Corona-Demo in Neuenburg«Wir haben die Schweiz gerockt» – Demonstranten ziehen langsam ab
Am Samstag findet in Neuenburg eine Kundgebung der Corona-Massnahmenkritiker statt. Es soll die bislang grösste in der Westschweiz werden. 20 Minuten berichtet live.

Deine Meinung zählt
Zusammenfassung
In Neuenburg gingen heute Kritiker der Corona-Massnahmen auf die Strasse, um ihren Unmut kundzutun. Mit dabei waren wiederum bekannte Exponenten, die bereits in den vergangenen Wochen an den Demos in der ganzen Schweiz teilgenommen hatten.
Die angekündigten 10'000 Personen wurden es nicht. Rund 5000 Personen aus der ganzen Schweiz reisten gemäss Angaben der Kantonspolizei Neuenburg aber an. Die meisten unter ihnen trugen keine Hygienemasken. Dies, obwohl die Neuenburger Polizei die Demo nur unter der Bedingung der Einhaltung der Maskenpflicht bewilligt hatte. Insgesamt zeigt sich diese aber zufrieden mit dem heutigen Nachmittag.
Der Umzug begann kurz nach 12.30 Uhr am Place Jeune Rives am See und zog von dort in Richtung Innenstadt. Die Demo verlief friedlich. Es kam zu keinen Zusammenstössen zwischen den anwesenden Protestierenden und einer angekündigten Gegendemo.
Um 15.15 Uhr erreichte die Menge wieder das Demo-Areal beim Place Jeune Rives. Dort gab es Reden auf einer eigens eingerichteten Bühne. Zu diesem Zeitpunkt war die Menge auf 1000 Personen geschrumpft. Ein Teil der Demonstrierenden machte sich auf zum nahegelegenen Uni-Areal. Auch hier blieb es jedoch ruhig. Um 18 Uhr lösten sich auch die letzten Gruppen auf.
Damit beenden wir die Berichterstattung aus Neuenburg. Wir bedanken uns fürs Mitlesen!
Auf dem Areal wird schon aufgeräumt
Mittlerweile laufen die Aufräumarbeiten auf dem Gelände. Die Organisatoren haben dafür gesorgt, dass die Marschroute wieder sauber hinterlassen wird. «Wir haben hinter dem Umzug den ganzen Abfall eingesammelt», sagt eine Helferin.

Damit beenden wir unsere Berichterstattung aus Neuenburg. Vielen Dank fürs Mitlesen und einen schönen Nachmittag noch! In Kürze folgt hier eine Zusammenfassung.
«So, wir haben die Schweiz gerockt»
Das Demo-Areal leert sich. Die meisten Demonstrantinnen und Demonstranten entfernen und zerstreuen sich. Viele sind nach Hause gefahren. Die Demo neigt sich dem Ende zu.

Mehr als 5000 Personen waren anwesend. Die Demo-Veranstaltung verlief friedlich und plangemäss. Es gab keine Ausschreitungen, weder mit der Polizei noch mit Gegendemonstranten. Auf dem Areal wird teils Musik gespielt, die Demonstrantinnen und Demonstranten lassen am See den Abend ausklingen.
«So, wir haben die Schweiz gerockt», sagt ein Besucher zu 20 Minuten, der anonym bleiben wollte.
Weitere Ansprachen nach dem Umzug in Neuenburg
Auf dem Areal werden weiter fleissig Ansprachen gehalten. Es kommen auch Anwälte und Mediziner zu Wort. Die Menge jubelt und lärmt, die Situation ist allerdings friedlich. «Wir müssen uns jetzt bewegen und der Bevölkerung helfen, wieder aus dieser Krise herauszufinden», so die Botschaft der Rednerin.
Bis zu 5000 Personen anwesend
Ein Sprecher der Kantonspolizei Neuenburg erklärt gegenüber 20 Minuten, dass rund 5000 Personen an der Kundgebung mitmarschierten. Diese sei bisher friedlich verlaufen. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen. «Wir haben Kenntnis von Gerüchten zu Gegendemonstrationen. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass es dazu kommt.»
Demonstranten in Neuenburg besetzen das Uni-Areal
Die Demonstrierenden überqueren und beschlagnahmen das gesamte Uni-Areal. Es wird gejubelt, gerufen und mit den Glocken geläutet.
Umzug durch die Stadt beendet
Das Schlusslicht des Umzuges triff auf dem Demo-Areal am See ein. Der Umzug durch die Neuenburger Innenstadt ist nach rund einer Stunde somit beendet. Die Menschenmenge - weit mehr als 1000 Personen - versammelt sich nun auf dem Demo-Areal. Es werden fleissig Ansprachen gehalten und Meinungen kundgegeben - auf Deutsch und Französisch. Niemand trägt eine Maske. Die Polizei ist nicht in Sicht.

Der Umzug ist zurück im Parc des Jeunes-Rives angelangt.
20min/Philip Salzmann«Suizidraten schnellen in die Höhe»
Ein Mann aus dem Kanton Graubünden äussert sich: «Ich finde, dass die Massnahmen fatal sind.» Die Suizidraten in der Schweiz seien wegen der Corona-Massnahmen in die Höhe geschnellt, sagt der Mann. «Das Demonstrationsverbot ist nicht tolerierbar», sagt der Mann, während er an einer bewilligten Demo teilnimmt. Er hält dazu die Schweizerische Bundesverfassung in die Kamera.

