BundesratswahlIm zweiten Wahlgang gewählt: Martin Pfister ist neuer Bundesrat
Der Zentralschweizer Martin Pfister ist neues Mitglied der Landesregierung. Er stach den bestens vernetzten Bauernpräsidenten Markus Ritter aus. Alle Updates und Informationen zur Wahl findest du hier.
Bundesratswahl: Darum gehts
Bundesrätin Viola Amherd gibt ihr Amt ab – Ende März scheidet sie aus der Landesregierung aus.
Ihr Nachfolger ist der bisherige Zuger Regierungsrat Martin Pfister.
Dieser erreichte das absolute Mehr im zweiten Wahlgang: Er holte 134 Stimmen.
Pfister setzte sich damit gegen Mitte-Nationalrat Markus Ritter durch. Dieser ist in Bundesbern und als Bauern-Präsident bestens bekannt.
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Das Wichtigste in Kürze: Aussenseiter Martin Pfister sticht Favorit Markus Ritter aus
Am Mittwoch hat die Bundesversammlung Martin Pfister zum Nachfolger von Viola Amherd gewählt: Mit 136 Stimmen setzte sich der als Aussenseiter gehandelte Zuger Regierungsrat bereits im zweiten Wahlgang gegen seinen Kontrahenten Markus Ritter durch.
Wie reagiert die Politik auf die Wahl des Zugers?
Obwohl sich der Zuger auch dank der Stimmen von SP und Grünen durchsetzen konnte, zeigen sich die Linksparteien nach der Wahl unzufrieden: «Nicht unser Bundesrat», lautet der Betreff einer Mitteilung von Grünen-Fraktionschefin Aline Trede. Gleichzeitig sind die Grünen überzeugt, das geringere Übel gewählt zu haben.
Ähnlich klingt es bei der SP: Mit der Wahl des Zugers rücke der Bundesrat deutlich nach rechts, erklärt Co-Parteichefin Mattea Meyer gegenüber SRF. Mit Blick auf den Frauenanteil in der Landesregierung sei es aber eine «schwierige Wahl» gewesen.

Im Interview mit 20 Minuten erklärt Martin Pfister: «Es ist wunderbar dieses Vertrauen vom Parlament zu spüren.»
20min/Matthias SpicherSVP-Präsident Marcel Dettling betonte, dass man den neuen VBS-Vorsteher an seiner Leistung messen werde: «Die Wiederherstellung der Sicherheit und der bewaffneten Neutralität.» Auch die FDP forderte Pfister im VBS zum raschen Handeln auf. Dies, um die heimische Rüstungsindustrie vor dem Abgrund zu bewahren und Sicherheit und Neutralität zu gewährleisten.
Cloé Jans: «Eine Wahl gegen Markus Ritter»
Politikwissenschaftlerin Cloé Jans erklärt gegenüber 20 Minuten, dass man von einer Wahl gegen Markus Ritter sprechen könne: «Es kam mir so vor wie damals, als man in den USA unbedingt Donald Trump verhindern wollte.»

Politikwissenschaftlerin Cloé Jans ist überzeugt, dass die heutige Bundesratswahl als «Wahl gegen Markus Ritter» interpretiert werden könne.
20min/Matthias SpicherAller Voraussicht nach werde Pfister das Verteidigungsdepartement übernehmen – dort warten grosse Baustellen auf den Zuger, erklärt Jans: Neben personalpolitischen Entscheiden müsse er sich auch in der neuen geopolitischen Gemengelage positionieren.
Die Politologin ist aber überzeugt, dass Pfister über die nötige Armee- und Exekutiv-Erfahrung verfüge – jetzt müsse er in erster Linie sein Netzwerk in Bundesbern schnellstmöglich ausbauen.
Cacilda Giacometti Pfister lobt ihren Mann
Nach der Wahl von Martin Pfister in den Bundesrat sprachen viele Medien von einem Überraschungssieg. Nicht überrascht war indes Ehefrau Cacilda Giacometti Pfister: «Er hat die dafür nötige Kompetenz», sagt sie nach der Wahl.
Gegenüber den Medien lobt sie ihren Mann als sehr ruhigen und extrem toleranten Menschen: «Martin achtet immer auf andere und schaut zuletzt auf sich selbst.»
«SVP verlottert» – Köppel kommentiert Marcel Dettlings Kleiderwahl
In einem Beitrag von Roger Köppel auf X, ehemals Twitter, kritisierte dieser die Kleiderwahl von SVP-Parteipräsident Marcel Dettling: Dieser trug bei der heutigen Bundesratswahl keine Krawatte. Köppel, der bis 2023 selbst für die SVP im Nationalrat sass, kommentiert die Modesünde mit den Worten: «SVP verlottert».

