Bundesratswahl im Liveticker: Wer wird Nachfolger von Viola Amherd?

Livetickeraktualisiert am Dienstag, 11. März, 2025

BundesratswahlHearings sind vorbei: SP und Grüne legen sich noch nicht fest

Am 12. März wählt das Parlament die Nachfolge von Viola Amherd in den Bundesrat. Offizielle Kandidaten für die Mitte sind Markus Ritter und Martin Pfister. Hier erfährst du die neusten Infos zum Bundesratsrennen.

Am Dienstagnachmittag trabten Markus Ritter und Martin Pfister noch bei der SP und den Grünen für die letzten Hearings vor der Wahl an.
Offiziell möchte auch die GLP noch keine Empfehlung abgeben. Bereits jetzt habe sich aber gezeigt, dass Martin Pfister wohl näher an den Zielen der Partei stehe, als sein Kontrahent.
Für die FDP gibt es nach den Hearings mit beiden Bundesratskandidaten keinen klaren Favoriten, wie Fraktionschef Damien Cottier und Parteichef Thierry Burkart (im Bild) erklären.
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Am Dienstagnachmittag trabten Markus Ritter und Martin Pfister noch bei der SP und den Grünen für die letzten Hearings vor der Wahl an.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • In der Frühlingssession wählt die Vereinigte Bundesversammlung einen neuen Bundesrat.

  • Markus Ritter und Martin Pfister präsentierten sich vorab den Fraktionen und versuchten, diese von sich zu überzeugen.

  • Im News-Ticker von 20 Minuten bist du immer auf dem neusten Stand zum Bundesratsrennen.

  • Was neben den Bundesratswahlen an der Session läuft, erfährst du hier.

Deine Meinung zählt

Dienstag, 11.03.2025

Die Hearings sind vorbei – so positionieren sich die Fraktionen

Am Mittwoch wird sich zeigen: Zieht Bauernpräsident Markus Ritter oder doch der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister in den Bundesrat? Am Dienstag standen für die beiden die letzten Hearings bei der SP- und Grünen-Fraktion an – bei der SVP, FDP und GLP waren sie bereits letzte Woche.

Markus Ritter war guter Laune – auch nach zahlreichen Fragen der Grünen zu Ökologischen Themen.

Markus Ritter war guter Laune – auch nach zahlreichen Fragen der Grünen zu Ökologischen Themen.

20min

Beide Kandidaten zeigten sich gut gelaunt und freuten sich nach dem Ende des letzten Hearings darauf, ihre Familien wiederzusehen. Die grosse Frage bleibt weiterhin, ob es Pfister gelungen ist, sich in den letzten fünf Wochen im Parlament genug bekannt zu machen: Er sagte zumindest nach dem SP-Hearing, dass er nach wie vor seinen Konkurrenten Ritter in der Favoritenrolle sehe.

Sieht seinen Konkurrenten in der Favoritenrolle: Martin Pfister nach seinem Hearing bei der SP.

Sieht seinen Konkurrenten in der Favoritenrolle: Martin Pfister nach seinem Hearing bei der SP.

20min

Das sagen die Fraktionen

Die SP informierte am Dienstag direkt im Anschluss des Hearings mit Markus Ritter – und übte vor allem Kritik: Der Anspruch der Mitte sei zwar «unbestritten» und man werde sich an das Ticket halten, doch dass ab Mittwoch nur noch zwei von sieben Mitgliedern des Bundesrats Frauen sein werden, sei für die SP «als Gleichstellungspartei ein staatspolitisches Drama», wie SP-Co-Fraktionschefin Samira Marti sagte. Die Fraktion werde am frühen Mittwochmorgen weiterdiskutieren.

Zeigten sich nicht erfreut über die Auswahl: Die SP-Co-Fraktionschefs Samuel Bendahan und Samira Marti.

Zeigten sich nicht erfreut über die Auswahl: Die SP-Co-Fraktionschefs Samuel Bendahan und Samira Marti.