«Ich bin für die Meinungsfreiheit»
«Mich stört, dass ich meine Meinung nicht mehr sagen darf», sagt eine Frau und tut damit ihre Meinung kund. «Ich wünsche mir mehr Freiheit und einen besseren Schutz unserer Kinder». Die Medien würden oft unterschlagen, dass der Protest der Massnahmen-Kritiker friedlich sei.

Massnahmenkritiker aus der ganzen Schweiz
Der Eindruck aus dem 20 Minuten-Stream: Man hört in Neuenburg etwa gleich viel Französisch wie Schweizerdeutsch. Massnahmen-Kritiker aus der ganzen Schweiz sind angereist.
«Ich bin hier, um unsere Kinder zu schützen»
Eine Frau sagt: «Man weiss nicht, was in den Impfungen drin ist. Ich fordere mehr Transparenz und Wahrheit. Ich bin hier, um unsere Kinder zu schützen.» Die Frau stellt zwischenzeitlich offenkundig auf Theorien ab, wie sie unter Verschwörungstheoretikern kursieren.

«Der Bundesrat stiehlt uns die Freiheit»
Ein Mann spricht ganz aufgebracht auf Französisch: «Ich bin gegen das Covid-19-Gesetz, mit dem der Bundesrat uns unsere Freiheit stehlen möchte. Dagegen wehre ich mich.»

«Wir sind für die Jungen hier»
20 Minuten spricht mit Carla Wicki, der Co-Präsidentin von «Mass-voll». Sie sagt: «Ich bin überwältigt davon, wie viele Leute in Neuenburg zusammengekommen sind». «Mass-voll», eine selbsterklärte Jugendorganisation, möchte die Perspektive der Jungen während der Pandemie einnehmen.
«Es gibt hier ein wildes Gemisch an Leuten, die das Coronavirus leugnen, ihm skeptisch gegenüberstehen oder mit den Massnahmen gegen das Virus nicht einverstanden sind», sagt die 20 Minuten-Reporterin.
«Liberté»-Rufe
Immer wieder rufen die Demonstrantinnen und Demonstranten: «Liberté, Liberté». Eine Frau, die von der 20 Minuten-Reporterin nach ihren Beweggründen für den Protest befragt wird, sagt: «Egalité». Es fehlt jetzt eigentlich nur noch die «Fraternité».
Die Demo erreicht die Innenstadt
Die Corona-Kundgebung hat die Neuenburger Innenstadt erreicht. Das ist so vorgesehen und bewilligt. Was so nicht vorgesehen ist: «Niemand trägt eine Maske», so die 20 Minuten Reporterin. Der Demonstrationszug sei mindestens 100 Meter lang, schätzt sie.

Demonstrationszug setzt sich in Bewegung
Die Corona-Demonstrierenden setzen sich in Bewegung. Es sind Glocken und Treicheln zu hören, viele Demonstrierende tragen die charakteristischen weissen Schutzanzüge von «Stiller Protest». Menschen mit Masken sind nicht zu sehen.

1000 Personen starten zum Marsch
Der Marsch durch Neuenburg startet in Kürze. Mindestens 1000 Personen nehmen daran teil, schätzen die zwei 20 Minuten Reporter vor Ort.


Die pinken Flaggen von «Mass-voll».
20min/Philip Salzmann«Mass-voll» ist in Neuenburg angekommen
Der Protestverein «Mass-voll» ist in Neuenburg angekommen. «Sie werden mit euphorischem Gejubel und Glockenläuten in Empfang genommen», sagt der 20 Minuten-Reporter vor Ort.

Die selbsternannte Jugend-Gruppe «Mass-voll» ist in Neuenburg angekommen.
20min/Philip SalzmannSchon etwa 500 Menschen auf dem Platz
Die Zahl der Corona-Massnahmenkritiker im Parc des Jeunes-Rives wächst. Die 20 Minuten-Reporter vor Ort schätzen die Teilnehmerzahl auf etwa 500. Um 13.50 Uhr soll der Marsch durch die Stadt beginnen

Etwas 500 Demonstrierende haben sich bereits in Neuenburg eingefunden.
20min/Philip SalzmannPolizei pocht auf Maskenpflicht
Georges-André Lozouet, Sprecher der Sicherheitsdirektion des Kantons Neuenburg, sagt gegenüber 20 Minuten: «Wir sind auf die bewilligte Kundgebung vorbereitet und vor Ort». Mehr will Lozouet aus taktischen Gründen nicht sagen, fügt aber an, die Kundgebung sei bewilligt, aber: «Es gilt Maskenpflicht.»
«Ich brauche keine Maske»
Ein Besucher sagt zur Reporterin von 20 Minuten: «Ich brauche keine Maske, ich habe ein Immunsystem.»

Zwei Demo-Teilnehmer in Neuenburg, die sich wie fast alle Versammelten weigern, eine Maske zu tragen.
20min/Philip SalzmannDer Platz füllt sich langsam
Der Platz füllt sich langsam. Immer mehr Menschen trudeln ein. Mittlerweile befinden sich auf dem Areal rund 300 Personen. In der Luft schwebt Euphorie, die Leute freuen sich auf den Start der Demo. Glocken werden geläutet, es wird geredet und diskutiert - weiterhin alle ohne Maske.

Der Parc des Jeunes-Rives füllt sich langsam
20min/Philip Salzmann