AutomatisierungJeder zehnte Büro-Job in der Schweiz ist gefährdet
Die Automatisierung führt laut einer Studie zu einem Job-Abbau in Schweizer Firmen. Am stärksten betroffen sind Angestellte im Büro, im Finanzwesen und in der Informatik.
Automatisierung im Büro: Darum gehts
Viele Angestellte in der Schweiz fürchten sich vor der Automatisierung.
Sie gefährde in der Schweiz bis zu 465'740 Vollzeitstellen, heisst es in einer neuen Studie.
Nun sorgen sich viele um einen möglichen Job-Verlust und das Aus ganzer Berufszweige.
In anderen Bereichen gebe es dafür auch neue Jobs, etwa im Marketing oder im Kundendienst.
Vernichten Automatisierung und künstliche Intelligenz in der Schweiz Jobs? Ja, heisst es in einer neuen Studie der Softwarefirma Exxas aus Schlieren: Bis zu elf Prozent der Arbeitsstellen im Büro seien gefährdet. Am stärksten betroffen seien die Angestellten im Finanzwesen, der Informatik und im Backoffice.
Knapp 500 leitende Angestellte befragt
Der Marktforscher Link hat für das Softwarehaus Exxas im Juni knapp 500 Menschen zu den Auswirkungen der Automatisierung befragt. Die Befragung richtete sich an Unternehmerinnen und Unternehmer und leitende Angestellte in der Deutschschweiz. Die befragten Firmen hatten bis zu 250 Mitarbeitende.
465'740 Vollzeitstellen sind gefährdet
Die Studie zeigt, dass Schweizer Firmen mit vollständigen oder teilautomatisierten Lösungen bis zu elf Prozent der Wochenarbeitszeit einsparen können. Rechnet man diese elf Prozent mit Zahlen des Bundesamts für Statistik auf die ganze Schweiz hoch, sind knapp 465’740 von 4,23 Millionen Vollzeitstellen gefährdet.
Angst vor der Automatisierung
Die am häufigsten genannten Befürchtungen sind ein Job-Verlust, das Verschwinden ganzer Berufszweige und die wachsende Abhängigkeit von Technologien. Auch der Druck auf die Löhne macht den Befragten Sorgen. Rund ein Drittel betrachtet die Auswirkungen der Automatisierung mit Skepsis, wenn nicht sogar als äusserst negativ.
Automatisierung killt Jobs – hast du das schon mal erlebt?
Neue Stellen in anderen Bereichen
«Diese Ängste sind verständlich», sagt Exxas-CEO Stefan Dettwiler. In anderen Bereichen gebe es dafür neue Jobs, etwa im Marketing oder im Kundendienst. Auch in der Vergangenheit seien zehn Prozent der Stellen durch Automatisierung weggefallen, zugleich habe es aber auch 14 Prozent neue gegeben. Zudem können sich die Angestellten laut Studie nun auf strategische Aufgaben konzentrieren, weil Routinetätigkeiten wegfallen.
Darum setzen Firmen auf Automatisierung
Rund 55 Prozent der Befragten erhoffen sich durch die Automatisierung eine höhere Produktivität, während etwa die Hälfte auch eine bessere Qualität und ungefähr ein Drittel mehr Flexibilität erwartet. Nur etwa jeder fünfte Befragte sagte, dass man durch die Automatisierung auch neue Geschäftsfelder erschliesse.
Unternehmen in der Schweiz haben Aufholbedarf
Jedes zehnte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz hat seine Prozesse laut Studie kaum automatisiert. Rund die Hälfte gab an, dass ihre Firma bei Digitalisierung und Automatisierung rückständig sei. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu wenig Geld, zu wenig Zeit, zu viel Aufwand. Trotzdem gehen 60 Prozent davon aus, dass ihre Firma künftig noch mehr administrative Aufgaben automatisieren wird.
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