20min

Seitens der Grünen habe man am Dienstag noch keinen Entscheid getroffen. Die Fraktion treffe sich am frühen Mittwochmorgen nochmals, um erneut zu diskutieren und eine eventuelle «last-minute»-Wahlempfehlung abzugeben.


Die SVP-Fraktion wird «grossmehrheitlich» die Kandidatur von Markus Ritter unterstützen, wie die Partei bekanntgab. Der Mitte-Nationalrat kenne die Abläufe in Bundesbern gut und habe in wichtigen Dossiers gezeigt, dass er «tragfähige Lösungen und Allianzen herbeiführen kann».


Die FDP erklärte bereits vergangene Woche, dass man keine Empfehlung abgeben werde – die Fraktionsmitglieder dürfen wählen, wen sie wollen. FDP-Chef Thierry Burkart erklärte, dass man beide Mitte-Männer als «starke Kandidaten» ansehe und einen der beiden wählen wolle.


Die GLP äusserte sich nach den Hearings vergangene Woche etwas konkreter: Die Partei will zwar ebenfalls keine Wahlempfehlung abgeben – Fraktionschefin Corina Gredig sagte jedoch, dass «Martin Pfister tendenziell den Zielen der GLP nähersteht». Dies bestätigte die Partei in einer Medienmitteilung am Dienstag nochmals.

SP-Fraktion kritisiert erneut fehlende Kandidatin

Kurz vor 17 Uhr treten Samira Marti und Samuel Bendahan, welche die SP-Fraktion im Co-Präsidium führen, vor die Medien. Noch laufe die Diskussion: «Der Anspruch der Mitte ist aber unbestritten», so Marti.

Sind von der Auswahl zwischen Ritter und Pfister nicht begeistert: Die SP-Fraktion diskutiert weiterhin.

Sind von der Auswahl zwischen Ritter und Pfister nicht begeistert: Die SP-Fraktion diskutiert weiterhin.

20min/Delia Bachmann

«Wir halten uns ans Ticket», versichert Bendahan. Man wähle einen der beiden Mitte-Männer. Dass keine Frau zur Auswahl steht, kritisierte Marti heftig: «Nur noch zwei von sieben Mitgliedern des Bundesrats werden Frauen sein. Das ist für uns als Gleichstellungspartei ein staatspolitisches Drama», sagt Marti, bevor die Co-Fraktionschefs ins Zimmer zurückkehrten, wo die Diskussion weiter geht.

Auch die SP-Fraktion wird sich am frühen Mittwochmorgen erneut zur Diskussion treffen.

Grüne geben noch keine Wahlempfehlung

Man habe noch keine Entscheidung über eine Wahlempfehlung getroffen, erklärt Grünen-Fraktionspräsidentin Aline Trede. Morgen um 07.30 Uhr werde sich die Fraktion noch einmal treffen und letzte Beratungen durchführen — und eventuell noch eine kurzfristige Empfehlung abgeben.

Die Grünen-Fraktion will morgen weiterdiskutieren.

Die Grünen-Fraktion will morgen weiterdiskutieren.

20min/Kaspar Schwarzenbach

Die Grünen seien mit dem Ticket nicht zufrieden, erklärt die Bernerin: «Ein Viertel der Wählenden wird auch morgen Mittag noch immer nicht im Bundesrat vertreten sein.»


Trotzdem wolle man sich — «Stand heute» — an das offizielle Ticket halten und schon gar nicht selbst den Sitz angreifen: «Die Mitte hat Anspruch auf diesen Sitz — wir hätten uns von der drittgrössten Partei des Landes aber eine ausgewogenere Auswahl erhofft.»


Wer der Partei näherstehe, sei schwer zu sagen: Beide Kandidaten hätten ihren Fokus nicht auf den Kernthemen der Grünen — und beide Kandidaten hätten sich zwar für Erneuerbare, nicht aber gegen Atomenergie ausgesprochen, «was die Entscheidung nicht einfacher macht», räumt Trede ein.

