Tesla Model YDer Umwelt zuliebe – Kantonspolizei St. Gallen fährt nun Tesla
Auf Twitter kam ein Bild eines Tesla Model Y der Kapo St. Gallen in den Umlauf. Vier Tesla E-Fahrzeuge hat sich die Polizei zugelegt. Auto-Fans und Polizisten sind begeistert.
Darum gehts
Auf Twitter macht derzeit ein Bild eines Tesla-Polizeiautos die Runde: «Polizei St. Gallen ist jetzt mit Tesla Model Y im Einsatz», schreibt ein User begeistert und markiert sogleich die Tesla-Community Schweiz. Die Freude in der Community ist mehrheitlich gross. Dennoch sind auch ein paar kritische Kommentare zu lesen: «Wie lösen die Behörden das Thema Datenschutz?», fragt ein User. Damit wird wohl auf die Situation der Kantonspolizei Basel angespielt, welche bei ihrem Umstieg auf Teslas mit Datenschutzproblemen zu kämpfen hatte.
Die Kantonspolizei bestätigt auf Anfrage, dass das Fahrzeug zu ihrer Flotte gehöre. Es sei beim Polizeistützpunkt Oberbüren SG stationiert. Steigt die Polizei in St. Gallen nun komplett auf E-Teslas um? Nein, heisst es dort. «Die Teslas ersetzen ausgediente Dienstfahrzeuge im Rahmen des ordentlichen Ablösezyklus.» Insgesamt seien vier Fahrzeuge durch den Tesla Model Y ersetzt worden. Ausschlaggebend für den Kauf seien der zur Verfügung stehende Platz und der Allradantrieb im Preis-Leistungsrahmen.
Datenschutz sei gewährleistet
Die Kosten pro Fahrzeug belaufen sich ohne Polizeiausrüstung auf 65’000 Schweizer Franken und mit Ausrüstung auf 80’000 Franken. Aber: «Die Unterhalts- und Betriebskosten sind bei den Elektrofahrzeugen wesentlich geringer», so die Kantonspolizei St. Gallen. Fahrzeuge im gleichen Einsatzgebiet mit herkömmlichem Antrieb seien gar teurer. Ein weiterer Grund für die Anschaffung der Teslas sei die Fahrzeugstrategie der Kapo: «Wir wollen umweltfreundliche und zukunftsträchtige Fahrzeuge in den Einsatz bringen und so einen Beitrag zur Umwelt leisten.»
Laut der St. Galler Polizei wurden die Erfahrungen der Kantonspolizei Basel mit einbezogen: Im Jahr 2018 wurde in Basel bereits ein Tesla vom Typ Tesla X 100D in das Dienstinventar gebracht. Bei der öffentlichen Vorstellung des Models war es vor allem der hohe Preis von 140’000 Schweizer Franken, der zunächst für Unmut sorgte. Gegen Ende des Jahres kam es bereits zu Meldungen wegen der anscheinend mangelnden Datensicherheit. Tesla konnte nämlich abhören, was in den Fahrzeugen gesprochen wurde. Dies war durch die wichtige Funktion der Spracherkennung möglich, da sich viele der technischen Gadgets über diese steuern lassen. Da sich diese Daten auf dem Server des Herstellers auswerten lassen, kam es schnell zu einem Fragezeichen bezüglich der Datensicherheit.
Vorfreude bei den Polizisten
Diesbezüglich sei in St. Gallen eine interne Datenschutz-Folgenabschätzung durchgeführt worden. Die Schlussfolgerung dieser Abschätzung hat ergeben, dass keine Gefahr der Grundrechte der betroffenen Person bestehe. «Ebenso ergeben hat sich, dass sich die Fahrzeuge ohne weitere Probleme im Bereich Datenschutz bedienen lassen.» Das Polizeipersonal werde auch für die Instandhaltung der Sicherheit geschult. Einige technische Funktionen werden im Vorhinein deaktiviert, wie zum Beispiel, dass der Einsatz von USB-Sticks verunmöglicht wird, damit keine Daten aufgezeichnet werden können.
Bei den Polizistinnen und Polizisten sei die Vorfreude auf das neue Dienstauto gross. Eine kleine Komplikation im Bereich Komfort gab es jedoch noch. «Bei erstmaliger Inbetriebnahme mussten noch einige Anpassungen im Innenraum vorgenommen werden, damit das Sitzen mit dem Waffengurt bequemer ist». Dieses Problem komme jedoch bei allen neuen Fahrzeugen vor.