Roger Köppel kritisiert die Kleiderwahl von Marcel Dettling in einem Beitrag auf X.
Bode Obwegeser/20 MinutenGrosser Jubel auf dem Bundesplatz
Vor dem Bundeshaus lässt sich der neue Bundesrat von der jubelnden Menge feiern.
Um 12.30 Uhr wird der Zuger seine erste Medienkonferenz im Medienzentrum des Bundeshauses halten.
Martin Pfister lässt sich im Bundeshaus feiern
Traditionsgemäss hält das frisch gewählte Bundesratsmitglied auf der Treppe im Bundeshaus inne, um einige Fotos schiessen zu lassen – auch Martin Pfister.
Als Nächstes wird Pfister das Bundeshaus verlassen, wo er von der jubelnden Meute empfangen wird – inklusive Guggenmusik.
Ghackets und Hörnli aus der Militärkamelle
Während Martin Pfister seinen Interview-Marathon absolviert, ist der Grossteil der Parlamentarier zum Apéro übergegangen.
Neben morgendlichem Bier und Weisswein stehen – passend zum neuen VBS-Chef – Ghackets und Hörnli aus der Militärkamelle zur Verfügung.

Ghackets und Hörnli aus der Kamelle.
20min/Christof Vuille
Nach der Wahl treffen sich die Parlamentarier und Parlamentarierinnen zum Apéro.
20min/Christof VuilleNach der Bundesratswahl: Zugerinnen und Zuger feiern vor dem Bundeshaus
Trotz nassem Wetter haben sich zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer von Martin Pfister auf dem Bundesplatz versammelt, um «ihren» Kandidaten zu feiern.

Vor dem Bundeshaus haben sich zahlreiche Pfister-Fans versammelt, um «ihren» Bundesrat zu feiern.
20min/Jan LöningAnhand der Kleiderwahl ist davon auszugehen, dass die Fasnachst-Freunde des Zugers in voller Formation vor dem Bundeshaus auflaufen: Verkleidet als Köche – in Anlehnung an ein Köstum, das der frisch gebackene Bundesrat einst selbst getragen hatte.
Mit Martin Pfister: So sieht der Bundesrat ab April 2025 aus
Der Bundesrat heisst den frisch gewählten Martin Pfister in ihren Reihen willkommen. Ab April sind zwei Frauen und fünf Männer im Bundesrat vertreten.

Von links: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider, Beat Jans, Martin Pfister und Bundeskanzler Viktor Rossi.
Der BundesratDer frisch gebackene Bundesrat im Interview mit 20 Minuten
Im Interview mit 20 Minuten erklärt der frisch gebackene Bundesrat, wie er die Wahl erlebt hat: «Es ist wunderbar dieses Vertrauen vom Parlament zu spüren.» Er habe schon nach dem ersten Wahlgang gespürt, dass es wohl reichen könnte, wollte mit dem Jubel aber noch zuwarten.
Er wolle sein Netzwerk weiter verbessern – auch um zu verhindern, dass das Departement ihn führe, statt umgekehrt. Sein derzeitiges Netzwerk innerhalb der Armee schätze er auf einer Skala von eins bis zehn als eine solide sechs ein, dasjenige in der Bundesverwaltung als eine vier und das im Parlament als eine sieben. «Ich habe jetzt zwei Wochen Zeit, mich zu organisieren. Danach gilt es, Prioritäten zu setzen: Die Sachen, die gut funktionieren, zu stärken und dort, wo man hinschauen muss, neue Prioritäten zu setzen», erklärt der Zuger.

Der Zuger Martin Pfister wird als Bundesrat vereidigt: Im April 2025 wird er den Sitz von Viola Amherd übernehmen.
20min/Matthias Spicher«Kurz, aber herzlich», so das Fazit von 20-Minuten-Redaktor Stefan Lanz. Noch immer warte ein gedrängtes Programm auf den Zuger: Nach weiteren Interviews wird Pfister bereits am Nachmittag seine erste Medienkonferenz halten.
So will der Kanton Zug seinen neuen Bundesrat feiern
Mit der Wahl von Martin Pfister ist der Kanton Zug nach über fünfzig Jahren wieder im Bundesrat vertreten: «Der Regierungsrat ist stolz auf die Wahl und wünscht Martin Pfister viel Erfolg in seiner neuen Funktion», schreibt dieser in einer Mitteilung.
Am 20. März findet in Baar ZG eine grosse Feier zu Ehren von Martin Pfister statt. Der Extrazug soll um 14.45 Uhr am Bahnhof Baar ankommen. Ein festlicher Umzug führt zum Schulhausplatz Marktgasse. Dort könne die Zuger Bevölkerung ihr neues Bundesratsmitglied «in einem würdigen Rahmen» feiern. Es werde Musik und ein Imbiss offeriert. Das Festprogramm soll demnächst publiziert werden.
Zu den Gratulantinnen gehört auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter: «Ich gratuliere Martin Pfister und heisse ihn im Bundesrat herzlich willkommen.»
Gerhard Pfister im Interview
Vor zwei Monaten hätte er wohl nicht damit gerechnet, dass Martin Pfister die Wahl schaffen würde, erklärt Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister. «Im Endeffekt ist es schon eine starke Leistung» – er habe sich als kompletter Aussenseiter durchsetzen können.

Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister erklärt gegenüber 20 Minuten: «Im Endeffekt ist es schon eine starke Leistung» – Martin Pfister habe sich als kompletter Aussenseiter durchsetzen können. (Archivbild)
20min/Matthias Spicher«Ich freue mich, dass der Sitz der Mitte so klar bestätigt wurde», erklärt Pfister. Jetzt könne er sich noch ein wenig über das Ergebnis freuen, ehe er seinen Fokus auf die Nachfolgeregelung im Präsidium der Mitte-Partei richten werde, erklärt Gerhard Pfister.
«Letzte Episode der Ritter-Show»
Politikexpertin Cloé Jans ist überzeugt, dass die Medienkonferenz von Markus Ritter sehr versöhnlich war – obwohl er seine Enttäuschung über das Resultat klar zum Ausdruck gebracht habe.