Auch Pfister hat es geschafft: «Habe mein Bestes gegeben»

Nach dem Hearing bei der Fraktion der Grünen ist Bundesratskandidat Martin Pfister guter Laune: Er sei sehr zufrieden mit dem Verlauf der Anhörung. Die Grünen hätten ihm spannende Fragen gestellt, die allerdings aufgrund der Prioritäten der Partei nicht überraschten.

Auch Martin Pfister hat es geschafft – nun freut er sich darauf, seine Familie wiederzusehen.

Auch Martin Pfister hat es geschafft – nun freut er sich darauf, seine Familie wiederzusehen.

20min/Kaspar Schwarzenbach

Auf die Frage, ob er glaube, genügend linke Stimmen für sich gewinnen zu können, antwortet der Zuger: «Wir werden es morgen sehen — ich habe mein Bestes gegeben.»


Er und Markus Ritter seien unterschiedliche Kandidaten mit unterschiedlichen Erfahrungen und Persönlichkeiten. Auch deshalb seien die Hearings wichtig, um die Sorgen des Parlaments zu hören und spannende Fragen zu beantworten. Jetzt freue er sich darauf, nach letzten Vorbereitungen seine Familie wiederzusehen.

Letztes Hearing für Ritter vorbei

«Ich fand es eine gute Diskussion. In den Gesichtern habe ich viel Zustimmung gesehen», sagt Markus Ritter nach dem Hearing bei der SP. Es seien sehr viele Themen diskutiert worden. Soziale Themen, aber auch die internationale Politik oder der Service Public. Die Frage, ob er der SP dazu etwas Konkretes angeboten habe, verneint er: «Ich habe einfach meine Position dargelegt. Medienvielfalt ist wichtig für die Schweiz.»

Das letzte Hearing ist für Markus Ritter durch.

Das letzte Hearing ist für Markus Ritter durch.

20min/Delia Bachmann

Im Hearing habe er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit betont. Ob er der Favorit sei, könne er nicht sagen: «Wir werden es morgen sehen», so Ritter. Heute Abend werde er noch mit seiner Frau Heidi Znacht essen: «Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.»

16:40

SVP und GLP geben Favoriten bekannt

Die SVP informierte in einer Medienmitteilung, dass die Fraktion grossmehrheitlich die Kandidatur von Markus Ritter unterstütze. Er kenne als langjähriger Parlamentarier die Abläufe in Bundesbern. Zudem habe Ritter in wichtigen Dossiers gezeigt, dass er «tragfähige Lösungen und Allianzen herbeiführen kann».

Auch die GLP informierte erneut: Sie liess bereits vergangene Woche nach den Hearings durchschimmern, dass Martin Pfister den eigenen Zielen der Partei tendenziell näher stehe. Dies bestätigte die Partei heute nochmals – sie will keine Wahlempfehlung abgeben.

Ritter spurtet zur SP

Etwas verspätet trifft Markus Ritter bei der SP ein. «Die Grünen hatten so viele Fragen», sagt er entschuldigend. Die anwesenden Medien vertröstet er auf später. Und beantwortet dann doch ein, zwei Fragen.

Er sei «stets» optimistisch, sagt Ritter – bevor er für das letzte Hearing bei der SP hinter verschlossenen Türen verschwindet.

Er sei «stets» optimistisch, sagt Ritter – bevor er für das letzte Hearing bei der SP hinter verschlossenen Türen verschwindet.

20min/Delia Bachmann

Ob er – wie zuvor von Martin Pfister behauptet – der Favorit sei, könne er nicht sagen. Die Frage, ob er optimistisch sei, beantwortete er indes französisch und deutlich mit einem «Toujours!»

Ritter bei den Grünen: Viele Fragen zur Ökologie

Markus Ritter kommt mit einem breiten Lächeln aus dem Hearing der Grünen. Es seien wie erwartet viele Fragen zur Ökologie und zur internationalen Politik gekommen.

Nun steht für Markus Ritter noch das letzte Hearing an – bei der SP.

Nun steht für Markus Ritter noch das letzte Hearing an – bei der SP.

20min/Delia Bachmann

Ob er die Grünen von sich habe überzeugen können und wie viele Stimmen er von ihnen bekomme, könne er nicht sagen: «Es kommt auch darauf an, wie es für Martin Pfister läuft.» Nach wenigen Fragen verabschiedet sich Ritter, die SP wartet schon.

