Das sind die 11 grössten Risiken von Bitcoin

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Bis im Jahr 2050Das sind die 11 grössten Risiken von Bitcoin

Bitcoin sei zu gross, um zu scheitern, sagen viele. Die US-Investmentfirma Vaneck listet Gründe auf, die dagegen sprechen.

Die Bitcoin-Community sei sich oft uneins, das könnte zu ihrer Spaltung führen, sagen Finanzexperten der Investment-Firma Vaneck.
Auch der hohe Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks könnte langfristig zum Problem werden.
Zudem sei die Angriffsfläche für Hackerangriffe massiv gewachsen.
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Die Bitcoin-Community sei sich oft uneins, das könnte zu ihrer Spaltung führen, sagen Finanzexperten der Investment-Firma Vaneck.

IMAGO/CFOTO

Bitcoin im Jahr 2050: Darum gehts

  • Ein Bitcoin könnte in 25 Jahren rund 2,4 Millionen Franken wert sein, prognostiziert die US-Investmentfirma Vaneck.

  • Das sei aber alles andere als sicher – es gebe auch viele Risiken.

  • Staatliche Angriffe, Verbote und eine Aufspaltung der Community könnten die Bitcoin-Hausse abrupt beenden.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat Bitcoin-ETFs genehmigt, die Kryptoszene spricht von «einem Freihandelsabkommen zwischen der Wallstreet und der Kryptowelt». Ist Bitcoin nun too big to fail?

Was sind Bitcoin-ETFs?

Ein Bitcoin-ETF ist ein Fonds, der die Kursentwicklung der Kryptowährung abbildet und mit Bitcoins hinterlegt ist. Anleger zahlen Geld ein, indem sie Anteilscheine kaufen, der Anbieter des ETFs kauft damit Bitcoins. Der Fonds wird an der Börse gehandelt. Steigt der Bitcoin-Preis, erzielt man Gewinne, fällt der Preis, verliert man Geld.

Die US-Investmentfirma Vaneck, die selbst Bitcoin-ETFs anbietet und für 2050 einen Kurs von rund 2,4 Millionen Franken pro Bitcoin voraussagt, nennt elf Gründe, warum die grösste Kryptowährung der Welt immer noch scheitern kann:

Wenig Nachhaltigkeit und hoher Stromverbrauch

Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf Rechenleistung, die sogenannte Miner zur Verfügung stellen. Als Belohnung dafür erhalten sie Bitcoin. Dieser Prozess nennt sich Bitcoin-Mining und braucht viel Strom. Laut Vaneck könnte der Stromverbrauch von Bitcoin bis 2050 auf 9181 Millionen GW/h anwachsen, was etwa 15 Prozent der dann prognostizierten weltweiten Stromerzeugung entspricht. Nötig seien deshalb Innovationen im Chipdesign und tiefere Energiekosten.

Bitcoin könnte bis 2050 rund 15 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs nutzen, sagt die US-Firma Vaneck.

Bitcoin könnte bis 2050 rund 15 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs nutzen, sagt die US-Firma Vaneck.

Vaneck

Miner könnten kapitulieren

Um ihre Kosten für das Bitcoin-Mining zu decken, verkaufen die Miner regelmässig Bitcoin. Darum brauche es einen «ständigen Zustrom von Bitcoin-Käufen», um die Verkäufe der Miner auszugleichen. Fällt diese Nachfrage aus, könnten viele Miner langfristig kapitulieren.

Bitcoin kann technologisch nicht mithalten

Vaneck geht davon aus, dass sich Bitcoin bis 2050 als Tauschmittel und Reservewährung etabliert. Damit das geschehen kann, muss die Technologie hinter Bitcoin aber mit der hohen Nachfrage umgehen können. Sei das nicht der Fall, «wird unsere Kernthese für den kometenhaften Aufstieg von Bitcoin hinfällig sein», schreibt Vaneck.

Konkurrenz durch andere Kryptowährungen

Laut «Coinmarketcap» gibt es über 2,4 Millionen verschiedene Kryptowährungen, Bitcoin hat also viel Konkurrenz. Welche Kryptowährung sich am Ende als Zahlungsmittel durchsetzen könnte, ist völlig offen.

Spaltung der Community

Die Bitcoin-Community sei sich oft uneins, das könnte zu einer Spaltung führen, worauf der Wert von Bitcoin auf neue Netzwerke aufgeteilt würde.

Änderung der Geldpolitik

Um Bitcoin langfristig zu erhalten, könnte es notwendig sein, Bitcoin-Inhabern eine Steuer aufzuerlegen. Das würde Bitcoin zwar nicht zerstören, seine Wahrnehmung aber stark negativ beeinflussen, so Vaneck.

Verbote und Angriffe von Regierungen

Regierungen sind weltweit davon überzeugt, dass das Geldsystem unter staatlicher Kontrolle bleiben sollte. Bitcoin setzt aber auf ein dezentrales System. Sollte Bitcoin zu erfolgreich werden, könnten viele Länder ein Verbot erwirken.

Befürchtest du, dass Regierungen Bitcoin verbieten?

Big Money übernimmt die Kontrolle

Vaneck geht davon aus, dass der Besitz von Bitcoin durch die «grosse Finanzwelt» dramatisch ansteigen wird. Das könnte dazu führen, dass Finanzinstitute und Regierungen den Bitcoin kontrollieren. Möglich sei auch, dass Regierungen Bitcoin von zentralisierten Einrichtungen beschlagnahmen «und massenhaft auf den Markt werfen, um das Wirtschaftssystem von Bitcoin zu zerstören», so Vaneck.

Diebstahl und Hacking

Ein Problem von Bitcoin sei, dass sie jedem gehören, der die privaten Schlüssel besitzt. So gebe es zahlreiche Hacks von Bitcoin, und die Angriffsfläche für Hackerangriffe wachse massiv.

Finanzieller Angriff auf Bitcoin

Vaneck skizziert einen weiteren möglichen Angriff auf das Bitcoin-Netzwerk: Schaffe es jemand, alle Bitcoin-Miner zu kaufen, könnte er das Bitcoin-Netzwerk mit Finanzinstrumenten (etwa mit Leerverkäufen) gezielt in die Knie zwingen.

Ausfall der Software

«Bitcoin muss wahrscheinlich mindestens zwei substanzielle Upgrades an seiner Software vornehmen, um zu überleben», schreibt Vaneck. Die Kryptowährung müsse nicht nur ihr Wirtschaftssystem ändern, um für Miner auf lange Sicht nachhaltig zu sein, sondern auch ihre Kryptografieverfahren aktualisieren, um dem Aufstieg des leistungsstarken Quantencomputers zu begegnen.

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