Politikexpertin Cloé Jans analysiert die Bundesratswahl im Gespräch mit 20 Minuten.
20min/Matthias SpicherIm VBS warten gemäss Jans grosse Baustellen auf Martin Pfister: Als Erstes stünden mit der Auswahl von Armee- und Nachrichtendienstchef wichtige personalpolitische Entscheide an. Danach müsse er sich mit den geopolitischen Verschiebungen befassen und die Schweiz auf einen Kurs führen, welcher die Eidgenossenschaft näher an Europa oder an die USA heranführe.
Die Politologin ist überzeugt: Pfister bringe die nötige Armee- und Exekutiv-Erfahrung mit. Jetzt müsse der Zuger beweisen, dass er sein politisches Netzwerk schnell genug ausbauen könne – und möglicherweise seine Französischkenntnisse etwas auffrischen.
Nationalratspräsidentin Maja Riniker im Interview
Ratspräsidentin Maja Riniker freut sich, dass ihr diese grosse Ehre zuteil wurde, eine Bundesratswahl durchführen zu dürfen. Insbesondere freue sie sich darüber, dass die gesamte Wahl ohne Zwischenfälle und Verzögerungen durchgeführt werden konnte.
Überdies habe es sich heute um eine historische Wahl voller Zahlenmagie gehandelt: «Das 123. Mitglied des Bundesrats wurde am 12.3. gewählt, indem er das absolute Mehr von 123 überschreiten konnte.»
«Ich wünsche Martin Pfister nur das Allerbeste und Gottes Segen für die Zukunft!»
«Es ist mir eine grosse Freude, Martin Pfister zur Wahl zu gratulieren», erklärt der geschlagene Markus Ritter. «Es war mir eine grosse Ehre und Freude, in diesem Wahlkampf dabei gewesen zu sein.»
«Ich habe es geschätzt, wie gut Martin Pfister und ich im Rahmen des Wahlkampfes zusammengearbeitet haben.» Gemeinsam habe man zeigen können, dass die Mitte-Partei zwei hervorragende Kandidaten aufstellen konnte.

Markus Ritter gratuliert seinem Kontrahenten: «Für seinen weiteren Weg im Bundesrat wünsche ich Martin Pfister nur das Allerbeste und Gottes Segen für die Zukunft!»
20min/Christof Vuille«Ich habe Martin Pfister vor dem Wahlkampf nicht gekannt – und ich kann mit grosser Freude mitteilen, dass ich einen Freund gefunden habe.» Der grösste Dank gebühre aber seiner Ehefrau Heidi Ritter, die ihn in seiner ganzen Karriere und auch im Wahlkampf stets unterstützt habe.
«Ich hätte das Amt des Bundesrats sehr gerne gemacht.» Gleichzeitig werde er seine Arbeit im Parlament weiterhin mit grosser Freude und viel Herzblut ausführen. «Für seinen weiteren Weg im Bundesrat wünsche ich Martin Pfister nur das Allerbeste und Gottes Segen für die Zukunft!»
Ritter ist überzeugt, dass – falls Pfister das VBS übernehme – eine Herkulesaufgabe auf den Zuger warte. «Ich gehe nicht davon aus, dass einer der amtierenden Bundesräte dieses Departement übernehmen wird, er wird das machen müssen. Ich traue ihm zu, diese Herkulesaufgabe zu stemmen – aber es wird schwierig.»
Jetzt wolle er sich mit «Herzblut und Engagement» auf seine Aufgaben als Nationalrat und Bauernverbandspräsident fokussieren. Im November 2028 werde er dann das Amt des Verbandspräsidenten räumen, erklärt der St. Galler.
Er könne nicht beurteilen, wo er heute die entscheidenden Stimmen habe liegen lassen: «Das wäre Kaffeesatzlesen.» Insgesamt sei seine Bundesratskandidatur aber eine spannende und gute Erfahrung gewesen – bei einer allfälligen nächsten Wahl gäbe es aber vielleicht auch andere Personen aus der Partei, die daran interessiert wären. «Ich kann es jedem empfehlen», sagt Ritter.
Er wolle auch nicht von einer «Wahl gegen Markus Ritter» sprechen. «Martin Pfister ist eine sehr gute Wahl und er wird ein sehr guter Bundesrat werden.»
Die Tatsache, dass er nun doch in seinem Wohnort in Altsätten im Kanton St. Gallen bleiben kann, sei «mehr als nur ein kleiner Trost» nach dieser Niederlage. Jetzt wolle er sofort die Weiche umstellen und wieder in seine alten Rollen als Nationalrat und Bauernverbandspräsident zurückkehren. «Das Leben geht mit Volldampf weiter», erklärt ein gefasster, aber geschlagener Markus Ritter.
Jubel bei Pfisters Familie
Nachdem seine Wahl verkündet wurde, gab es für Pfisters Familie auf der Tribüne kein Halten mehr. Lautes Jubeln ertönte im Nationalratssaal.
Die Familie von Martin Pfister hat nach seiner Wahl in den Bundesrat allen Grund zur Freude.
20 MinutenPosieren fürs erste gemeinsame Bundesratsfoto
Nach der Wahl wird Martin Pfister von den amtierenden Mitgliedern des Bundesrats empfangen und nimmt Gratulationen entgegen. Dann posieren die Bundesräte fürs erste gemeinsame Foto.