Pfister nach SP-Hearing: «Gut gelaufen»

Nach dem Hearing vor der SP-Fraktion zeigt sich Bundesratskandidat Martin Pfister zuversichtlich: Die Anhörung sei «gut» gelaufen. Die Sozialdemokraten hätten ihm Fragen in aller Breite gestellt — er habe sie aber alle beantworten können.

Für Pfister steht noch das letzte Hearing vor der Wahl an.

Für Pfister steht noch das letzte Hearing vor der Wahl an.

20min/Kaspar Schwarzenbach

Obwohl er Markus Ritter aufgrund seiner Bekanntheit immer noch in der Favoritenrolle sehe, sei er voller Energie und Vorfreude für die morgige Wahl. «Natürlich bin ich nervös, sonst würde ich das nicht ernst genug nehmen», räumt Pfister vor den Medienschaffenden ein.


Jetzt geht es für den Regierungsrat runter in den ersten Stock, wo er sich den Fragen der Grünen stellen wird. Gemäss handelsüblichen Rechenspielen dürfte der Zuger auf eine fast lückenlose Unterstützung der Linksparteien angewiesen sein, um die zahlreichen erwarteten Stimmen für Markus Ritter aus den Reihen der SVP zu kompensieren.

15:45

Rummel im Bundeshaus

Während sich Ritter und Pfister den Fragen der SP und Grünen stellen, ist im Bundeshaus nebenbei so einiges los: Die Vorbereitungen für die morgige Wahl laufen auf Hochtouren – die anwesenden Medienhäuser veranstalten eine regelrechte Materialschlacht.

So sieht es in den Vorzimmern des Nationalratssaals normalerweise nicht aus.
Zahlreiche Techniker und Medienschaffende installieren sich am Dienstagnachmittag für die morgige Bundesratswahl.
Das Material des SRF wird mit Last- und Lieferwagen angeliefert.
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So sieht es in den Vorzimmern des Nationalratssaals normalerweise nicht aus.

20min/Christof Vuille

Insbesondere die SRG baut das Parlamentsgebäude geradezu um und schleppt für ihre verschiedenen Formate und Sender tonnenweise Material in die Vorzimmer des Nationalratssaals.

Markus Ritter musste noch warten

Auch Markus Ritter ist etwas überpünktlich eingetroffen – und musste deshalb noch kurz vor dem Zimmer warten. Er zeigte sich hingegen gesprächiger als Martin Pfister und gab sogar ein kurzes Interview.

Hatte noch Zeit für ein kurzes Interview: Bundesratskandidat Markus Ritter.
Mittlerweile ist auch er im Kommissionszimmer verschwunden.
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Hatte noch Zeit für ein kurzes Interview: Bundesratskandidat Markus Ritter.

20min/Delia Bachmann

Martin Pfister trifft bei der SP ein

Martin Pfister ist mittlerweile bei der SP eingetroffen – sogar etwas zu früh. Er huschte wortlos an den Medienschaffenden vorbei.

Verschwand wortlos im Kommissionszimmer: Martin Pfister auf dem Weg zum SP-Hearing.

Verschwand wortlos im Kommissionszimmer: Martin Pfister auf dem Weg zum SP-Hearing.

20min/Kaspar Schwarzenbach

Letzte Hearings bei SP und Grünen

Endspurt für Martin Pfister und Markus Ritter: Am Dienstagnachmittag finden die letzten Hearings vor der morgigen Bundesratswahl statt. Ab 15 Uhr stellen sich die Mitte-Männer den Fragen von SP und Grünen.

Markus Ritter und Martin Pfister stellen sich heute noch den Fragen der Grünen...

Markus Ritter und Martin Pfister stellen sich heute noch den Fragen der Grünen...

