ChurBöllerwerfer erhält Schulverweis – Stadt will Schadenersatz
Nach dem Böllerwurf in der Giacometti-Schule Chur, bei dem 48 Personen verletzt wurden, zieht die Stadt erste Konsequenzen. Der Schüler darf nicht mehr in der betroffenen Schule am Unterricht teilnehmen – und soll zahlen.
Darum gehts
In der Giacometti-Schule in Chur wurden im Februar 48 Personen durch einen Böller verletzt, die meisten eher leicht.
Zwei Schülerinnen erlitten leichte Brandverletzungen, bei über 40 Personen wurde das Gehör beeinträchtigt.
Der mutmassliche Täter wurde von der Schule verwiesen und soll Schadensersatz leisten.
Die Stadt Chur wird im Strafverfahren als geschädigte Partei auftreten.
Präventive Massnahmen zur Verbesserung der Schulsozialarbeit sind geplant.
Die Stadtschule Chur greift durch: Die Person, die Mitte Februar im Treppenhaus des Schulhauses Giacometti einen Böller geworfen hat, wurde per sofort aus dem Schulhaus ausgeschlossen. Das bestätigt Stadtrat Patrik Degiacomi auf Anfrage.
«Es war uns wichtig, dass die Schulgemeinschaft merkt: Solche Vorfälle haben Konsequenzen», so Degiacomi.
Doch mit dem Schulverweis ist es nicht getan: Die Stadt wird im Strafverfahren als geschädigte Partei auftreten und Schadensersatz fordern. «Wir machen den gesamten verursachten Schaden und Aufwand geltend», so Degiacomi zu 20 Minuten.
48 Verletzte, Rauch und Tränen
Am Vormittag des Vorfalls war ein Böller im Treppenhaus gezündet worden – mitten zur Pausenzeit. Der Knall war heftig, die Fenster wurden weiss vor Rauch, mehrere Schüler weinten. Insgesamt wurden 48 Personen verletzt – 47 Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrperson.
24 Kinder wurden zur Abklärung ins Kantonsspital gebracht, zwei erlitten leichte Brandverletzungen, viele klagten über Hörprobleme, Schock oder Übelkeit. Ein Schüler sagte: «Alles war voller Rauch, einige haben geweint.»
Die Kantonspolizei konnte den mutmasslichen Täter nach wenigen Tagen ermitteln. Der Vorfall geschah an derselben Schule, an der vor rund einem Jahr bereits eine Amokdrohung für Aufsehen gesorgt hatte.
Langfristige Folgen – und Lehren
Laut Degiacomi sind die körperlichen Verletzungen weitgehend verheilt. «Den Umständen entsprechend geht es den Betroffenen jetzt wieder gut. Die Verunsicherungen und psychischen Auswirkungen sind jedoch sicherlich noch nicht bei allen ganz ausgestanden.»
Die Stadt will nun auch präventiv nachbessern. Die Schulsozialarbeit wird auf ihre Ressourcen geprüft, Programme zur Suchtprävention sollen gestärkt werden. Ziel sei es, Jugendliche ernst zu nehmen und aktiv einzubeziehen.
Wie wichtig findest du präventive Massnahmen in Schulen, um solche Vorfälle zu verhindern?

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