BernAufatmen auf dem Bundesplatz – Polizei gibt nach Mega-Absperrung Entwarnung
Am Bundeshaus war am Dienstag bis in die Abendstunden ein Grosseinsatz der Polizei im Gange. Mehrere Gebäude wurden evakuiert. Um 19 Uhr gibt die Kapo Entwarnung.
Sperrung auf dem Bundesplatz: Das ist passiert
Wegen des «verdächtigen Verhaltens eines Mannes» war der Bundesplatz in Bern am Dienstag ab ca. 15 Uhr grossräumig abgesperrt.
Das Bundeshaus wurde evakuiert. Die Polizei rief dazu auf, das Gebiet zu umgehen.
Ein Restaurantbesitzer am Bärenplatz, der gleich neben dem Bundesplatz ist, berichtete, niemand dürfe sein Restaurant verlassen.
GLP-Politiker Tobias Vögeli verliess als einer der Letzten das Gebäude, wie er zu 20 Minuten sagt.
Wie RTS-Journalist Pierre Nebel auf Twitter zeigte, war ein Bombenroboter im Einsatz. Er untersucht eein schwarzes Auto, das auf dem Bundesplatz abgestellt wurde.
Wie auf News-Scout-Bildern zu sehen ist, hat das Auto eine Walliser Nummer. Es ist in Monthey zugelassen.
Nebel berichtet weiter, Guy Parmelin, Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli hätten das Bundeshaus verlassen müssen. Er beruft sich auf Quellen aus dem Parlament.
Trams und Busse wurden am Bärenplatz auffallend platziert. Die Medienstelle der Kapo Bern bestätigt, dass das Absicht war: «Es geht um den Schutz der Bevölkerung, konkret um Splitterschutz.»
Kurz vor 18.30 Uhr wird ein Spürhund ins Gebiet gebracht.
Nationalrat Andrea Caroni (FDP) kritisiert die Evakuierung: «Einer bewaffneten Person wären viele von uns wohl nicht entkommen», sagt er zu 20 Minuten.
Um 19 Uhr gibt die Kapo auf Twitter Entwarnung.
In einer Medienmitteilung schreibt die Polizei später, ein Sprengstoff-Schnelltest sei positiv ausgefallen. Deshalb habe nicht ausgeschlossen werden können, dass sich im Auto ebenfalls Sprengstoff befand.
Der Mann wurde vorläufig festgenommen.
Wie seine Mutter zu 20 Minuten sagt, sei er geistig verwirrt und habe sich eine militärische Beförderung abholen wollen.
Das ist bis jetzt bekannt:
Der Bundesplatz in Bern war am Dienstag zwischen 15 und 19 Uhr grossräumig abgesperrt. Auf Twitter schrieb die Polizei: «Aktuell stehen wir in Bern wegen eines verdächtigen Verhaltens eines Mannes im Einsatz. Er wurde angehalten.» Die Polizei bat die Bevölkerung, das Gebiet grossräumig zu umgehen.
Trams und Busse wurden am Bärenplatz auffallend platziert. Die Medienstelle der Kapo Bern bestätigte gegenüber 20 Minuten, dass das Absicht war: «Es geht um den Schutz der Bevölkerung, konkret um Splitterschutz.»
Sprengstoff-Schnelltest war positiv
Die Sperrung war aufgrund eines Autos auf dem Bundesplatz eingerichtet worden. Wie eine 20-Minuten-Reporterin vor Ort beobachtete, war der abgesperrte Perimeter stetig erweitert worden.
Wie Bilder eines weiteren News-Scouts zeigen, ging die polizeiliche Absperrung zeitweise bis einige Hundert Meter vor dem Bundeshaus, am Bärenplatz, wo das Polizeiband an Marktständen angebracht war.
Um 19.40 Uhr gab die Polizei bekannt, dass ein Sprengstoff-Schnelltest positiv ausgefallen sei. «Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt bereits vorliegenden Erkenntnisse konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Auto auf dem Bundesplatz Sprengstoff befand und entsprechend vom Fahrzeug eine konkrete Gefahr ausging», heisst es in der Medienmitteilung. Der Mann wurde vorläufig festgenommen.
Das sagt die Polizei im Interview.
20min/Mara Wehofsky
Das Polizeiband war weit vor dem Bundeshaus angebracht.
20min/News-ScoutDas sagten die Menschen vor Ort:
«Es ist komisch, man weiss nicht, was los ist. Ich habe das noch nie erlebt. Ich müsste eigentlich zur Bank, aber darf nicht durch», sagte Anna (20) zu 20 Minuten.
Ander (31) lebt in Bern und sagte: «Ich habe keine Angst und warte mal ab. Ich bin gespannt, was herauskommt.»
20 Minuten sprach mit zwei Mitarbeitenden aus dem Bundeshaus, die auf dem Weg zur Arbeit waren: «Wir wissen von nichts und müssen jetzt abwarten, was passiert. Angst haben wir keine.»
Marco (24) sagte: «Ich weiss nur, was in den Medien steht. Alle gehen aber jetzt, ich denke, es ist gleich vorbei.»
Marie (37): «Im Medienzentrum wurde uns gesagt, wir dürfen nicht auf die Bundesgasse gehen. Auch vom Büro aus konnten wir nichts sehen.»
Weitere Bundes-Angestellte, die anonym bleiben wollen, sagten: «Es gab einen Alarm, so wie wir es immer wieder geübt haben. Mussten uns dann am Sammelpunkt einfinden und seitdem warten wir hier.»
Der Besitzer des Restaurants «Piazza Italia» sagte, es habe einen Bombenalarm gegeben. «Man hat uns gesagt, wir müssen alle drinnenbleiben», so der Wirt. «Wir dürfen das Restaurant nicht verlassen, wir dürfen nicht in den Wintergarten und nicht an die Fenster.» Die Stimmung sei aufgeregt gewesen. «Die Gäste haben teils Angst», so der Restaurantbesitzer.
GLP-Politiker Tobias Vögeli war im Bundeshaus, als es evakuiert wurde. Dabei ging er zunächst allerdings vergessen, wie er zu 20 Minuten sagte. «Ich war im Fraktions-Sekretariat am Arbeiten», sagte er zu 20 Minuten. «Eigentlich wollte ich mir nur einen Kaffee holen, da bin ich einem Polizisten begegnet, der mich fragte, was ich hier tue.» Der Beamte habe ihm gesagt, er müsse das Gebäude sofort verlassen, es sei ernst.

Etwas gesehen, etwas gehört?
Schick uns deinen News-Input!
Speichere unseren Kontakt im Messenger deiner Wahl und sende spannende Videos, Fotos und Dokumente schnell und unkompliziert an die 20-Minuten-Redaktion.
Handelt es sich um einen Unfall oder ein anderes Unglück, dann alarmiere bitte zuerst die Rettungskräfte.
Die Verwendung deiner Beiträge durch 20 Minuten ist in unseren AGB geregelt: 20min.ch/agb
Aktivier jetzt den Bern-Push!
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.