20min/Delia Bachmann

Für Pfister geht es zuerst zur SP-Fraktion, wo er 50 Minuten lang mit Fragen gelöchert wird. Ritter ist während dieser Zeit bei den Grünen. Diese von sich zu überzeugen, dürfte für den Bauernpräsidenten eine Herkules-Aufgabe werden: Zu unterschiedlich waren in den letzten Jahren die Positionen in ökologischen Themen, etwa der Biodiversität.


Danach wird getauscht: Pfister schliesst seinen Hearing-Marathon bei den Grünen ab, Ritter bei der SP.

... und der SP-Fraktion.

... und der SP-Fraktion.

20min/Kaspar Schwarzenbach

Die Hearings der anderen Parteien fanden bereits letzte Woche statt. Die SVP und FDP nannten keinen klaren Favoriten. Einzig die GLP sagte, sie tendiere zu Pfister.

Dienstag, 04.03.2025

Bundesrats-Rennen bleibt nach Hearings offen

Nun wird es heiss im Bundesratsrennen: Martin Pfister und Markus Ritter mussten am Dienstag bei den Fraktionen von FDP, SVP und GLP antraben. Die beiden Mitte-Vertreter liessen sich dabei hinter verschlossenen Türen von den Parlamentariern löchern.

Martin Pfister bei den Hearings im Bundeshaus.
Im Bild: Martin Pfister.
Aufgenommen am 04.03.2025.

Martin Pfister bei den Hearings im Bundeshaus. Im Bild: Martin Pfister. Aufgenommen am 04.03.2025.

20min/Matthias Spicher

Für den Aussenseiter aus Zug waren es wichtige Auftritte – im Gegensatz zu Bauernpräsident Ritter fehlt ihm das Netzwerk in Bundesbern. Beobachter sprechen trotzdem von einem engen Rennen. Offiziell wurde noch nicht klar, wer nun Favorit ist – erst die GLP hat bekannt gegeben, dass sie eher zu Martin Pfister tendiere.


FDP: «Beide sind starke Kandidaten»

Die Freisinnigen könnten bei den Wahlen vom 12. März eine Schlüsselrolle spielen. Denn manche von ihnen rümpfen die Nase über die bereits jetzt starke Bauernvertretung in der Landesregierung. Konnte Pfister also punkten? «Ich komme aus einer wirtschaftlich starken Region und habe Führungserfahrung, das hat mir geholfen», erklärte er.

Bundesratskandidat Martin Pfister im Gespräch nach den Hearings vor den Fraktionen von SVP, FDP und GLP.

20min/Matthias Spicher

Ritter versicherte der FDP, «nicht ins Landwirtschafts-Departement» wechseln zu wollen. Erstens gebe es im VBS genug zu tun und zweitens sei er sich bewusst, dass er zumindest in den Augen der Medien und der Öffentlichkeit immer im Verdacht stünde, Klientelpolitik zu machen.

FDP-Chef Thierry Burkart erklärte, dass man beide Mitte-Männer als «starke Kandidaten» ansehe und einen der beiden wählen wolle. Eine Empfehlung gab er aber nicht ab. Die FDP-Fraktion dürfte also gespalten sein.


SVP: Vorteil Ritter

Die SVP wurde vor den Hearings dem Ritter-Lager zugeordnet, der auch in Asylfragen oft mit der Rechtspartei stimmt. Daran habe sich wenig geändert nach den Hearings, ist zu hören. Offiziell wird aber ebenfalls keine Empfehlung ausgesprochen.

Bauernverbandspräsident Markus Ritter dürfte bei der SVP die Favoritenrolle innehaben. Offiziell will sich die Volkspartei aber noch auf keinen Kandidaten festlegen.

Bauernverbandspräsident Markus Ritter dürfte bei der SVP die Favoritenrolle innehaben. Offiziell will sich die Volkspartei aber noch auf keinen Kandidaten festlegen.

20min/Matthias Spicher

Der Applaus nach dem Hearing schien bei Pfister verhaltener – er ist jedoch überzeugt, dass er einige Stimmen machen werde. Ritter sagte, er habe versucht, mit Dossierkenntnis zu punkten.


GLP: Pflichtsieg für Pfister?

