BYD erobert Luxussektor: Neue Premium-Elektroautos

Der Yangwang U8 des chinesischen Herstellers BYD trumpft mächtig auf.

Der Yangwang U8 des chinesischen Herstellers BYD trumpft mächtig auf.

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China-PowerKommen die chinesischen Luxus-Autos bald nach Europa?

BYD macht daheim in China längst auf Luxus und Prestige. Die Chancen stehen gut, dass entsprechende Autos bald auch zu uns kommen.

Er kostet 1,4 Millionen Yuan (168'300 Franken) und ist damit eines der teuersten Autos aus chinesischer Produktion. Und trotzdem ist er über Monate ausverkauft. Seit BYD mit dem Geländewagen U8 seine Luxusmarke Yangwang lanciert hat, steht die Schickeria in Shanghai, Peking oder Guangzhou Schlange. Aus gutem Grund. Der Koloss sieht nicht nur besser aus als ein Land Rover Defender und bietet mehr Luxus als ein Bentley Bentayga, er fährt obendrein die allermeiste Zeit elektrisch und hat ein paar Tricks drauf, die selbst der sehnlichst erwartete Mercedes EQG nicht beherrscht. Er kann nämlich nicht nur auf der Stelle drehen, sondern auch quer in eine Parklücke rutschen.

Technologisches Aushängeschild

BYD ist der weltgrösste Hersteller elektrifizierter Autos und auch der grösste Batteriehersteller der Welt. Und wie sie sich elektrische Spitzenleistung vorstellen, wollen die Chinesen bald mit dem U9 beweisen. Während der Yangwang U8 luxuriöse Geländewagen ins Visier nimmt, zielt diese Flunder auf Ferrari und Co. – nur eben ohne V8- oder V12-Motor. Stattdessen gibt es vier E-Maschinen mit insgesamt 956 kW/1300 PS für bis zu 300 km/h und einen Sprintwert nahe zwei Sekunden sowie einen 100 kWh grossen Akku, mit dem um die 500 km möglich sein sollen.

Mit dem Elektro-Hypercar U9 will die Marke ihr Profil schärfen.

Mit dem Elektro-Hypercar U9 will die Marke ihr Profil schärfen.

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Die neue Luxusmarke Yangwang ist ein technologisches Aushängeschild, aber die Nachfrage daheim ist so gross, dass der Export erst einmal auf sich warten lassen dürfte. Ganz anders sieht das bei Denza aus, einer weiteren Premiummarke von BYD. Vor über zehn Jahren im Joint Venture mit Mercedes gegründet, hatte Denza zwar einen schweren Start, weil sich niemand für die halbherzig umgerüstete B-Klasse mit Stummelheck und E-Antrieb interessiert hat. Doch nachdem die Schwaben ihre Anteile heruntergefahren und die Chinesen eigene Modelle entwickelt haben, läuft es sehr viel besser.

Keine Angst vor der europäischen Konkurrenz

Seit im letzten Sommer der Luxus-Van D9 auf den Markt kam, weisen die Kurven steil nach oben. Schon in den ersten 30 Minuten sind 3000 Autos bestellt worden, es gibt angeblich über 70’000 Interessenten und Monat für Monat werden mehr als 10’000 D9 mit Plug-in-Hybrid oder reinem E-Antrieb ausgeliefert. Jetzt schieben Sie mit dem N7 eine schmucke Steilhecklimousine hinterher, die auf ein sehr viel breiteres Publikum trifft. 

Der 4,80 Meter lange Fünfsitzer muss sich weder bei Antrieb noch bei Ambiente verstecken: Der filigrane und freistehende Bildschirm im Cockpit ist grösser als so mancher Desktop-Computer, die Materialauswahl zeugt von grosszügigen Budgets und die Verarbeitung von hoher Fingerfertigkeit. Und mit zwei E-Motoren von zusammen 390 kW/530 PS Leistung und einem 91-kWh-Akku braucht er die europäische Konkurrenz nicht zu fürchten.

Der BYD Seal U feiert aktuell sein Deutschland-Debüt. Gerüchten zufolge könnte die Marke bald auch bei uns erhältlich sein.

Der BYD Seal U feiert aktuell sein Deutschland-Debüt. Gerüchten zufolge könnte die Marke bald auch bei uns erhältlich sein.

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Doch auch die bereits in Europa erhältliche Kernmarke BYD, die gerüchteweise bald auch in der Schweiz erhältlich sein soll, baut munter aus. Der sportlichen Limousine Seal wird bald der praktische Seal U zur Seite gestellt. Der markiert zwar beim Platzangebot und vor allem beim Kofferraum einen deutlichen Schritt nach vorn, macht aber technisch eine Rolle rückwärts. Erstens, weil es ihn nur mit 218 PS-Frontantrieb gibt und die Akkus mit 72 oder mit 87 kWh nur für 420 oder 500 Kilometer reichen. Und zweitens, weil auch der grösste Elektrohersteller der Welt mittlerweile begriffen hat, dass die Euphorie in Europa merklich abgekühlt hat. Deshalb gibt es den Wagen als ersten BYD für Europa ab dem Sommer auch als Plugin-Hybrid und deshalb mit Verbrenner. 

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