Bienensterben: Sechs Tipps für deinen Garten

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Sechs TippsSo kannst auch du etwas gegen das Bienensterben tun

Die Asiatische Hornisse ist nur eine der Bedrohungen für die heimische Honigbiene. Wir haben sechs Tipps gesammelt, wie auch du etwas für die Bienen tun kannst.

Bienen sind wichtig für die Biodiversität. Wir zeigen dir, wie du etwas tun kannst, um sie zu erhalten.
Es gibt eine ganze Reihe einheimischer Pflanzen, die ein Paradies für Wildbienen sind. Darunter zum Beispiel die Glockenblume …
… oder die Malve, die auch gerne als Tee getrunken wird.
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Bienen sind wichtig für die Biodiversität. Wir zeigen dir, wie du etwas tun kannst, um sie zu erhalten.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Die Asiatische Hornisse breitet sich schnell aus und gefährdet die heimischen Honigbienen.

  • Auch Pestizide und der Rückgang der Biodiversität sind Gefahren für Bienen.

  • Hier kommen ein paar Tipps, wie auch du etwas dagegen tun kannst.

Imker beklagen zunehmende Angriffe von Asiatischen Hornissen auf ihre Bienen. In anderen Ländern hat die rasche Verbreitung der invasiven Hornissenart teils zu Ernteausfällen, Massenbienensterben und hohen wirtschaftlichen Schäden geführt.

Doch das ist nicht die einzige Gefahr für die Bienen. Auch der Klimawandel, Parasiten und Pestizide schaden dem heimischen Bienenbestand. Neben den Honigbienen sind auch die Wildbienen betroffen, die für die Biodiversität und das Bestäuben von Pflanzen noch wichtiger sind. Wir zeigen dir sechs Tipps, wie du deinen Balkon oder Garten zum Bienenparadies machen kannst.

Pflanze einheimische und bienentaugliche Blumen

Der einfachste Weg, um deinen Balkon zu einer bienenfreundlichen Umgebung zu machen, sind die richtigen Blumen und Pflanzen, die den Bienen Nahrung bieten. Aufgepasst: Honigbienen brauchen andere Pflanzen als Wildbienen. Geranien duften zum Beispiel gut, bieten aber ähnlich wie Dahlien nur wenig Nahrung für Bienen. Eine Auswahl von Pflanzen, die besonders viele Wildbienli anlocken, siehst du in der Bildstrecke – eine Liste mit besonders geeignetem Saatgut für deinen Balkon findest du zum Beispiel bei Wildbiene.org.

Investiere in ein Bienenhaus

Du könntest dir auch ein kleines Bienenhaus kaufen. Man platziert das Bienenhäuschen auf dem Balkon oder im Garten und wartet, bis die Insekten schlüpfen. Im Herbst senden Wildbienen-Paten und -Patinnen ihr Häuschen an das Start-up zurück, welches sie von Parasiten befreit und überwintert.

Die Bienenhotels sind allerdings nicht unumstritten: Die Tierschutzorganisation Wildbee.ch übt scharfe Kritik an den Häuschen: «Künstliche Nisthilfen leisten keinen Naturschutz», sagen die Verantwortlichen auf ihrer Website und ergänzen: «Sie können natürliche Nistplätze nicht ersetzen.» Die Rote Mauerbiene, die mit den meisten Hotels kommt, brauche ausserdem keine Förderung durch den Menschen. Viele tatsächlich bedrohte Wildbienenarten hätten nichts davon, da sie in der Erde oder in senkrecht stehenden Stängeln nisten und gar nicht in die vertikalen Bienenhotels einziehen.

Mach es den Bienen heimelig

Es muss nicht gleich das Luxus-Bienenhotel sein – du kannst den Lebensraum für die Wildbienen in deiner Umgebung auch auf andere Arten verbessern. In erster Linie mit einer guten Auswahl an Pflanzen, aber auch mit der Umgebung: Wildbienen nisten in Hohlräumen, zum Beispiel in altem, totem Holz, das heute häufig aus den Gärten entfernt wird. Es gibt auch bodenbrütende Arten, die am liebsten in lockeren Sandböden, Feldwegen, Uferböschungen, Erdspalten und Sand- oder Kiesgruben nisten. Du kannst darauf achten, dass dein Balkon oder dein Garten nicht zu geputzt ist und es genügend Orte hat, an denen sich die Bienli verkriechen und nisten können.

Verzichte auf Pestizide

Gemäss der Greenpeace-Studie «Bye, Bye Bienen» gibt es sieben Pestizide, die den Bienen ganz besonders schaden: Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin. Im besten Fall nutzt du für deinen (Balkon-)Garten gar keine Pestizide, denn die schaden nicht nur den Bienen, sondern auch vielen anderen Lebewesen.

Tust du etwas, um die Bienen zu fördern?

Eine besondere Rolle beim Bienensterben spielen die Neonikotinoide. Das sind hochwirksame Nervengifte, die in der Landwirtschaft gegen Schädlinge, etwa im Raps-Anbau und Obstbau, sowie im Hobbygarten für Zierpflanzen eingesetzt werden. Die Gifte schädigen und töten aber auch Bienen, andere Insekten und sogar Vögel und Säugetiere.

Übernimm eine Bienenpatenschaft

Du möchtest Bienen retten, aber eigentlich lieber nicht auf deinem eigenen Balkon? Dann ist eine Bienenpatenschaft genau das Richtige für dich: Verschiedenste Unternehmen suchen Gottis oder Göttis für Bienenvölker. Meist kann man den Imker oder die Imkerin und ihr Volk einmal besuchen und erhält regelmässig Honig als Dank für die Patenschaft. Das Ganze ist auch ein sinnvolles Geschenk, mit dem man lokale Imkereibetriebe fördert. Eine Auswahl an Bienenpatenschaften siehst du in der Bildstrecke.

Melde Nester der Asiatischen Hornisse

Um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zumindest zu verlangsamen, sollten Funde sofort unter www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden. Wie du Asiatische Hornissen erkennst, siehst du unten.

Asiatische und Europäische Hornissen unterscheiden sich deutlich. So erkennst du sie.

Asiatische und Europäische Hornissen unterscheiden sich deutlich. So erkennst du sie.

20min/Taddeo Cerletti

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