Will Pfister den Coup schaffen, braucht er wohl möglichst viele Stimmen der Grünliberalen. Diese sind gegenüber den Bauern eher skeptisch eingestellt. «Bei der GLP haben wir am meisten gelacht», sagte der Zuger nach dem Hearing. Den Grund dafür will er nicht nennen – im Fokus der Fragen seien «typische» GLP-Themen gestanden – also etwa Europa und Klima.

Ritter wiederum zeigte sich auch nach der Anhörung vor der GLP-Fraktion zuversichtlich: «Ich gehe mit einem guten Gefühl heraus – weil ich diese Diskussionen sehr schätze.»

Bauernverbandspräsident und Nationalrat Markus Ritter im Interview mit 20 Minuten nach den Anhörungen vor den Fraktionen von SVP, FDP und GLP.

20min/Stefan Lanz

Noch möchte sich auch die GLP nicht definitiv auf einen der Kandidaten festlegen: Die Partei suche jemanden, der das «grosse Ganze im Sinne» habe und über die «nötige strategische Weitsicht» verfüge, erklärt Fraktionschefin Corina Gredig. «Aber bis jetzt haben wir festgestellt, dass Martin Pfister näher bei den Zielen der GLP ist», so Gredig.


So geht es weiter

Am nächsten Dienstag laden die Linksparteien SP und Grüne zum Hearing. Manche Parteien dürften sich erst am Morgen des Wahltags für einen der beiden Kandidaten festlegen – wenn überhaupt.

Markus Ritter zeigt sich nach den Hearings zuversichtlich

Mit dem GLP-Hearing von Markus Ritter endet die erste Runde der Anhörungen. Der St. Galler zeigt sich auch nach der dritten Fragerunde zuversichtlich: «Ich gehe mit einem guten Gefühl heraus – weil ich diese Diskussionen sehr schätze.» Noch möchte er sich aber keine Stimmen zusammenrechnen, immerhin stünden zwei wichtige Hearings noch bevor, so der St. Galler.

Bauernverbandspräsident und Nationalrat Markus Ritter im Interview mit 20 Minuten nach den Anhörungen vor den Fraktionen von SVP, FDP und GLP.

20min/Stefan Lanz

Für ihr Fazit möchte sich die GLP noch etwas Zeit lassen: Die Grünliberalen wollen die Öffentlichkeit im Rahmen einer Medienkonferenz um 18.30 am Dienstagabend informieren.

Trotz dieser Antwort dürfte Ritter die SVP mehr überzeugt haben

Wie haben Sie der SVP Ihren Standpunkt zum EU-Dossier erklärt? Das will 20 Minuten nach Markus Ritters Hearing dort wissen. Er habe den aktuellen Stand des Dossiers erklärt, sagt er. Anders ausgedrückt: Er hat mit Dossierkenntnis punkten wollen.

Bei der SVP versuchte Markus Ritter, mit Dossierkenntnis zu punkten.

Bei der SVP versuchte Markus Ritter, mit Dossierkenntnis zu punkten.

20min/Matthias Spicher

Trotzdem dürfte die SVP mit ihren vielen Landwirtschafts-Vertretern eher überzeugt haben als Konkurrent Martin Pfister. Wenn man den Applaus nach dem Hearing als Gradmesser heranzieht, war der bei Ritter etwas lauter und länger, als zuvor bei Pfister.

Kein Favorit für die SVP nach Anhörungen beider Kandidaten

Mittlerweile hat auch Markus Ritter zwei der drei Hearings hinter sich. Die Volkspartei hat bereits mitgeteilt, dass sie zwar klare Vorstellungen an den neuen VBS-Vorsteher haben – aber noch keinen der beiden als Favoriten sehen.

Das Medieninteresse an den Bundesrats-Hearings ist gross: Hier vor dem Point-de-Presse der FDP-Fraktion.

Das Medieninteresse an den Bundesrats-Hearings ist gross: Hier vor dem Point-de-Presse der FDP-Fraktion.

