Klybeck-Areal: Eigentümer informieren über Schadstoffbelastung

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BaselChemie-Spuren: Gelb und Orange bedeuten Risiko

Nach grosser Diskussion und Besorgnis über chemische Belastungen auf dem Klybeck-Areal setzen die Eigentümer des Gebiets nun auf Transparenz und Dialog.

Auf dem ehemaligen Industriegebiet, dem Klybeck-Areal, soll künftig gewohnt und gearbeitet werden.
Mögliche chemische Belastungen sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen in der Öffentlichkeit und Besorgnis in der Bevölkerung.
An einer Medienkonferenz informieren die Eigentümerinnen Rhystadt und Swiss Life, wie sie nun Transparenz schaffen wollen.
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Auf dem ehemaligen Industriegebiet, dem Klybeck-Areal, soll künftig gewohnt und gearbeitet werden.

20min/Jeanne Dutoit

Darum gehts

  • Auf dem ehemaligen Industriegebiet, dem Klybeck-Areal in Basel, soll künftig Wohn- und Arbeitsraum entstehen.

  • Die Diskussion um mögliche Altlasten auf dem Gebiet sorgte in der Vergangenheit für Besorgnis in der Bevölkerung.

  • Die Planungspartner Rhystadt und Swiss Life setzen nun auf Transparenz und machen 200 Berichte öffentlich.

Das Klybeck-Areal in Basel wird transformiert: Aus dem ehemaligen Industriegebiet soll ein durchmischtes, klimafreundliches Stadtquartier werden, wo «sorglos, gesund und gerne gelebt und gearbeitet wird». So bezeichnen die Eigentümerinnen Rhystadt und Swiss Life das Bauvorhaben an der Medienkonferenz am Dienstag.

Zur Konferenz eingeladen wurde, nachdem eine öffentliche Diskussion über chemische Belastungen im Boden und mögliche Altlasten auf dem Areal stattgefunden hat. Ziel ist nun, eine «Versachlichung der Diskussion» zu leisten. «Wir hören immer wieder die Forderung nach mehr Transparenz. Wir haben nichts zu verstecken und wir können auch nichts verstecken», sagt Jürgen Friedrichs von Swiss Life.

Dazu wollen die Planungspartner nun gegen 200 Berichte öffentlich zugänglich machen. Die Berichte enthalten Untersuchungsergebnisse und Dokumentationen und werden in den kommenden Wochen auf den Webseiten der beiden Planungspartner aufgeschaltet. Zudem werde eine Austauschplattform eingerichtet, wo der Dialog zwischen Nachbarschaft, Behörden und Fachexperten gefördert werde. «Interessierte erhalten dort Orientierung aus erster Hand», heisst es am Dienstag.

«Belastet und überwachungsbedürftig»

«Die Gesundheit und Sicherheit für Mensch und Umwelt haben oberste Priorität», sagt Christian Mutschler, CEO der Rhystadt AG. Man habe ein umfangreiches Bild der Belastungen auf dem Areal erstellt und die Verunreinigungen im Untergrund stellen zurzeit keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Dies werde mit laufendem Grundwasser-Monitoring überprüft.

«Wir sind uns der Komplexität des Themas bewusst», sagt Friedrichs. Der Umgang mit Schadstoffen aus der industriellen Nutzung sei eine grosse, aber lösbare Aufgabe. Aktuell gebe es aber nur eine sanierungspflichtige Altlast auf dem Gebiet. Trotzdem: Der Grossteil des Areals wurde als «belastet und überwachungsbedürftig» eingestuft und ist im Kataster der belasteten Standorte öffentlich einsehbar.

Im öffentlich einsehbaren Kataster sind belastete Standorte eingetragen.
Gelb und orange markiert bedeutet zwar belastet, aber nur rot markiert sind Standorte, die auch sanierungsbedürftig sind.
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Im öffentlich einsehbaren Kataster sind belastete Standorte eingetragen.

Screenshot/Kanton Basel-Stadt

«Seit etwa zehn Jahren führen alle Kantone einen solchen öffentlich zugänglichen Kataster», sagt Susanne Pfenninger vom Geotechnischen Institut AG an der Konferenz. In der Schweiz seien 40'000 belastete Standorte eingetragen, davon seien zehn Prozent sanierungsbedürftig. In Basel gebe es 360 belastete Standorte, wovon drei Standorte sanierungsbedürftig seien. Nur sanierungsbedürftige Standorte werden als Altlasten bezeichnet.

«Die Transformation auf dem Klybeck-Areal ist eine grosse Chance», sagt Friedrichs zum Schluss der Medienkonferenz. Sie bringe eine ohnehin nötige Sanierung schneller voran. Grundsätzlich bleibe immer ein Abwägen zwischen Zurückbauen und der grauen Energie, die durch den Rück- und Neubau entstehe, und dem Weiternutzen von Gebäuden.

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