Aufschrei in ItalienChiara Ferragni entschuldigt sich für Kuchen-Bschiss und spendet 1 Million
Chiara Ferragni hat für einen Kuchen geworben und versprochen, dass ein Kinderspital von den Käufen profitiert. Doch dabei gab es Ungereimtheiten. Nun entschuldigt sie sich.
Darum gehts
Die italienische Super-Influencerin Chiara Ferragni hat zusammen mit dem Lebensmittelunternehmen Balocco ihren Pandoro beworben.
Das Unternehmen gab an, dass ein Teil der Einkünfte an ein Kinderkrankenhaus in Turin gespendet werden soll.
Allerdings stand die Höhe der Spende von Anfang an fest. Das italienische Kartellamt hat gegen die Influencerin und Balocco eine Busse von einer Million Euro ausgesprochen.
Nun meldet sich die Unternehmerin bei ihrer Community und sieht ein, Fehler gemacht zu haben. Zudem verkündet sie, eine Spende an das Spital zu machen.
Mit knapp 30 Millionen Followerinnen und Followern zählt Chiara Ferragni zu den erfolgreichsten Influencerinnen der Welt. Jüngst wurde sie – beziehungsweise zwei ihrer Firmen – von einer Aufsichtsbehörde wegen «unlauterer Geschäftspraktiken» im Rahmen einer Kuchen-Kampagne gebüsst. Dafür entschuldigt sich die 36-Jährige nun in einem langen Statement auf Instagram.
«Ich war immer davon überzeugt, dass diejenigen, die im Leben mehr Glück haben, eine moralische Verantwortung tragen, um Gutes zu tun. Das sind die Werte, die mich und meine Familie immer angetrieben haben», beginnt sie ihren Beitrag und gesteht, Fehler gemacht zu haben. Für diese will sie nun gerade stehen und versichert, eine Million Euro an das Regina-Margherita Kinderspital spenden zu wollen. In ihrer Erklärung betont sie, eine Lehre aus dem Geschehenen gezogen zu haben: «Ich habe erkannt, dass ich einen Kommunikationsfehler gemacht habe. Ein Fehler, den ich in Zukunft nicht wiederholen werde. Meine Wohltätigkeitsarbeit, die ich immer gemacht habe und weiterhin machen werde, wird in Zukunft vollständig von kommerziellen Aktivitäten getrennt.»
Das steckt hinter dem Kuchen-Bschiss von Chiara Ferragni
Doch was war passiert? Rückblende: Im Mai 2022 warb Ferragni für eine Spezialedition einer Pandoro-Marke mit dem Namen «Pandoro Pink Christmas». Auf jeder Verpackung klebte ein Etikett der Influencerin und statt 3,70 Euro kostete das Gebäck neun Euro. Das Lebensmittelunternehmen Balocco versprach, einen Teil der Einkünfte an das Kinderspital Regina-Margherita zu spenden, denn die Krebsabteilung brauchte ein neues Gerät zur Behandlung von Tumoren. Doch wie das Kartellamt erfahren hat, überwies Balocco dem Spital lange vor der Aktion 50’000 Euro – völlig unabhängig von den tatsächlichen Verkaufszahlen.
Was hältst du von der Strafe?
Die Firmen Fenice und TBS Crew, mit denen Ferragni sich und ihre Produkte vermarktet, hätten mit dem Deal mehr als eine Million Euro verdient, «ohne etwas an das Krankenhaus zu zahlen», monierte die Wettbewerbsbehörde. Fenice muss nun 400’000 Euro Strafe zahlen und TBS Crew 675’000 Euro. Balocco wurde mit einer Geldstrafe von 420’000 Euro belegt.
Dem Urteil nach hätte die Kampagne bei Konsumenten den Eindruck erweckt, dass mit dem Kauf des von Ferragni entworfenen Weihnachtskuchens eine Spende an das Turiner Krankenhaus verbunden sei. Dass der Kuchen deutlich teurer gewesen sei als ein normaler Pandoro habe ebenfalls zur «Irreführung» der Kundinnen und Kunden beigetragen.
Chiara Ferragni kämpft gegen Busse an
Doch bei der Höhe der Strafe rümpft die digitale Unternehmerin die Nase und bezeichnet diese als «unverhältnismässig», weshalb sie Rekurs einlegen werde. Doch nicht um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, sondern um die Spende hochzutreiben: «Sollte die endgültige Sanktion – wie ich hoffe – niedriger ausfallen als die aktuell beschlossene, wird die Differenz zu der Million Euro hinzukommen.»
In den kommenden Tagen wolle sie mit dem Spital in Kontakt treten, um zu besprechen, wie das Geld eingesetzt wird. Weiter verspricht sie ihren Fans stetige Updates. «Mein Fehler bleibt, aber ich möchte sicherstellen, dass aus diesem Fehler etwas Konstruktives und Positives entsteht», meint Chiara Ferragni abschliessend.
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