20min/Christof Vuille

«Die SVP-Fraktion hat die beiden offiziellen Bundesratskandidaten der Mitte zur Anhörung empfangen. Dabei standen zentrale Fragen der Sicherheit, Verteidigungsfähigkeit und bewaffneten Neutralität im Vordergrund.» An diesem Kriterium messe die SVP-Fraktion die Mitte-Kandidaten. Trotzdem teilt die Volkspartei mit, dass sie derzeit noch keinen Favoriten benennen könne: «Die SVP-Fraktion hat keinen Beschluss gefasst zu den offiziellen Bundesratskandidaten der Mitte.» Die Fraktion werde in einer Woche erneut zusammenkommen und das weitere Vorgehen beraten.


Als Letztes wird sich Bauernverbandspräsident Ritter nun vor die Fraktion der Grünliberalen stellen. Für seinen Kontrahenten ist die erste Runde der Anhörungen bereits Geschichte.

Das sagt Martin Pfister nach dem dritten Hearing bei der GLP

Martin Pfister hat die drei Fraktionen hinter sich – nach dem Auftritt bei der GLP zeigt er sich zufrieden. Die Hearings seien unterschiedlich gewesen: «Bei der GLP haben wir am meisten gelacht», sagt er.


Den Grund dafür will er nicht nennen. Sicher ist: Pfister braucht die Stimmen der GLP dringend, wenn er gegen Ritter gewinnen will. Was kann ihm der Bauernchef gleich entgegenstellen?


Für Martin Pfister ist die erste Runde der Hearings bereits zu Ende. Nächste Woche geht es für beide Kandidaten mit den Anhörungen vor den Fraktionen der SP und der Grünen weiter.

Kein klarer Favorit für die FDP nach Anhörung beider Bundesratskandidaten

Für die Freisinnigen sind die Anhörungen mit beiden Bundesratskandidaten bereits vorbei: Parteipräsident Thierry Burkart und Fraktionschef Damien Cottier informieren die Medien über das Fazit der Fraktion.

Für die FDP gibt es nach den Hearings mit beiden Bundesratskandidaten keinen klaren Favoriten, wie Fraktionschef Damien Cottier und Parteichef Thierry Burkart erklären.

Für die FDP gibt es nach den Hearings mit beiden Bundesratskandidaten keinen klaren Favoriten, wie Fraktionschef Damien Cottier und Parteichef Thierry Burkart erklären.

20min/Stefan Lanz

Parteichef Burkart ist überzeugt: «Es war ein sehr intensives Hearing.» Die FDP werde einen der Kandidaten auf dem offiziellen Ticket wählen, «denn der Sitz steht der Mitte zu», so der Aargauer. Fraktionschef Damien Cottier ergänzt: «Beides sind starke Kandidaten – das ist eine gute Nachricht für die Schweiz.» Trotzdem verzichtet die FDP auf eine Empfehlung für einen der beiden Kandidaten.

Martin Pfister nach SVP-Hearing zuversichtlich

Gleichzeitig fand im dritten Stockwerk die Anhörung von Martin Pfister vor der grössten Bundeshausfraktion statt – die SVP hat den Zuger auf Herz und Nieren geprüft. Martin Pfister beantwortet nach seinem Auftritt bei der SVP einige Fragen. Der Applaus scheint verhalten, der Zuger ist jedoch überzeugt, dass er einige Stimmen machen werde. Neben klassischen SVP-Themen wie der Neutralität seien auch die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Trump zur Sprache gekommen.


Nun verschiebt der Zuger zu seinem letzten Hearing bei der GLP, Markus Ritter wiederum wird bei der SVP erwartet.

Ritter bei der FDP: «Will wirklich nicht ins Landwirtschaftsdepartement»

Markus Ritter hat das Hearing bei der FDP hinter sich. Der St. Galler bekräftigt nach den 50 Minuten bei den Liberalen, dass er klargemacht habe, «nicht ins Landwirtschaftsdepartement» wechseln zu wollen.

Bundesratskandidat Markus Ritter im Gespräch nach der Anhörung vor der FDP-Fraktion.

Bundesratskandidat Markus Ritter im Gespräch nach der Anhörung vor der FDP-Fraktion.