Nach der Wahl posiert der neu gewählte Martin Pfister mit dem amtierenden Bundesrat fürs erste gemeinsame Foto.
ScreenshotDie Wahlanalyse von Cloé Jans
Was bedeutet dieser Sieg von Martin Pfister? In erster Linie könne man den heutigen Tag als «Wahl gegen Markus Ritter» und weniger als «Wahl für Martin Pfister» interpretieren. «Es kam mir so vor wie damals, als man in den USA einfach Donald Trump verhindern wollte», so Jans. Gleichzeitig sei es auch eine Stimme für die Geberkantone und für die städtischen Regionen.
Für Markus Ritter hingegen sei auch diese Niederlage nicht das Ende aller Tage, so Jans: «Er ist noch immer einer der mächtigsten Parlamentarier in Bundesbern – jetzt von einem Verliererimage zu sprechen, ist daher etwas überzogen.»

Markus Ritter wirkt nach seiner Niederlage gefasst. Einige Parlamentarier schütteln ihm die Hand.
20 Minuten AgencyDie Expertin ist zuversichtlich, dass Martin Pfister aufgrund seiner Erfahrung durchaus auch in der Landesregierung brillieren könne. Auch, weil er das Kollegialitätsprinzip hochhalten werde.
Baustellen im VBS als grosse Chance
Jans erklärt, dass im VBS – vorausgesetzt Pfister übernimmt das Amherd-Departement – einige Baustellen auf den Zuger warten. Dies sei gleichzeitig eine grosse Herausforderung und eine grosse Chance, so Jans.
Martin Pfister unterwegs zum Bundesratszimmer
An der Seite von Vizekanzler Andrea Arcidiacono schreitet der frisch gebackene Bundesrat in Richtung des Westflügels des Bundeshauses, um seine neuen Ratskollegen zu treffen und das Bundesratsfoto aufzunehmen.
Jetzt spricht Martin Pfister: «Mit grosser Freude und grossem Respekt nehme ich die Wahl in den Bundesrat an»
Unter tosendem Applaus schreitet der Zuger ans Rednerpult im Nationalratssaal.
«Seit ich meine Kandidatur bekanntgegeben habe, sagte ich häufig diesen Satz: Die Kaserne ist mir vertrauter, als das Bundeshaus. Mittlerweile fühle ich mich auch hier sehr wohl», erklärt ein sichtlich erfreuter Pfister. In seiner Rede betont der Zuger die Wichtigkeit des Kollegialitätsprinzips, welches er auch in der Zuger Kantonsregierung stets als wichtigste Maxime erachtet habe.
«Mein Platz ist jetzt im Bundesrat», erklärt Pfister. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und bedankt sich bei Kontrahent Markus Ritter für den «fairen Wahlkampf».

Nach der Wahl winkt Martin Pfister seiner Familie auf der Tribüne zu.
20 Minuten AgencyDie Wahl sei ein Vertrauensbeweis, eine grosse Ehre und ein Privileg. «Mit grosser Freude und grossem Respekt nehme ich die Wahl in den Bundesrat an.»
Damit ist es offiziell: Der ehemalige Zuger Regierungsrat Martin Pfister wird die Nachfolge von Viola Amherd im Bundesrat antreten. Erneut versinkt der Nationalratssaal in tosendem Applaus.
«Ich nehme ihren Entscheid zur Kenntnis und wünsche ihnen alles Gute, viel Freude und Erfolg in ihrem Amt», erklärt Nationalratspräsidentin Maja Riniker. Jetzt folgt die Vereidigung des frisch gebackenen Bundesrats.

