Basel«Ein schockierendes Zeichen von Hass»
Eine Basler Moschee wurde Ziel eines islamophoben Angriffs. Unbekannte legten einen abgetrennten Schweinekopf vor das Lokal, die Muslim-Kommission hat Strafanzeige erstattet.
Darum gehts
Ein abgetrennter Schweinekopf wurde bei einem islamophoben Angriff vor der Albanischen Pagja Moschee in Basel platziert.
Die Basler Muslim-Kommission postet ein Bild davon auf Instagram.
Aufgrund dieser Tat sei von Seiten der Kommission Anzeige gegen Unbekannt erstattet worden.
Vor der Moschee des Albanischen Kulturvereins Paqja im Kleinbasler Rosentalquartier haben bei einem Angriff am Wochenende Unbekannte einen abgetrennten Schweinekopf platziert. Die Basler Muslim-Kommission machte den islamophoben und rassistischen Vorfall am Mittwochabend auf Instagram publik.
Im Islam ist das Verzehren von Schweinefleisch bekanntlich untersagt. Somit ist der Kadaver für die Basler Muslim-Kommission klar «ein schockierendes Zeichen von Hass». Dieser Vorfall treffe nicht nur die Moschee, sondern die gesamte muslimische Gemeinschaft in der Schweiz. «In einem Land, das für Freiheit und Toleranz steht, dürfen solche Taten keinen Platz haben», so die BMK in ihrem Statement. Eine Anzeige sei erstattet worden.
Die BMK schliesst ihr Statement mit einem Bekenntnis zur Schweiz und ihren Werten. «Jeder in unserer Gesellschaft verdient es, in Frieden und ohne Angst zu leben.»
Basel: Noch keine Statistik zu Hassverbrechen
Belastbare Zahlen zu solchen Straftaten gibt es aus Basel keine, obwohl die Kantonspolizei seit Herbst 2022 sogenannte «Hate Crimes» in ihrem Rapportierungssystem erfassen kann. Dabei kann sie zwischen folgenden Tatmotiven differenzieren: Ethnie bzw. Herkunft, sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität, «Anderes» wie zum Beispiel Behinderung/Beeinträchtigung oder eben Religion.
In der Praxis wird das aber noch nicht gemacht. Die Abgrenzung solcher Hassdelikte von anderen Straftaten sei noch nicht klar geregelt, erklärt Polizeisprecher Rooven Brucker auf Anfrage.
Eine Statistik führt derweil die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus. Diese verzeichnete in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg der angezeigten Fälle. Die Statistik reicht aber nur bis 2022. Damals kam es in 72 von 129 Fällen zu einem Freispruch.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Beratungsnetz für Rassismusopfer
GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.