20min/Stefan Lanz

Dort sind auch die restliche Wirtschaftspolitik, aber auch die Bildung angesiedelt. Für seinen Wechsel-Unwillen gebe es zwei Gründe: Erstens gebe es im VBS genug zu tun und zweitens sei er sich bewusst, dass er zumindest in den Augen der Medien und der Öffentlichkeit immer im Verdacht stünde, Klientelpolitik zu machen.


Ungefähr um 16.00 Uhr informieren FDP-Parteichef Thierry Burkart und Fraktionschef Damien Cottier im Namen der FDP-Fraktion darüber, welchen der Kandidaten die Freisinnigen für geeigneter halten.

Das sagt Martin Pfister nach dem FDP-Hearing

Während gut 40 Minuten wurde Regierungsrat Martin Pfister von der Bundeshausfraktion der FDP mit Fragen gelöchert – jetzt stellt sich der Zuger vor die Medien und zieht ein erstes Zwischenfazit: «Ich komme aus einer wirtschaftlich starken Region und habe Führungserfahrung, das hat mir geholfen bei den Fragen der FDP-Fraktion.»

Nach der Anhörung vor der FDP-Fraktion erklärt Martin Pfister, dass er aufgrund seiner Herkunft und Führungserfahrung habe punkten können.

Nach der Anhörung vor der FDP-Fraktion erklärt Martin Pfister, dass er aufgrund seiner Herkunft und Führungserfahrung habe punkten können.

20min/Matthias Spicher

Auf die Frage, ob er nervös sei, antwortet der Zuger: «Ich bin angespannt, das ist in solchen Situationen gut.» Mit Blick auf die Kräfteverhältnisse in den Eidgenössischen Räten dürfte Pfister darauf angewiesen sein, viele Stimmen aus den Reihen der FDP auf sich zu vereinen.


Mittlerweile ist auch Konkurrent Markus Ritter vor dem Saal angekommen, um sich ab 15.00 Uhr den Fragen der Freisinnigen zu stellen. Pfister wiederum ist in den dritten Stock verschwunden, wo er sich den Fragen der SVP-Fraktion stellen wird.

Entspannung beim «Gemüsenotstand»

Gestern Nachmittag hatte 20 Minuten über die leeren Gemüseboxen neben den Vorzimmern des Nationalratssaals berichtet. Allem Anschein nach hat sich der «Gemüsenotstand» mittlerweile entschärft.

«Schön, haben Sie uns vermisst! Wir Karotten betreiben keinen Wahlkampf», steht bei den vollen Gemüse- und Früchteboxen vor dem Nationalratssaal.

«Schön, haben Sie uns vermisst! Wir Karotten betreiben keinen Wahlkampf», steht bei den vollen Gemüse- und Früchteboxen vor dem Nationalratssaal.

20min/Christof Vuille

Vor den Vorzimmern stehen üppig gefüllte Regale mit saftigen Karotten aus Schweizer Anbau. Darüber schreibt der Gemüseverband – der Teil des von Markus Ritter präsidierten Bauernverbandes ist – mit einem Augenzwinkern: «Schön, haben Sie uns vermisst! Wir Karotten betreiben keinen Wahlkampf.»


Offenbar werden die frischen Leckereien immer erst am Dienstag angeliefert, so die Mitteilung weiter.

Martin Pfister stellt sich den Fragen der FDP-Fraktion

Martin Pfister ist bei der FDP-Fraktion im Bundeshaus angekommen, die ihn während den nächsten 40 Minuten mit Fragen löchern wird.

Bundesratskandidat Martin Pfister stellt sich den Fragen der FDP-Fraktion, verzichtet allerdings auf Stellungnahmen gegenüber den Medienschaffenden.

Bundesratskandidat Martin Pfister stellt sich den Fragen der FDP-Fraktion, verzichtet allerdings auf Stellungnahmen gegenüber den Medienschaffenden.

20min/Matthias Spicher

Vor der Anhörung beantwortet der Zuger allerdings keine Fragen und belässt es bei einem «Guten Tag» an die vielen Medienschaffenden.

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