BetrugsmascheAchtung: Das ist kein Schweizer Laden, sondern Billigware aus China
Ein Online-Shop eines vermeintlichen Schweizer Geschäfts, das sich als Dropshipping-Betrug entpuppt – Lea (22) ist nicht die Einzige, die auf die Masche hereingefallen ist.
Darum gehts
Immer häufiger fallen Konsumentinnen und Konsumenten auf Onlineshops-Betrüger ein.
So werden hochwertige Produkte angepriesen, die sich als Dropshipping-Fallen entpuppen.
Der Konsumentenschutz rät von überhasteten Käufen ab und empfiehlt ein «gesundes Misstrauen».
«Wir bieten seit Jahrzehnten den besten Kundenservice an», heisst es auf der Website des Online-Shops «Suter Mode Luzern». Auf genau diesen Satz und weitere Tricks der Seite ist Lea hereingefallen.
Die 22-Jährige sah eine Werbung auf Instagram, in der ein angebliches Geschäft mit Standort in Luzern deklarierte, es gehe Konkurs und verkaufe deshalb die restlichen Kleider zu grossen Rabatten. Beim ersten Blick auf die Website des Shops habe dieser glaubwürdig gewirkt. «Es standen Laden-Öffnungszeiten, eine Kontakt-Mail-Adresse und auf einem Foto war das Wappen gedruckt. Ausserdem heisst der Laden immerhin Suter Mode Luzern», erzählt die Solothurnerin.

Der Name des Shops und das Wappen auf der Tasche führten Lea in die Irre. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass das Foto bearbeitet und der Name und das Wappen nachträglich eingefügt wurden.
Screenshot«Ich habe einen richtig dummen Fehler gemacht.»
Lea habe nicht genauer hingeschaut, sondern dem auf den ersten Blick seriösen Auftritt des Shops vertraut. Die Hose habe ihr derart gefallen und sie habe nicht an mögliche Betrugsmaschen gedacht, sondern «einfach bestellt».
Statt nach den auf der Website versprochenen dreitägigen Lieferdauer erhielt sie nach drei Wochen eine Mail der Post mit den Worten: «Ihr Paket aus Hongkong ist auf dem Weg zu Ihnen.» Die 22-Jährige sagt: «Da war mir klar, dass ich auf eine fiese Betrugsmasche hereingefallen war.» Als sie dann ein Paket in Plastikverpackung im Briefkasten vorfand, dachte sie sich: «Ich habe einen richtig dummen Fehler gemacht.»
Statt der Jeans erhielt sie nämlich eine billige Hose aus synthetischem Stoff, die sie nicht tragen möchte. «Die Qualität ist einfach grottenschlecht. Ich werde diese Hose nie im Leben tragen», sagt sie.
Das sagt der Konsumentenschutz
Lea ist nicht die Einzige, die auf diese Masche hereingefallen ist. So sind in den letzten Monaten immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten auf «Dropshipping-Shops» hereingefallen. Lucien Jucker, Jurist beim Konsumentenschutz, erklärt: «In allen uns bekannten Fällen verkaufen diese Shops Ware aus China zu überteuerten Preisen, oftmals mit irreführenden Produktbeschreibungen.» Konsumentinnen und Konsumenten würden über Werbung auf diese Websites geraten, wo sie mit angeblichen Rabatten und irreführenden Produktbeschreibungen gelockt werden.
«Wir empfehlen, ein paar Minuten zum Online-Shop zu recherchieren.»
Jucker rät von «überhasteten Kaufentscheidungen» ab – sowohl im Geschäft als auch im Internet. Gerade, wer noch nie in einem Online-Shop eingekauft habe und dieser mit massiven Rabatten werbe, solle vorsichtig sein. «Wir empfehlen dann, ein paar Minuten zum Online-Shop zu recherchieren.» Erhalte man wenige oder gar keinen Treffer, die nicht vom Online-Shop selbst stammen, sei grundsätzlich Vorsicht angebracht.
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Gesundes Misstrauen gefragt
«Die Möglichkeit, per TWINT oder Kreditkarte zu bezahlen, macht einen Onlineshop noch nicht seriös», erklärt der Jurist. Ein gesundes Misstrauen sei zielführend. Oft helfe ein Blick ins Impressum. «Fehlen die notwendigen Kontaktangaben, raten wir von einer Bestellung auf der Seite ab», so Jucker.
Letztlich empfiehlt Jucker, den Online-Ratgeber des Konsumentenschutzes zu konsultieren. Bewertungen auf der Plattform Trustpilot könnten ebenfalls Aufschluss über die Glaubwürdigkeit eines Online-Shops geben.
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