Diddy sitzt im Gefängnis: Die Timeline zu seinen illegalen Taten

Die Anschuldigungen um Rapmogul Diddy (54) wiegen schwer. Ein Blick auf seine Karriere offenbart, dass diese nicht neu sind.

Diddy startete seine Karriere als Praktikant beim Plattenlabel «Uptown Records». Nach einem Musikevent sollen er und RnB-Sänger Aaron Hall zwei Personen sexuell misshandelt haben. Combs wird daraufhin entlassen und startet sein eigenes Label «Bad Boy Records».

Diddy soll April mehrere Male sexuell misshandelt haben. Sie wirft dem 54-Jährigen unter anderem vor, er habe sie zu oralem Sex und Geschlechtsverkehr mit seiner damaligen Freundin Kim Porter gezwungen. April machte die Anschuldigungen im Mai 2024 publik.

Einer der grössten Rap-Beefs aller Zeiten – zwischen Tupac und The Notorious B.I.G. – führt dazu, dass Ersterer erschossen wird. Biggie stand bei Diddy unter Vertrag. Bis heute wird Combs von diversen Personen aus der Musikindustrie verdächtigt, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, um den Rivalen von der West Coast aus dem Weg zu bekommen. Zu einer Verurteilung kam es nie.

Sechs Monate nach Tupac wird auch Biggie erschossen. Obwohl Diddy und er als beste Freunde galten, sind sich einige sicher, dass der Rapper auch diesen Mord in Auftrag gegeben hat – aus Angst vor Rivalität. B.I.G. wollte «Bad Boy Records» nämlich verlassen und sein eigenes Ding machen. Bis heute wurde der Mordfall nicht gelöst.

Diddy lanciert seine Partyserie, die bei Promis extrem beliebt wird. Gegenüber der «New York Post» berichtete aber ein Drogendealer, der einst Stoff an eine «White Party» lieferte, von verstörenden Szenen. Er sah Prominente, die miteinander Geschlechtsverkehr gehabt hätten. «Die hinteren Schlafzimmer waren das innere Heiligtum», so der Mann. Viele Gäste, darunter auch Prostituierte, seien «high von Ketamin und Liquid Ecstasy» gewesen.

Nach einer Schiesserei in einem Club werden der Rapper und seine damalige Freundin in Polizeigewahrsam genommen. Combs wird wegen Waffenverstössen angeklagt, aber letztendlich freigesprochen.

Laut einer Klage vom September 2024 sollen Diddy und sein Security-Mann Thalia Graves im Aufnahmestudio von «Bad Boy Records» vergewaltigt haben. Graves wurde von Combs ins Studio eingeladen. Dort habe er Drogen in ihr Getränk gemischt, sie gefesselt und als sie bewusstlos war, brutal vergewaltigt. 2023 erfuhr Graves zudem, dass die beiden Männer ihre Tat gefilmt hatten.

Die RnB-Sängerin verliert bei einem tragischen Flugzeugabsturz ihr Leben. Sie bewegte sich in Diddys Kreis und war auch an seinen «White Partys». Seit ihrem Tod sind sich Fans einig, dass der Absturz kein Unfall war, sondern Diddy, R. Kelly oder sogar Jay-Z seine Finger im Spiel hatte, da sie ihnen zu gefährlich wurde. Bestätigt ist aber nichts.

Combs soll in dem Jahr eine 17-Jährige und eine 22-Jährige in einem Tonstudio in Manhattan vergewaltigt und unter Drogen gesetzt haben.

Der Produzent lernt die Sängerin Casandra Ventura kennen und nimmt sie unter Vertrag. Später kommen sie zusammen. Laut einer Klage der Musikerin aus dem November 2023 begann kurz darauf der «Teufelskreis des Missbrauchs». Ventura behauptet, sie sei jahrelang körperlich, psychisch und emotional misshandelt worden. Combs habe sie gezwungen, illegale Drogen wie Kokain, Ketamin und Ecstasy zu kaufen und einzunehmen. Er habe sie gefilmt, als er sie zu seinem eigenen voyeuristischen Vergnügen zum Sex mit männlichen Sexarbeitern in mehreren Städten zwang (sogenannte «Freak Offs», die in der Anklageschrift erwähnt werden).

In einer Klage vom Juli 2024 behauptet die Tänzerin Adria English, sie sei jahrelang wiederholt unter Drogen gesetzt und zum Sex mit Partygästen während Combs‘ berüchtigten «White Partys» in den Hamptons und Miami gezwungen worden.

Sängerin Dawn Richard berichtet in einer Klage vom September 2024, sie habe einen Gang-Bang im Hotelpool beobachtet, in dem nebst Diddy und seinem Team auch eine Assistentin involviert war. Später, auf dem Rückflug in die USA, bemerkte Richard, dass die Assistentin fehlte. Sie erfuhr später, dass Combs der Assistentin den Pass abgenommen und sie in Grossbritannien zurückgelassen hatte.

In einer Klage vom November 2023 behauptet Ventura, Combs habe gedroht, das Auto des Rappers Kid Cudi, mit dem Ventura damals zusammen war, in die Luft zu jagen, wenn dieser zu Hause ankam. Kid Cudis Auto explodierte in seiner Einfahrt tatsächlich, der Rapper sass aber nicht darin. Er bestätigte den Vorfall gegenüber der «New York Times».

Diddys jahrelange Partnerin erliegt laut einem Gerichtsmediziner einer Lungenentzündung. Ihre Familie äussert aber seit Jahren Zweifel an der Todesursache und fordert eine erneute Untersuchung, um Mord auszuschliessen.

Die Sängerin trifft sich mit Diddy, um ein für alle Mal aus ihrem Vertrag mit «Bad Boy Records» austreten zu können. Doch nach dem Abendessen, so Ventura, sei er gewaltsam in ihre Wohnung eingedrungen und habe sie vergewaltigt.

In einer Klage vom Februar 2024 behauptet Produzent Rodney «Lil Rod» Jones, ein ehemaliger Produzent von Combs, dass der Musikmogul ihn wiederholt begrapscht und gezwungen habe, Sexarbeiterinnen anzuwerben, illegale Drogen zu nehmen und mehr.

Fünf weitere Opfer äussern Gewaltanschuldigungen gegen den Musikmogul. Im März werden Diddys Häuser in Los Angeles und Miami von Bundesagenten, darunter Ermittlern des Heimatschutzministeriums, durchsucht. Die Razzien sind Teil einer «laufenden Untersuchung», wie die Behörden es nennen.

CNN veröffentlicht ein Video, dass einen gewaltsamen Übergriff in einer Hotel-Lobby zeigt und Cassies Anschuldigungen gegen den Rapper zu beweisen scheint. Diddy entschuldigt sich daraufhin auf Instagram. Er behauptet, er sei in Therapie und Reha gewesen und habe «Gott um seine Gnade und Barmherzigkeit» gebeten.

Nachdem die zehnte Anklage wegen Körperverletzung innerhalb eines Jahres gegen den Rapper eingegangen war, wird dieser in New York festgenommen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Anklageschrift der Bundesbehörden zeigt, dass Combs drei Anklagepunkte zur Last gelegt werden: Organisiertes Verbrechen, Sexhandel und zwischenstaatliche Beförderung zum Zwecke der Prostitution. Er plädiert in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig.

Die Timeline ist nicht vollständig, sondern bezieht sich auf die wichtigsten Punkte. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen.