Gotthard-Sperrung: LKW-Stau vor San Bernardino-Tunnel.

Aktualisiert

AusweichrouteLKW-Chaos vor San-Bernardino-Tunnel – «das ist ein Fiasko»

Weil der Gotthardstrassentunnel nach wie vor gesperrt ist, weichen viele LKW-Fahrer auf den San-Bernardino-Tunnel aus. Dort werden sie aber nur in Dosen reingelassen – das Chaos ist vorprogrammiert.

Lastwagen dürfen am San-Bernardino-Tunnel nur «in Dosen» in den Tunnel. Das sorgt für Chaos. 
Zuerst werden die LKW auf einem Parkplatz «zwischengeparkt». Aber der ist schon rappelvoll. 
«Wir werden nicht informiert, sondern einfach nur abgestellt», berichtet LKW-Lenker Hagi. 
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Lastwagen dürfen am San-Bernardino-Tunnel nur «in Dosen» in den Tunnel. Das sorgt für Chaos. 

20 Minuten

Darum gehts 

  • Weil der Gotthardstrassentunnel derzeit gesperrt ist, weichen viele auf den San-Bernardino-Tunnel aus.

  • LKW werden dort aber nur dosiert reingelassen. Das sorgt für Chaos. 

  • Auch die Informationslage ist laut News-Scout Hagi desolat. 

Lastwagenfahrer Hagi ist genervt – für ihn geht es seit mehr als einer Viertelstunde nicht vor und zurück. Weil der Gotthardtunnel derzeit wegen Schäden gesperrt ist, muss er auf den San-Bernardino-Tunnel ausweichen. Aber das gestaltet sich derzeit deutlich schwieriger als gedacht. Denn am Tunnel werden die LKW nur dosiert hereingelassen – und das sorgt für mächtig Chaos. Denn bevor es in den Tunnel geht, werden alle LKW zunächst auf einen nahe liegenden Parkplatz geleitet. 

«Ich warte seit 15 Minuten, um überhaupt auf diesen Parkplatz zu kommen. Die Kolonne vor mir ist superlang,  es ist Chaos pur», erzählt Hagi gegenüber 20 Minuten. «Der Parkplatz selbst ist schon rappelvoll, trotzdem versuchen sie, immer wieder Leute reinzulassen.» Und dabei sei es nicht einmal die Polizei, die den Einlass in den Tunnel regele, sondern ein überforderter Securitas-Mitarbeiter. «Für uns Lastwagenfahrer ist das wirklich bitter, denn wir sind sehr an zeitliche Abläufe gebunden – jetzt müssen wir eine Zwangspause einlegen», erzählt Hagi. 

«Das ist ein Witz» 

Manche Lastwagen würden die Einlassregelung einfach ignorieren und trotzdem weiterfahren – «wer weiss, was die für eine Busse kassieren». Besonders ärgerlich ist laut Hagi auch, dass man keinerlei Informationen über die weiteren Abläufe oder den möglichen Zeitverlust bekommt. «Du wirst einfach abgestellt und musst warten.»

Hagi war am Dienstag Morgen in Zürich gestartet, sein Ziel ist eigentlich Bellinzona – anschliessend muss er aber wieder zurück nach Zürich, natürlich wieder durch den San-Bernardino-Tunnel. Weil sich sein Weiterkommen nun massiv verzögert, habe er schon seinen Chef angerufen. Der sagte nur: «Das ist ein Fiasko.» Auf dem Parkplatz, wo er nun wartet, stehen noch mindestens 50 andere LKW. In Bellinzona sollte er eigentlich Steine abholen – und die dann nach Zürich bringen. 

Dosierungssystem je nach Verkehrsaufkommen

Auf Anfrage von 20 Minuten sagte der Leiter des Bereichs Verkehrsmanagement vom Tiefbauamt Graubünden, Andreas Pöhl: «Jetzt wo der Gotthardstrassentunnel gesperrt ist, haben wir natürlich ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im San Bernardino-Tunnel, ganz klar.» Da man den Verkehrsfluss am Laufen halten möchte, lasse man nur «dosiert» LKWs in den Tunnel. «Je nach Verkehrsaufkommen lassen wir unterschiedlich viele LKW in den Tunnel.» 

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