Jörg KachelmannDas sind die grössten Sturmgefahren – «Baum auf Kopf oder Baum auf Auto»
Das Sturmtief Zeynep bringt Orkanböen nach Europa. Während die Schweiz nur am Rande betroffen ist, gibt es im Umgang mit Stürmen einige generelle Regeln zu beachten.
Darum gehts
Während Zeynep in Grossbritannien wütet und neue Windgeschwindigkeits-Rekorde aufstellt, macht sich das Sturmtief in der Schweiz vor allem durch milde Temperaturen bemerkbar. Der Sturm dürfte im Laufe des Freitagabends die Benelux-Staaten und Deutschland erreichen, schätzt Michael Eichmann von Meteonews.
«Keine Spaziergänge im Wald»
«Zwar befindet sich die Schweiz am Rande des Sturmtiefs, trotzdem können auch im Flachland ungewöhnlich hohe Windgeschwindigkeiten zwischen 50 und 70 Stundenkilometern auftreten.» Wie soll man sich bei einem Sturm am besten verhalten?
Der Meteorologe Jörg Kachelmann sagt im «Spiegel»: «Man muss sich so bewegen, dass einem nichts auf den Kopf fallen kann. Wenn man vors Haus tritt, sollte man sich fragen, ob man die Ziegel des Nachbarhauses auf den Kopf kriegen könnte. Man sollte sich fragen: Gehe oder fahre ich mit meinem Auto an einem Baum vorbei? So sterben die meisten Menschen: Baum auf Kopf oder Baum auf Auto.» Es gebe Leute, die gingen um fünf Uhr jeden Morgen mit dem Waldi seit 40 Jahren immer in demselben Wäldchen Gassi, so Kachelmann. «Und die denken: Es ist 40 Jahre nichts passiert, also macht man das an dem Tag auch – und dann passiert etwas.»
«Lose Gegenstände, die man am nächsten Tag noch haben will, sollte man darum in Sicherheit bringen», sagt Meteorologe Michael Eichmann. Im Falle eines schweren Sturms gibt es laut dem Meteorologen wichtige Regeln zu beachten. Generell solle man, wenn möglich, zuhause bleiben, wenn keine akute Sturmflutgefahr besteht. Vor allem Spaziergänge in bewaldeten oder überbauten Gebieten sollten vermieden werden, da der Wind Bäume entwurzeln oder Dächer abdecken könnte.
Nächster Sturm bereits am Sonntag
Nach Ylenia trifft also bereits das nächste Sturmtief innert Tagen auf Deutschland. Aufeinanderfolgende Winterstürme sind gemäss Eichmann nichts Ungewöhnliches. Sie entstehen durch den Polarwirbel, der dieses Jahr besonders ausgeprägt ist. Dadurch verlaufe der Wind von West nach Ost und bringe warme Temperaturen in die Schweiz, aber auch untypisch starke Stürme in den Norden Europas.
Der nächste Sturm dürfte dann bereits von Sonntag auf Montag folgen. Obwohl der Sturm gesamthaft deutlich schwächer ausfallen dürfte als Zeynep, rechnet der Meteorologe damit, dass die Schweiz stärker betroffen sein wird als jetzt.