Deko-Ladenkette: Läden ab Samstag zu, Mitarbeiter freigestellt: Depot ist konkurs

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Deko-LadenketteLäden ab Samstag zu, Mitarbeiter freigestellt: Depot ist konkurs

Die Angestellten von Depot bekamen am Donnerstag die Info, dass sie keinen Job mehr haben. Sie müssen die Schlüssel ans Konkursamt abgeben.

Depot ist in der Schweiz am Ende.
Das Konkursverfahren ist eröffnet.
Auch die deutsche Mutterfirma ist in der Insolvenz.
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Depot ist in der Schweiz am Ende.

Depot

Darum gehts

  • Die Deko-Ladenkette Depot hat in der Schweiz Konkurs angemeldet.

  • Die Läden sollen bereits am Samstag geschlossen bleiben.

  • Mitarbeiter wurden am Donnerstag über den Verlust ihrer Jobs informiert.

Die Möbel- und Deko-Kette Depot ist am Ende. Am Donnerstag meldete sie beim Konkursamt Frauenfeld den Konkurs an. Sämtliche Filialen schliessen per sofort, wie der stellvertretende Konkursamtsleiter Hansjörg Högger zu 20 Minuten sagt. Die Mitarbeiter werden per sofort freigestellt.

Screenshot konkursamt.tg.ch

Die Mitarbeiter müssten die Schlüssel am Abend ans Konkursamt schicken, sagt ein News-Scout, dessen Verwandte bei Depot arbeitet. Die Angestellten seien am Donnerstag informiert worden. «Sie haben ab sofort keinen Job mehr. Das ist schockierend», sagt der News-Scout.

Zuvor habe es immer geheissen, Depot gehe es in der Schweiz gut, trotz der Probleme der Mutterfirma in Deutschland. Die Ladenkette beschäftigt knapp 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 34 Filialen in der Schweiz

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Der Vorgang erinnert an die Schliessung von Weltbild, als die Angestellten noch am selben Tag erfuhren, dass sie am Abend arbeitslos sind und keinen Lohn bekommen. Immerhin hätten die Angestellten von Depot noch den Januarlohn bekommen, sagt der News-Scout.

Das sagt Depot

Die deutsche Mutterfirma Gries Deco Holding schickt auf Anfrage eine Medienmitteilung. Darin heisst es: «Trotz umfassender Bemühungen zur Stabilisierung der finanziellen Situation konnte keine tragfähige Lösung gefunden werden, um den Geschäftsbetrieb langfristig aufrechtzuerhalten.»

Depot habe in den vergangenen Monaten erfolglos intensive Gespräche mit Banken geführt, um eine nachhaltige Restrukturierung zu ermöglichen. Das Unternehmen arbeite nun mit den Behörden zusammen, um eine geordnete Abwicklung sicherzustellen. Kunden, die Fragen zu offenen Bestellungen oder Gutscheinen haben, können sich direkt an den Kundenservice wenden.

So geht es jetzt weiter

Laut Högger vom zuständigen Konkursamt dauern Konkursverfahren normalerweise rund ein Jahr. Doch ein grosses Konkursverfahren wie das vorliegende dürfte noch länger dauern.

Högger sagt: «In einem ersten Schritt wird eine konkursamtliche Einvernahme mit den Organen der Depot CH AG stattfinden, anschliessend wird das Inventar sämtlicher Filialen aufgenommen.» Ob es zum Ausverkauf des Sortiments kommt, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Depot-Mutterfirma ist insolvent

Die deutsche Mutterfirma Gries Deco Holding beantragte Insolvenzverfahren. Sie beklagte Wettbewerbsnachteile gegen Konkurrenz wie die China-App Temu.

Depot-Gründer und Geschäftsführer Christian Gries sagte: «Wir halten die Standards ein und haben eigene Abteilungen für Qualitätssicherung und das Lieferkettengesetz. Wenn wir einen Tisch verkaufen, müssen wir nachweisen, in welcher Region der Baum geschlagen wurde.»

Christian Gries, Geschäftsführer und Gründer von Depot.

Christian Gries, Geschäftsführer und Gründer von Depot.

imago images/Eventpress

Migros gab Depot zurück an Gründer ab

Die Migros verkaufte Depot im Jahr 2019 zurück an die deutschen Gründer. Die Firma beschäftigt rund 6500 Mitarbeitende und betreibt etwa 500 Filialen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

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