«Nachbesserungen nötig»: Bundesamt zieht durchwachsenes Fazit zur mobilen Astra Bridge

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«Nachbesserungen nötig»Bundesamt zieht durchwachsenes Fazit zur mobilen Astra Bridge

Das Bundesamt für Strassen (Astra) zieht eine «positive Zwischenbilanz» nach dem Test des Pilotprojekts. Es besteht jedoch noch einiger Verbesserungsbedarf, bevor die mobile Brücke wirklichen Nutzen bringt.

Nach dem ersten Einsatz der mobilen Baustellenbrücke zieht das Bundesamt für Strassen ein gemischtes Fazit. 
Die Brücke funktioniert, doch sind noch einige Verbesserungen nötig. 
So hat sich der gewünschte Effekt, Staus zu verhindern, noch nicht ausreichend eingestellt. 
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Nach dem ersten Einsatz der mobilen Baustellenbrücke zieht das Bundesamt für Strassen ein gemischtes Fazit. 

Bundesamt für Strassen

Darum gehts

Seit dem 10. April ist die mobile Baustellenbrücke Astra Bridge erstmals im Einsatz. So wird sie bei Belags-Ersatz-Arbeiten auf der A1 in Solothurn verwendet. Unter der Brücke wird auf der Fahrspur der Deckbelag ersetzt. Das Bundesamt für Strassen (Astra) äussert sich vorsichtig optimistisch zu dem Pilotprojekt.  

«Die bisherigen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt zeigen, dass die Brücke als Konzept und Maschine funktioniert und die Bauarbeiten unter der Brücke wie geplant fortschreiten», schreibt es in einer Medienmitteilung. Jedoch sind noch einige Verbesserungen bei den Auf- und Abfahrtsrampen nötig, um den Verkehrsfluss zu verbessern. So habe sich der Verkehrsfluss noch nicht wie gewünscht eingependelt, die erhoffte Vermeidung von Staus bleibt bislang noch aus.

Der erwünschte Effekt bleibt aus 

Entwickelt wurde die Brücke als Antwort auf «die stetig kürzeren verfügbaren Zeitfenster für Nachtarbeiten.» Nach dem Prinzip «oben fahren, unten bauen» wird die Brücke, die aus einzelnen fahrbaren Modulen besteht und bis zu 236 Meter lang ist, auf der zu sanierenden Fahrbahn aufgebaut. Danach können die Arbeiter auf einer Länge von 100 Metern ungestört und gefahrenlos darunter arbeiten, während der Verkehr mit bis zu 60 km/h über die Brücke geführt wird. 

Bei der A1-Verzweigung Luterbach SO ist seit dem 10. April die weltweit erste mobile Baustellenbrücke im Einsatz.

20min/Simone Quaderer

Sowohl die Montage als auch das Verschieben der mobilen Brücke funktioniert. Der erwünschte Effekt auf den Verkehrsfluss bleibt jedoch noch aus. Insbesondere Lastwagen haben Mühe mit den steilen Auf- und Abfahrtsrampen und halten somit den Verkehr auf. Dadurch wird auch Missmut laut, insbesondere bei beruflichen Lastwagenfahrern.

«Investition in die Zukunft»

Einer von ihnen wandte sich im April sogar in einem offenen Brief an die Bundesrätin Simonetta Sommaruga, um sich über die «unzumutbare Behinderung auf der Autobahn A1 in Luterbach» zu beschweren. Durch diese werde «der Verkehr praktisch jeden Tag lahmgelegt». Auch Autofahrer hätten sich bei ihm gemeldet, die ebenfalls über die Astra Bridge verärgert sind.

Auch das Astra selbst gesteht das Projekt als «Investition in die Zukunft» soll die Astra Bridge nun weiter verbessert werden. Sobald die Brücke Mitte August demontiert wird, sollen die nächsten Tests beginnen. Idealerweise will das Astra die Brücke dann ab dem Frühjahr 2023 einsetzen, auf der Überholspur in Richtung Zürich.

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