Rosinli: Pleite-Wirt sucht Spenden – und wird als Betrüger bezeichnet

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Bergbeiz RosinliIst der Pleite-Wirt ein notorischer Betrüger?

Die Ausflugbeiz Rosinli in Pfäffikon ZH wurde vom Konkursamt versiegelt. Der Wirt machte bei 20 Minuten schon früher Schlagzeilen: Und zwar als Betrüger mit Festivaltickets. Nun sucht der Pleite-Wirt Spenden – eines seiner früheren Betrugsopfer warnt vor ihm.

Das Berggasthaus Rosinli ist konkurs und hat den Betrieb eingestellt.
Der Wirt hatte als Ticket-Betrüger am Gurtenfestival schon einmal für Schlagzeilen gesorgt.
Das Berggasthaus habe angeblich einen schlechten Sommer sowie Winter erlebt.
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Das Berggasthaus Rosinli ist konkurs und hat den Betrieb eingestellt.

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Darum gehts

  • Das Berggasthaus Rosinli wurde vom Konkursamt Pfäffikon versiegelt.

  • Der Pleite-Wirt sucht nun Geld per Spendenkampagne.

  • Der Berner ist allerdings in der Vergangenheit schon durch Betrügereien mit Gurtenfestival-Tickets in die Schlagzeilen geraten.

  • Ein ehemaliges Betrugsopfer warnt nun vor dem Pleite-Wirt.

Das Berggasthaus Rosinli in Adetswil (Gemeinde Bäretswil) hat wegen eines Konkurses den Betrieb eingestellt. Am 13. März wurde das Gebäude vom Konkursamt Pfäffikon versiegelt, wie der «Zürcher Oberländer» berichtet. Es ist anzunehmen, dass einige Lieferanten und Geschäftspartner auf ihr Geld warten – und es wohl nie sehen werden.

Die beliebte Ausflügler-Beiz bietet seinen Gästen eine einmalige Aussicht – vom Pfäffikersee über den Pfannenstiel bis zu den Glarner Alpen.

Der Pleite-Wirt, ein 44-jährige Berner, hat allerdings durch Betrügereien bereits landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Schon 2017 berichtete 20 Minuten, wie der Mann nicht vorhandene Tickets für das Gurtenfestival verkauft hatte. Die Opfer bezahlten, warteten aber vergeblich auf ihre Eintrittskarten. Opfer organisierten sich in Whatsapp-Gruppen und die Polizei sowie die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den mutmasslichen Betrüger.

«Er ist ein verurteilter Betrüger»

Dann kam der Mann in den Kanton Zürich. Vor dem jetzt versiegelten Rosinli hatte er in Pfäffikon ZH in einem anderen Betrieb als Gastroleiter gearbeitet. Eine von ihm mitgegründete GmbH befindet sich derzeit in Liquidation.

Nun meldete sich auch ein Opfer vom Fall vor acht Jahren bei 20 Minuten. «Es ist mir ein Rätsel, wie ein verurteilter Betrüger ein Restaurant, nein zwei eröffnen darf und zweimal Konkurs geht. Aber jeder verdient scheinbar eine zweite Chance», schreibt die Frau. Beim damaligen Gerichtsverfahren habe es offenbar 200 Opfer aus der Schweiz gegeben.

Glaubst du, dass Menschen, die in der Vergangenheit Betrügereien begangen haben, eine zweite Chance verdienen?

Wirt schweigt zu den Vorwürfen

Sie will vor allem warnen, weil der Berner auf der Rosinli-Website einen QR-Code mit Direktlink zu einer Spendenkampagne erstellt hat, damit ihm geholfen wird, die Betreibungskosten zu tilgen. Spendenziel: 50'000 Franken. «Ich befürchte, dass Menschen wieder Geld verlieren», so das Betrugsopfer.

Der Wirt selbst schweigt bislang zu den aktuellen Vorwürfen, für 20 Minuten war er nicht erreichbar.

Zum «Zürcher Oberländer» sagte er jedoch: «Es geht mir nicht gut.» Ein Restaurant wie das «Rosinli» zu führen, das sei schon immer sein Traum gewesen. Aber er habe einen schwierigen Start gehabt, es folgen Ausreden wie das Wetter und die Betriebskosten. Gemäss seinen Angaben sei eine einzige Rechnung der Auslöser für das Konkursverfahren gewesen. «Das ist ärgerlich gelaufen. Und das Verfahren lässt sich dann nicht mehr aufhalten.» Dennoch sagt er zur Lokalzeitung: «Ich möchte kämpfen und hoffentlich bald wieder öffnen.»

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