Christine Lambrecht: Deutsche Ministerin bringt Sohn (21) mit Militärhelikopter in die Ferien

Aktualisiert

Christine LambrechtDeutsche Ministerin bringt Sohn (21) mit Militärhelikopter in die Ferien

Die Verteidigungsministerin und ihr Sohn Alexander flogen vor Ostern mit dem Regierungshelikopter in die Ferien. Lambrecht solle «nicht die Luftwaffe mit der Lufthansa verwechseln», kritisiert ein Parlamentarier.

Die deutsche Verteidigungsministerin nutzte den Regierungshelikopter, um mit ihrem Sohn Alexander in die Ferien zu reisen. Früher nahm sie ihn bereits auf «insgesamt sieben Auslandsreisen» mit.
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), sagt, Lambrechts verhalten sei «stillos». 
Lambrecht solle «nicht die Luftwaffe mit der Lufthansa verwechseln», kritisiert er. 
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Die deutsche Verteidigungsministerin nutzte den Regierungshelikopter, um mit ihrem Sohn Alexander in die Ferien zu reisen. Früher nahm sie ihn bereits auf «insgesamt sieben Auslandsreisen» mit.

REUTERS

Darum gehts

Die Unionsfraktion hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wegen eines Fluges mit ihrem Sohn mit der Flugbereitschaft des Ministeriums einen politischen Fehler vorgeworfen. «Die Bundeswehr für private und parteipolitische Zwecke zu benutzen, ist stillos», sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), zur «Bild».

Lambrecht war am Mittwoch vor Ostern in Begleitung ihres Sohnes in einem Regierungshelikopter von Berlin nach Schleswig-Holstein gereist. Dort besuchte sie das Bataillon Elektronische Kampfführung 911. Im Anschluss daran machte sie mit ihrem Sohn Urlaub auf Sylt.

Die «Bild» stellt die Frage: «Hatte sich die Ministerin extra einen Truppenbesuch kurz vor Sylt ausgesucht, um dann dort ihren Familien-Insel-Urlaub zu verbringen?» Thorsten Frei kommentiert dazu: «Die Verteidigungsministerin sollte als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt mehr Fingerspitzengefühl zeigen und nicht die Luftwaffe mit der Lufthansa verwechseln.»

Lambrecht greift gerne zum Regierungshelikopter

Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Montag einen Medienbericht über einen womöglich unzulässigen Mitflug des Sohnes zurückgewiesen. Demnach ist die Mitreise rechtlich zulässig. Mitflug und eine Kostenerstattung hätten «in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft» des Ministeriums stattgefunden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Lambrecht habe die Kosten «gemäss der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen».

Doch bei Lambrecht häufen sich diese Reisen. So soll sie ihren Sohn Alexander zu ihrer Zeit als Justizministerin auf «insgesamt sieben Auslandsreisen» mitgenommen haben, wie das Justizministerium auf Anfrage der «Bild» bestätigte. Bei Lambrechts Vorgängerinnen im Verteidigungsministerium sei dies nicht der Fall gewesen: Weder Ursula von der Leyen noch Annegret Kramp-Karrenbauer hätten jemals Familienangehörige in Regierungsflugzeugen kutschiert.

Alexander Lambrecht hat die Fotos aus dem Regierungshelikopter jeweils auf Instagram gepostet. Inzwischen hat er seinen Account jedoch gelöscht.

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(AFP/fis)

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