Schweiz beobachtet Corona-Delta-Variante – bleibt aber bei Impfstrategie

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Impfstrategie soll helfenBriten zittern vor Delta-Variante – und was macht die Schweiz?

Während die Delta-Variante in Grossbritannien Lockerungen verhindert, wird sie in der Schweiz beobachtet. Der Impffortschritt soll einer Ausbreitung im Land zuvorkommen.

Premierminister Boris Johnson musste weitere Lockerungsschritte in seinem Land um einen Monat verschieben.
Die Anzahl neu gemeldeter Fälle im Vereinigten Königreich lagen am Mittwoch bei 7673 .
Die Schweiz setzt auf ihre Impfstrategie. Ihr Fortschritt soll eine Verbreitung der Delta-Variante in der Schweiz abfangen.
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Premierminister Boris Johnson musste weitere Lockerungsschritte in seinem Land um einen Monat verschieben.

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Darum gehts

  • Grossbritannien musste wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen ihre Massnahmen um einen Monat verlängern.

  • Grund dafür sind steigende Infektionszahlen der Delta-Variante. Diese gilt als ansteckender.

  • Die Schweiz beobachtet die Variante, setzt aber auf ihre Impfstrategie.

Die Lage in Grossbritannien in den vergangenen Tagen war besorgniserregend: Die neue – und gefährliche Delta-Variante – verbreitete sich dort besonders schnell. Die Behörden wurden so nervös, dass sie den lang ersehnten Öffnungstermin fürs Land vom 21. Juni um einen Monat verschoben.

Die Chancen, dass eine solche Verbreitung auch in der Schweiz möglich wäre, scheinen nicht klein: Während in Grossbritannien schon 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, sind es hierzulande gerade einmal 27 Prozent. Wie sehr müssen wir uns auch in der Schweiz vor der Delta-Variante fürchten? Diese Frage haben sich die Tamedia-Zeitungen gestellt.

BAG und Taskforce beobachten

Die Schweizer Behörden scheinen sich aktuell noch nicht allzu grosse Sorgen zu machen, um eine Verbreitung der Delta-Variante. Die aktuelle Gefahrenlage sei gemäss zurzeit nicht so akut, sagte Virginie Masserey am Point de Presse vom Dienstag. «Die Impfkampagne steht nun im Zentrum.»

Jan-Egbert Sturm, Vizepräsident der wissenschaftlichen Task-Force Covid-19 räumt ein, dass sie die Delta-Variante genau untersuchen und daran forschen. Doch sei es zu früh, um über konkrete Ergebnisse zu berichten. «Wir sind aber bestrebt zu verhindern, dass die Delta-Variante bei uns Fuss fasst und sich ausbreitet.»

Impfschutz bei Delta-Variante nicht eindeutig

Die gut 27 Prozent vollständig geimpften Personen in der Schweiz haben hohe Chancen, nicht schwer an der Alpha-Variante zu erkranken, die in der Schweiz vorherrscht. Wie gut die volle Impfung gegen die Delta-Variante schützt, ist allerdings noch nicht eindeutig. Je nach Forschungsstelle schützt Biontech/Pfizer bei der Delta-Variante bis 96 Prozent vor einer Spitaleinweisung. Es ist also zu hoffen, dass die Schweizer Impfstrategie schneller voranschreitet als die Delta-Variante ins Land kommen und sich ausbreiten kann.

Die neuesten Zahlen dürften Grossbritannien etwas Hoffnung machen: Offenbar konnte das Schlimmste in den besonders betroffenen Gebieten im Nordwesten des Landes durch eine Kombination aus erhöhten Impf- und Testkapazitäten sowie teilweisen Ausgangssperren verhindert werden. Die Anzahl neu gemeldeter Fälle im Vereinigten Königreich scheint sich bei 7500 stabilisiert zu haben.

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Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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