Christine Hug: Erste trans Frau der Schweizer Militärführung tot

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Mit 42 JahrenChristine Hug ist tot – erste trans Frau in Schweizer Armeekader stirbt bei Unfall

Im Panzerbataillon 12 kommandierte sie 70 Panzer und fast 1000 Soldaten. Jetzt ist die erste trans Frau in der Schweizer Militärführung bei einem Unfall gestorben. 

2019 sprach Christine Hug mit 20 Minuten über ihren Weg vom Mann zur Frau.

20min/Serano Brazerol, Philipp Stirnemann

Darum gehts

  • Christine Hug ist im Alter von 42 Jahren gestorben.

  • Sie war die erste trans Person in einer Führungsposition im Schweizer Militär.

  • Hug ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.

Sie war die erste trans Person im Generalstab der Schweizer Armee. Jetzt ist Christine Hug im Alter von 42 Jahren am Montag bei einem Unfall ums Leben gekommen, wie der «Blick» gestützt auf Informationen von Hugs Familie berichtet.

Christine Hug hatte 2019 die Armeeführung informiert, dass sie künftig als Frau leben würde. Bereits 2017 hatte sie eine Hormontherapie begonnen und sich später auch einer Operation unterzogen. «Ich hatte grosse Bedenken, diesen Schritt zu wagen», erzählte Hug damals 20 Minuten. Sie hatte Angst, womöglich gar den Job zu verlieren. Nachdem sie eine Mail an 700 Personen verschickt hatte, bekam sie jedoch ausschliesslich positive Rückmeldungen: «Viele haben mir darauf für meinen Mut gratuliert.» 

«Auch Transgender haben Platz in der Armee»

Den Namen Christine hatte sie nach einem Gespräch mit ihren Eltern gewählt. «Ich habe sie gefragt, welchen Namen sie mir als Mädchen gegeben hätten. Die Antwort war: Christine», sagte Hug zu 20 Minuten. Zuvor hatte sie Christian geheissen.

Bei einem tragischen Unfall ist die 42-jährige Christine Hug ums Leben gekommen.
Christine Hug, geboren als Christian Hug, hatte 2019 die Armeeführung informiert, dass sie künftig als Frau leben würde.
Sie hatte Angst, womöglich gar den Job zu verlieren, bekam jedoch ausschliesslich positive Rückmeldungen.
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Bei einem tragischen Unfall ist die 42-jährige Christine Hug ums Leben gekommen.

20min

Hug zeigte sich ob der Akzeptanz stolz auf die Armee: «Das Militär mag als hyperkonservativ gelten, was auch teils stimmen mag. Doch ich bin froh, dass auch Transgender in der Armee Platz haben.» Hug engagierte sich für Frauen in der Armee und beteiligte sich am Frauenförderungsprogramm sowie als Rednerin zum Thema Diversity-Management in Unternehmen. Obwohl Christine Hug eine Vorreiterin der Transgender-Bewegung in der Schweizer Armee war, wollte sie nicht als LGBT-Ikone gesehen werden. 

Sie hinterlässt eine Ehefrau und eine Tochter. 

LGBTIQ: Hast du Fragen oder Probleme?

Hier findest du Hilfe:

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Du-bist-du.ch, Beratung und Information

InterAction, Beratung und Information für intergeschlechtliche Menschen, hello@interactionschweiz.ch

Lilli.ch, Information und Verzeichnis von Beratungsstellen

Milchjugend, Übersicht von Jugendgruppen

Elternberatung, Tel. 058 261 61 61

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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