Bundesverwaltung: Hacker stehlen Daten

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ConcevisHacker stehlen Daten der Bundesverwaltung

Das Software-Unternehmen Concevis wurde Opfer eines Ransomware-Angriffes. Unter den entwendeten Daten sind auch solche der Bundesverwaltung.

Die Bundesverwaltung ist von einem Hackerangriff betroffen.
Der Angriff galt dem Software-Unternehmen Concevis.
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Die Bundesverwaltung ist von einem Hackerangriff betroffen.

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Darum gehts

  • Concevis wurde von Hackern attackiert.

  • Betroffen ist auch die Bundesverwaltung.

  • Konkrete Abklärungen zu den entwendeten Daten laufen.

Die Firma Concevis, eine Schweizer Anbieterin von Softwarelösungen für öffentliche Verwaltungen (Bund, Kantone, Städte), den Finanzsektor und Unternehmen aus der Industrie und Logistik, ist Opfer eines Ransomware-Angriffes geworden. Die Angreifer entwendeten Daten und verschlüsselten danach sämtliche Server der Firma. Nachdem die Firma der Lösegeldforderung nicht nachgekommen ist, drohen die Angreifer mit der Veröffentlichung der Daten im Darknet. Dies geht aus einer Medienmitteilung vom Dienstagnachmittag hervor.

Die Firma Concevis hat ihre Kunden über den Cybervorfall informiert. Zudem hat das Software-Unternehmen bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt Strafanzeige erstattet sowie einen externen Sicherheitsdienstleister für die Bewältigung des Vorfalles beigezogen.

Welche Daten betroffen sind, sei zurzeit schwierig zu beurteilen, teilte Concevis auf Anfrage mit. Die Angreifer hätten starke Verschlüsselungsmechanismen eingesetzt, um ihre Spuren zu verwischen. Weitere Angaben machte das Unternehmen mit Verweis auf die laufende Untersuchung nicht.

Konkrete Abklärungen laufen

Zu den Kunden von Concevis gehören auch verschiedene Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung. Nach aktuellem Erkenntnisstand sind das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, das Bundesamt für Raumentwicklung, das Bundesamt für Statistik, das Bundesamt für Zivilluftfahrt, die Eidgenössische Steuerverwaltung und das Kommando Ausbildung auf der Kundenliste von Concevis. Zurzeit ist in Abklärung, welche Stellen und Daten konkret betroffen sind. Die von Concevis entwickelten Anwendungen werden durch Leistungserbringer der Bundesverwaltung betrieben. Eine Kompromittierung von Systemen des Bundes ist aktuell unwahrscheinlich. Bisherige Analysen haben keinerlei Hinweise dazu ergeben.

Das NCSC koordiniert die weiteren Abklärungen und Massnahmen innerhalb der Bundesverwaltung. Es steht im Austausch mit der Firma Concevis sowie den Strafverfolgungsbehörden und den betroffenen Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung und wird die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit über weitere Erkenntnisse informieren. 

Mehr als 19'000 Meldungen im ersten Halbjahr 2023

Immer mehr Schweizer Firmen und Privatpersonen werden Opfer von Hacker-Angriffen. Laut dem aktuellsten Bericht des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) sind alleine im ersten Halbjahr 2023 19'048 Meldungen zu Cybervorfällen eingegangen. Das entspricht einer Zunahme von rund 2000 Meldungen in Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 (16’951 Meldungen). Im ersten Halbjahr 2023 betrafen wiederum die häufigsten Meldungen an das NCSC verschiedenste Betrugsformen. Wieso das so ist und wie Firmen sich vor Hackern schützen können, erklärte Cyberkriminalitäts-Experte Alvaro Amato im 20-Minuten-Interview vom Mai

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