Basel-StadtAnwohner entscheiden: Spielplatzverbot für Asylbewerber
Anwohner des Basler Quartiers Neubad sind dagegen, dass unbegleitete minderjährige Asylsuchende einen Privatspielplatz nutzen. Die Sozialhilfe verbietet ihnen nun das Betreten des Spielplatzes.
Darum gehts
In Basel wird das ehemalige Hotel Balegra zu einem Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) umgenutzt.
Anwohnerinnen und Anwohner sind besorgt, dass es auf dem nahegelegenen privaten Spielplatz zu Problemen kommen könnte.
Nach einer Abstimmung unter den Anwohnern hat die Sozialhilfe die Nutzung des Spielplatz für die UMA in der Hausordnung des Wohnheims verboten.
Das ehemalige Hotels Balegra im Basler Wohnquartier Neubad wird zum Wohnheim umgebaut. Dort sollen ab Ende Januar 2025 unbegleitete minderjährige Asylbewerber (UMA) untergebracht werden.
Das stösst nicht bei allen Nachbarn auf Gegenliebe. Etwa machen sich einige Anwohner Sorgen um einen nahegelegenen privaten Spielplatz, wie das Basler Onliemedium «Bajour» berichtet. Es wird zum Beispiel befürchtet, dass «die Situation auf dem Spielplatz nicht mehr händelbar ist», wenn er auch von den jugendlichen Asylsuchenden genutzt wird.
Abstimmung ergibt: Nein zur Mitnutzung
Eine Abstimmung unter Anwohnern hatte ergeben, dass eine deutliche Mehrheit gegen die Mitnutzung des Spielplatzes durch die minderjährigen Asylbewerber sei.
Mit dem Resultat aus der Abstimmung wurde deshalb der nachdrückliche Wunsch an die Sozialhilfe gerichtet, dass die Asylbewerber auf die Nutzung verzichten sollten. Die Sozialhilfe verbietet nunmehr die Nutzung des privaten Spielplatzes in der Hausordnung des Wohnheims.
«Die Kapazitätsgrenze wird überschritten»
«Der Spielplatz steht den Anwohnern als Privatspielplatz zur Verfügung», sagt FDP-Grossrat und Anwohner Christian Moesch zu 20 Minuten. Der Anwohnerverein finanziere und organisiere den Unterhalt des Spielplatzes – alles werde privat bezahlt.
«Die aktuelle Anwohnerschaft besteht vor allem aus Familien. Es gibt mehr als 20 Kinder, die dort wohnen und den Spielplatz intensiv nutzen. Mit zusätzlichen Kindern würde die Kapazitätsgrenze des Spielplatzes überschritten», so Moesch.

Der Spielplatz werde schon heute intensiv genutzt, sagt ein Anwohner. (Symbolbild)
IMAGO/Lobeca«Kollektiver Ausschluss ist problematisch»
Einen kollektiven Ausschluss sieht der SP-Quartierverein Basel West hingegen als problematisch an. Vielmehr solle gemeinsam geschaut werden, was es brauche, um im Quartier gut miteinander zu leben.
«Aufgrund von negativen Schlagzeilen, die nichts mit den kommenden Jugendlichen zu tun haben, sind leider viele Menschen im Quartier besorgt», schreibt die SP auf Anfrage von 20 Minuten weiter. Sie wünsche sich einen offenen Empfang für die zuziehenden Jugendlichen, die in die Schweiz kamen, um Schutz zu suchen.
SVP lehnt Asylunterkünfte in Quartieren ab
Unterstützung erhält der Anwohnerverein von der SVP. «Wir unterstützen das Anliegen der Anwohner», sagt Grossrat Roger Stalder (SVP) zu 20 Minuten. Die SVP Basel-Stadt lehne Asylunterkünfte in den Wohnquartieren generell ab.

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