Bundesplatz stundenlang abgesperrtGeistig verwirrter Mann wollte sich eine militärische Beförderung abholen
Was wollte der Mann im Militärtenü im Bundeshaus? Laut seiner Mutter wollte er eine militärische Beförderung abholen – obwohl er kein Militärangehöriger ist.
Das Bundeshaus wurde evakuiert, der Bundesplatz weiträumig abgesperrt.
20 MinutenDarum gehts
Der Mann, der für die Evakuation des Bundeshauses sorgte, ist nach Angaben seiner Mutter geistig verwirrt.
Er habe sich in Bern eine militärische Beförderung abholen wollen, obwohl er kein Armeeangehöriger sei.
«Mein Sohn ist harmlos, er würde nie jemandem etwas antun. Er ist ein lieber Junge», sagt sie.
Am Ende ging alles glimpflich aus. Der Bundesplatz war am Dienstagnachmittag weiträumig abgesperrt geworden. Trams und Busse wurden als Splitterschutz für die Bevölkerung aufgefahren, das Bundeshaus evakuiert. Ein Sprengstoff-Schnelltest bei einem Mann aus dem Kanton Wallis hatte positiv angeschlagen. Deshalb vermutete die Polizei, dass sich in seinem Auto auch Sprengstoff befinden könnte. Das war nicht der Fall, um 19.40 Uhr gab die Kantonspolizei Bern Entwarnung.
Doch was wollte der Mann überhaupt im Bundeshaus? Warum parkierte er sein Auto auf dem eigentlich autofreien Bundesplatz?
Er habe sich eine militärische Beförderung abholen wollen, sagt seine Mutter zu 20 Minuten. «Mein Sohn ist harmlos, er würde nie jemandem etwas antun. Er ist ein lieber Junge.» Wie sie sagt, sei ihr Sohn geistig verwirrt. «Er ist krank», sagt die Mutter.
«Es ist eine sehr, sehr traurige Geschichte»
Er habe den obligatorischen Militärdienst vor einigen Jahren abgeschlossen, sagt sie weiter. Er habe weitermachen wollen, was ihm aber verwehrt geblieben sei. Nun habe sich sein Zustand wohl verschlechtert. «Er hat geplant, nach Bern zu fahren, um seine Beförderung abzuholen», sagt sie. Das Auto habe er ausgeliehen, damit er auf direktem Weg zum Bundeshaus fahren könne. Deshalb habe er auch teilweise Militärtenü getragen.
Er sei mit der Erwartung einer schönen Zeremonie nach Bern gefahren, sagt seine Mutter.
«Es ist eine sehr, sehr traurige Geschichte. Es ist wirklich schrecklich», sagt sie weiter. «Wir pflegen ihn seit Jahren, aber wir bekommen kaum Hilfe.» Ihr Sohn sei auch immer wieder in Kliniken gewesen, aber es habe nicht geholfen.
Unklar, wer die Kosten trägt
Nun befindet er sich in polizeilichem Gewahrsam. Wie die Kantonspolizei Bern in der Medienmitteilung schreibt, ist er vorläufig festgenommen. Medizinische Abklärungen zu seiner physischen und psychischen Verfassung sind angelaufen.
Die strafrechtlichen Ermittlungen werden ebenfalls weitergeführt. Und zwar von der Bundesanwaltschaft, weil diese bei Sprengstoffdelikten zuständig ist, zusammen mit dem fedpol, der Kantonspolizei Bern und der Kantonspolizei Wallis.
Unklar ist, wer für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss.
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Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung?
Hier findest du Hilfe:
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
VASK, regionale Vereine für Angehörige
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Angst- und Panikhilfe Schweiz, Tel. 0848 801 109
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