«Mit grosser Freude und grossem Respekt nehme ich die Wahl in den Bundesrat an», sagte Pfister bei seiner Rede.
20 Minuten Agency«In erster Linie wollte man wohl Markus Ritter verhindern»
Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister schafft die Wahl in den Bundesrat – und das bereits im zweiten Wahlgang.

Martin Pfister ist mit 134 Stimmen zum Bundesrat gewählt worden.
20minPolitikexpertin Cloé Jans ist überzeugt: «Nach dem ersten Wahlgang war dieses Resultat keine Überraschung. Augenscheinlich hat man in erster Linie versucht, Markus Ritter zu verhindern», erklärt die Expertin.

Pfisters Familie jubelt auf der Tribüne.
Parlament/ScreenshotMartin Pfister schafft die Überraschung im zweiten Wahlgang!
Maja Riniker verkündet das Ergebnis des zweiten Wahlgangs.
245 ausgeteilt.
245 eingegangen.
0 leer.
0 ungültig.
245 gültig.
Absolutes Mehr: 123.
Gewählt ist mit 134 Stimmen Martin Pfister.
Markus Ritter: 110.
Diverse: 1.
Trotz relativer Unbekanntheit: Pfister bringt das Rüstzeug mit
Trotz seiner relativen Unbekanntheit sei Martin Pfister Regierungsrat, also ein Politiker mit Exekutiverfahrung. Überdies sei er als Oberst auch mit den Gepflogenheiten der Armee bestens vertraut.
Einzig im Bereich der Vernetzung und Machtausübung in Bundesbern habe der Zuger wohl – im Vergleich zu Ritter – noch einiges aufzuholen.
SVP-Asylchef Pascal Schmid im Interview
SVP-Asylchef und Nationalrat Pascal Schmid erklärt im Interview, dass Martin Pfister aus Blick der Bundesparlamentarier noch deutlich unberechenbarer sei, als sein Kontrahent. Gleichzeitig sei der Bekanntheitsgrad Ritters offensichtlich auch ein möglicher Nachteil – das zeige das Resultat des ersten Wahlgangs. «Es sieht nach dem ersten Wahlgang nicht gut aus für Markus Ritter», so Schmid.
Nur wenige Spielchen im ersten Wahlgang
Politik-Expertin Cloé Jans ist überrascht, dass es für Martin Pfister im ersten Wahlgang schon fast gereicht hat. Mit lediglich 18 Stimmen für diverse Kandidaten hätten sich auch erstaunlich viele Mitglieder der Bundesversammlung an das Mitte-Ticket gehalten.

Nur eine Stimme fehlte Martin Pfister für die Wahl.
20minViele dieser Protest-Stimmen seien wohl auf die linke Unzufriedenheit mit dem Ticket zurückzuführen, so die Einschätzung der Expertin. Im zweiten Wahlgang könnte Markus Ritter also ordentlich ins Zittern kommen.

«Wer zu fest heraussticht, wird auch schneller abgesagt – das ist gewissermassen auch typisch helvetisch», sagt Cloé Jans über das schlechtere Resultat von Markus Ritter.
20 MinutenMarkus Ritter sei bereits jetzt einer der mächtigsten Parlamentarier in Bundesbern – das bedeute aber auch, dass er schon vielen Leuten auf den Schlips getreten sei und manch einer ihn nicht in eine noch mächtigere Position hieven möchte. «Wer zu fest heraussticht, wird auch schneller abgesagt – das ist gewissermassen auch typisch helvetisch», so die Einschätzung.
Jans ist der Ansicht, dass die 122 Stimmen, die Pfister bereits auf sich vereint hat, ihren Entscheid wohl nicht mehr ändern werden. Folglich sei absehbar, dass im zweiten Wahlgang bereits Martin Pfister als neuer Bundesrat feststehen werde.