
Morcheln, Steinpilze, Kräuterseitlinge: Die Pilzsaison läuft noch bis zum ersten Frost. Passend dazu ein paar Fakten rund um den Pilz.
Getty Images/iStockphoto5 Pilz-FaktenDie meisten Pilzvergiftungen stammen nicht von Giftpilzen
Bis zum ersten Frost kannst du noch Pilze sammeln. Passend dazu kommen hier ein paar Fakten zur beliebten Herbstzutat, mit denen du dein Pilz-Wissen auffrischen kannst.
Hast du gewusst, dass es gar nicht der Pilz selbst ist, den du isst? Oder dass Waldpilze Bäumen dabei helfen, miteinander zu kommunizieren? Fünf witzige Pilz-Fakten, die du beim nächsten Pilzesammeln mit deinen Freunden und Freundinnen und deiner Familie teilen kannst.
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Der grösste Pilz der Welt
Der grösste Pilz der Welt ist rund 1200 Fussballfelder gross: Das Netzwerk eines Hallimasch in Oregon erstreckt sich über eine Fläche von neun Quadratkilometern. Forschende schätzen das Alter des Riesenpilzes auf bis zu 8500 Jahre und dass er ungefähr 400’000 Kilogramm schwer sein könnte. Er gilt damit sogar als grösster Organismus der Erde.
Daher kommen die meisten Vergiftungen
Beim Pilzesammeln schwingt die Angst vor einer Vergiftung mit. Überraschend, aber wahr: Die meisten Pilzvergiftungen stammen nicht von Giftpilzen. Die meisten Vergiftungsfälle von Pilz-Mahlzeiten gehen auf zu alte Exemplare von Speisepilzen zurück.
Das Eiweiss von Pilzen ist sehr fragil: Alte, matschige Pilze beginnen schon mit der Verwesung, obwohl sie noch aufrecht stehen. Dabei können Giftstoffe entstehen, die beim Konsum zu Vergiftungserscheinungen führen. Sammle deshalb nur junge, knackige und feste Exemplare von Speisepilzen.

Sammle nur feste Speisepilze.
Getty ImagesDu isst die Frucht, nicht den Pilz
Hast du gewusst, dass du im Wald nicht den Pilz an sich pflückst, sondern lediglich seine Frucht? Sie wird vom Pilzgewächs ausgetrieben, damit die Sporen verbreitet werden. Der eigentliche Pilz bleibt bestehen, er stellt einen kompletten Organismus mit einem grossen Geflecht namens Myzelium im Waldboden dar.
An manchen Stellen treiben seine Fruchtkörper zur Sporenabgabe aus dem Boden – Glück für dich und dein Pilzgericht.
Hast du schon mal Pilze gesammelt?
Trüffelpilze riechen nach sexy Eber
Um kostbare unterirdische Trüffel zu finden, greift man auf speziell ausgebildete Hunde oder Trüffelschweine zurück. Gerade geschlechtsreife Weibchen sind im Suchen besonders gut, denn Trüffel duften für sie stark nach dem Sexualduftstoff eines Ebers.

Weibliche Trüffelschweine verwechseln den Duft eines Trüffels mit dem eines Ebers.
Getty Images/iStockphotoPilze sind das Internet des Waldes
Vielleicht ist dir beim Sammeln von Pilzen schon einmal aufgefallen, dass bestimmte Pilze stets in der Nähe bestimmter Bäume zu finden sind. Das liegt daran, dass bestimmte Pilze, wie die sogenannten Mykorrhiza-Pilze, in Symbiose mit den Bäumen leben. Sie docken sich an die Baumwurzeln an und erhalten so Kohlehydrate in Form von Zucker. Der Tausch erfolgt durch das Myzelium, das unterirdische Pilzgeflecht.
Es ist ein Geben und Nehmen: Die Pilze helfen wiederum den Bäumen dabei, Nährstoffe aus der Erde zu ziehen und mit anderen Bäumen zu kommunizieren – ebenfalls über das Pilzgeflecht. Die Bäume warnen sich so vor Parasiten oder lassen sich gegenseitig gebrauchte Nährstoffe zukommen. Dieses Netzwerk wird gerne mit dem Internet von uns Menschen verglichen.
Wo gehst du am liebsten Pilze sammeln?