Öffentlicher VerkehrDas sind die unpünktlichsten Züge der Schweiz
Über 100 Zugverbindungen hat CH Media ausgewertet. Diese zeigt: Verspätete Verbindungen sind oft auf Verbindungen ins Ausland zurückzuführen.
Darum gehts
Eine Auswertung von über hundert Zugverbindungen zeigt, dass Verbindungen innerhalb der Schweiz überwiegend pünktlich sind.
Verspätet ist oft der letzte Zug, der von Grindelwald nach Lütschental fährt, Ursache ist oft das Abwarten der Anschlüsse aus Bern (ICE aus Deutschland) und Luzern.
Die Verspätungen häufen sich in den späten Abendstunden, Nachtzüge kommen teilweise mit bis zu einer halben Stunde Verspätung an ihrem Zielort an.
Bei den regelmässigen Verbindungen, die nur innerhalb der Schweiz verkehren, erreicht ein Zug der Berner Oberland-Bahn den unrühmlichen Spitzenplatz. Die betroffene Verbindung fährt laut den CH-Media Zeitungen (Bezahlartikel) zwischen Grindelwald und Lütschental.
Die Fahrt dauert elf Minuten. Fast genau so viele Minuten verspäte sich der Zug aber auch. Konkret käme es in drei von vier Fällen zu einer Verspätung. Über die Ursache hat die Kommunikationschefin der Jungfraubahnen, Kathrin Nägeli, Stellung gegenüber CH Media genommen. Demnach würden in Interlaken Ost oft Anschlüsse abgewartet.
Viele Verbindungen ins Ausland betroffen
In der Auswertung von CH Media zeigt sich, dass viele Züge mit Verbindungen von der Schweiz ins Ausland von Verspätungen betroffen sind. So zum Beispiel die von Tre Nord betriebene S11, die zwischen Mailand und Chiasso verkehrt, der ICE zwischen Berlin und Basel oder der Railjet von Budapest nach Zürich.
Ein besonders Ärgernis für die Pendlerinnen und Pendler ist der Eurocity zwischen München und Zürich. 80 Prozent der Eurocitys haben vergangenes Jahr den Bahnhof St. Gallen mit Verspätung Richtung Zürich verlassen. 20 Prozent sogar mit Verspätungen von über einer halben Stunde.
Von den Paradelinien der SBB tauchen nur der IC1 (Ankunft um 00.31 Uhr in Bern) und der IC8 (Ankunft um 00.01 Uhr in Zürich) unter den hundert am häufigsten verspäteten Züge auf. Beide Verbindungen kämen ungefähr jedes zweite Mal mit einigen wenigen Minuten Verspätung an.
Die Verspätung erklärt eine SBB-Sprecherin gegenüber CH Media: «Am späten Abend beginnen vielerorts die Bauarbeiten, welche während der Nacht ausgeführt werden. Passieren die Züge diese Baustellen, müssen sie oft langsamer fahren. Dies kann zu Verspätungen führen.» Damit die Spätreisenden nicht Mitten in der Nacht an einem Bahnhof stranden, warten die letzten Züge auf einer Strecke laut der Sprecherin oft die Anschlüsse ab.
Verpasst du oft den Zug?
Auch sonst zeigt die Auswertung, dass die Verspätungen eher in den späten Abendstunden entstehen. In der Rangliste der «am längsten verspäteten Züge» stehen drei Nachtzüge nach Wien, Berlin und Amsterdam. Am Zürcher Hauptbahnhof treffen sie durchschnittlich eine halbe Stunde später als im Fahrplan angegeben an.
Gute Planung
Bei Zügen aus oder über Deutschland sind gemäss der SBB oft Bauarbeiten in Deutschland der Hauptgrund. Bei Zügen aus Österreich kommen Grenzkontrollen zwischen Ungarn und Österreich sowie Verzögerungen bei Kurswagenübergängen am Knoten Salzburg hinzu.
Die SBB sei bestrebt, «möglichst genau und robust und mit den nötigen und angemessenen Reserven am richtigen Ort» zu planen. So könnten unvorhergesehene Ereignisse wie etwa eine Störung an Zügen oder der Infrastruktur sowie Witterungseinflüsse besser aufgefangen werden.
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