Neuer Fahrplan«Das ist nicht annehmbar» – Städte in der Romandie sind wütend auf die SBB
Wegen zunehmenden Baustellen soll in der Westschweiz der Fahrplan angepasst werden. Viele der betroffenen Städte sehen die Attraktivität des ÖV-Angebots in Gefahr.
Darum gehts
Vergangene Woche präsentierten die SBB einen vorübergehenden Fahrplan für die Westschweiz ab 2025.
Die Westschweizer Bahnhöfe haben im Vergleich zum Rest der Schweiz eine veraltete Infrastruktur, weshalb es vermehrt zu Baustellen kommt und damit verbunden auch zu Verspätungen.
Mehrere Städte zeigen ihren Unmut über die Änderungen, unterstützt werden sie vom Flughafen Genf.
Ab 2025 soll der Fahrplan in der Westschweiz angepasst werden, das gab die SBB am Freitag bekannt. Mehrere Städte der Region sind damit nicht einverstanden. Gemeinderäte und der Flughafen Genf haben am Montag eine gemeinsame Medienmitteilung mit dem Titel «Nein zum Zwei-Klassen-Bahnnetz» veröffentlicht.
«Die Städte Yverdon-les-Bains, La Chaux-de-Fonds, Neuenburg, Biel, Delsberg, das Réseau des villes de l’arc jurassien (RVA), Morges, Genf und der Flughafen Genf stellen fest, dass mit der Verdoppelung der Taktzeiten zwischen dem Jurabogen und Lausanne die Verbindungen zum Flughafen und nach Genf stark eingeschränkt und die Direktzüge bis auf wenige Ausnahmen gestrichen werden», heisst es dort.
Städte sehen Attraktivität in Gefahr
Kritisiert wird etwa, dass Direktverbindungen zwischen den Städten des Jurabogens, Morges und Genf aufgrund von Bauarbeiten verkürzt werden. «Der damit erzeugte Reiseunterbruch wird sich in hohem Masse auf die Attraktivität der Verbindungen auswirken», schreiben die Städte. Sie befürchten, dass Pendlerinnen und Pendler den ÖV vermehrt meiden und stattdessen das Auto nutzen. Auch, weil die SBB kürzlich bereits Preiserhöhungen ankündigte.
«Vertretbare Lösungen» werden gefordert
Mitunterzeichner der Medienmitteilung ist der Flughafen Genf. Dieser befürchtet, dass es schwierig sein werde, den Anteil der Kundschaft zu erhöhen, die mit dem öffentlichen Verkehr anreist, obwohl der Bund entsprechende Ziele festgelegt hat.
Obschon das vom Parlament genehmigte ÖV-Angebot im Rahmen des STEP-Ausbauschritts 2035 verschiedene Nachteile beheben werde, bringe der Fahrplan 2025 insgesamt eine Verschlechterung des Angebots zwischen den Städten des Jurabogens, Morges und Genf während zehn Jahren, was nicht annehmbar sei. «Die Situation ist umso problematischer, als das Angebot 2035 angesichts der vielen bereits von der SBB angekündigten Verzögerungen mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht rechtzeitig umgesetzt werden kann», heisst es weiter.
Die unterzeichnenden Städte fordern nun, dass die SBB und das Bundesamt für Verkehr ihren Entscheid überdenken und «vertretbare Lösungen» vorschlagen. Die beiden Bundesorgane sollen zudem eine Verringerung der Dauer der angekündigten Einschränkungen und eine Erhöhung der Anzahl Direktverbindungen erwägen.
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