Die skurrilsten Verkehrssünden Europas

2010 stellte ein Schwede in der Schweiz den Rekord für die kostspieligste Busse Europas auf.
Ein 67-Jähriger befestigte in der Ladefläche seiner Erdschaufel – im vollen Bewusstsein der Straftat – eine selbstgebaute Anhängerkupplung. Daran zog er seinen Hänger. (Symbolbild)
In Deutschland hatte ein Mann kein Warndreieck dabei. Er stellte daraufhin eine Schüssel mit roten Pepperoni drin auf. (Symbolbild)
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2010 stellte ein Schwede in der Schweiz den Rekord für die kostspieligste Busse Europas auf.

20min/Michael Scherrer
Aktualisiert

Blitzer und RaserDas sind die skurrilsten Verkehrssünden Europas

Nachmachen nicht empfohlen: Wir listen die absurdesten Vergehen im Strassenverkehr auf. Für einige endete es im Gefängnis oder es hagelte eine saftige Busse. 

Darum gehts

  • Die höchste Busse, die je ausgesprochen wurde, gab es in der Schweiz.

  • Die erste Busse für zu schnelles Fahren in Deutschland wurde 1895 ausgestellt.

  • In Deutschland benutzte ein Autofahrer Gemüse als Warndreieck.

Zu schnelles Fahren, falsches Parkieren oder rechts überholen: Diese Verstösse im Strassenverkehr passieren nahezu täglich. Ab und zu ereignen sich aber im täglichen Strassenverkehr so skurrile Vergehen, dass selbst die Polizei überrascht ist. Der Mietwagen-Anbieter Sunny Cars hat eine Auflistung der absurdesten Vergehen im Strassenverkehr erstellt. Wir listen dir einige davon auf.

Die teuersten Temposünden

2010 stellte ein Schwede in der Schweiz den Rekord für die kostspieligste Busse Europas auf, die es je für erhöhte Geschwindigkeit gab. Auf der Strecke zwischen Bern und Lausanne fotografierte der Blitzer den Mann mit über 170 Stundenkilometern über dem erlaubten Tempolimit.

Die daraus resultierende Strafe: satte 300 Tagessätze zu 3600 Schweizer Franken (fast 1,1 Millionen Franken). Verkehrsverstösse belegt die Schweiz allgemein mit empfindlichen Geldstrafen. Daher ist es beim Weg gen Berge ratsam, den Fuss vom Gaspedal zu nehmen. Ein Schweizer Gericht verurteilte einen britischen Raser sogar zu 28 Monaten Gefängnis plus zehn Jahren Fahrverbot.

Der erste Raser Deutschlands

An Kuriosität kaum zu überbieten: 1895 hielt die Polizei in Denzlingen, Baden-Württemberg, einen Mann mit seinem Auto an. Hintergrund: Er fuhr so schnell durch den Ort, dass in einer Wirtschaft die Vorhänge flatterten. Die Konsequenz: Der erste Strafzettel für überhöhte Geschwindigkeit, neun Jahre nach Erfindung des Autos. Die Strafe für den Mann: drei Mark, umgerechnet etwas weniger als 1.50 Franken.

240 km/h zu schnell – Führerschein darf er behalten

Ein spanischer Fahrer wiederum testete im März 2016 die Limits eines Porsche Carrera aus: Mit 297 km/h fuhr er südlich von Madrid über die Autobahn. Dabei gab es für das Auto weder eine Versicherung noch war es sein Eigentum.

In Deutschland war ein übermütiger Fahranfänger in Berlin mit 240 Stundenkilometern auf dem Tacho unterwegs. Der Führerschein blieb erhalten, dafür kassierte er aber vier Punkte in Flensburg und eine Strafzahlung von 680 Euro. Neben den üblichen Bussgeldern setzt Belgien auf zusätzliche Verkehrssensibilität in Form eines Briefes. Diesen verfassten Temposünder, die aufgrund erhöhter Geschwindigkeit einen Unfall mit Todesfolge zu verantworten hatten.

Sich selbst gefilmt bei 324 km/h

Zu schnelle Autos verleiten zu deutlich erhöhtem Tempo auf den Autobahnen. So auch bei einem Genfer, der sich bei 324 Stundenkilometern selbst filmte. Das Gericht verfügte daraufhin ein Bussgeld von rund 1800 Franken sowie einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Auch in Frankreich landete ein 30-Jähriger nach einem Verkehrsdelikt für ein Jahr im Gefängnis. Zuvor nahm er an einem illegalen Strassenrennen teil und veröffentlichte anschliessend das Rennen auf YouTube.

Marke Eigenbau

Ein Traktorfahrer war bei Hauzenberg in Bayern unterwegs. Der 67-Jährige befestigte in der Ladefläche seiner Erdschaufel – im vollen Bewusstsein der Straftat – eine selbstgebaute Anhängerkupplung. Daran zog er seinen Hänger. Die Polizei zeigte den Mann an.

Pepperoni als Warndreieck

2016 blieb ein Autofahrer in Sachsen-Anhalt auf der A2 mit einem Motorschaden auf dem Standstreifen liegen. Er besass kein Warndreieck und überlegte sich einen eigenen Weg, die anderen Fahrerinnen und Fahrer zu warnen. Dafür stellte er eine Schüssel voll roter Pepperoni hinter seinen Wagen. Die Polizei nahm die falsche Kennzeichnung der Unfallstelle mit Humor und verzichtete auf ein Bussgeld.

«Meggie, 9 Jahre alt, bald Politesse»

In der deutschen Hauptstadt Berlin stellte ein Verkehrspolizist einen mobilen Blitzer an einer Einfahrt auf. Zu nah, wie sein Kollege befand, und verpasste dem Blitzerauto einen Strafzettel für Falschparken. Das Bussgeld blieb aufgrund einer Sonderregelung jedoch aus.

Ebenfalls in Berlin wurde einem zu einem Einsatz gerufenen Streifenwagen eine Busse unter den Scheibenwischern gesteckt. Denn die Beamten fuhren entgegen der Einbahnstrasse zum Einsatzort und parkten dort auch – prinzipiell zulässig bei einem Einsatzfahrzeug. Der Strafzettel war allerdings unterschrieben mit den Worten «Meggie, 9 Jahre alt, bald Politesse». Der Tweet, den die Polizei daraufhin veröffentlichte und darin um Verzeihung bat, ging in den sozialen Medien viral. Die Geschichte endete glücklich. Denn das Mädchen kommentierte den Post mit «Ihr seid begnadigt. Einmal ist keinmal!».

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