Verdacht der GeldwäscheDie Queen taucht in den «Pandora Papers» als Kundin auf
Den neuen Enthüllungen des Recherchenetzwerks ICIJ zufolge, sollen berühmte Stars und Milliardäre in Geldwäsche und Steuerhinterziehung verwickelt sein. Auch Royals kommen darin vor.
Darum gehts
Anfang der Woche brachten neue geheime Dokumente weitere Informationen zum umstrittenen Geschäft mit Briefkastenfirmen ans Tageslicht.
In diesen sogenannten «Pandora Papers» tauchen zahlreiche Politikerinnen und Politiker sowie Banken auf.
Auch prominente Persönlichkeiten und königliche Häupter sind in den Daten allgegenwärtig.
Darunter: Queen Elizabeth (95).
Es sind die jüngsten Enthüllungen in einer Reihe von Skandalen um sogenannte Offshore-Geschäfte: Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) veröffentlichte am Sonntagabend mit Medien wie den Tamedia-Zeitungen einen Teil der Rechercheergebnisse zu den sogenannten «Pandora Papers». Die Dokumente werfen ein neues Licht auf Steuervermeidungsstrategien bekannter Persönlichkeiten, darunter Politiker und Politikerinnen wie Tschechiens Regierungschef Andrej Babis (67), Ex-Briten-Premier Tony Blair (68) oder Pop-Star Shakira (44).
Die Auswertung der knapp zwölf Millionen Dokumente von Anbietern von Offshore- und Finanzdienstleistern legen offen, wie die Berühmtheiten und Geschäftsleute ihre Millionen über Steuer-Oasen weltweit steuersparend angelegt und über Briefkastenfirmen heimlich Geschäfte in beträchtlichem Umfang gemacht haben sollen. Ob diese Verstrickungen illegal sind, müsse allerdings die Behörde im Einzelfall prüfen.
The Crown Estate: Verdacht auf Geldwäsche
Neben diversen Stars aus der Musik- und Modelbranche tauchen auch blaublütige Häupter in den Dokumenten auf. So etwa Queen Elizabeth (95) – und zwar als Kundin. Der Grund: The Crown Estate, welches Eigentum und Land im Auftrag der amtierenden Monarchin besitzt, eigenständig verwaltet und mit dem britischen Wirtschafts- und Finanzministerium zusammenarbeitet, soll gemäss diverser Nachrichtenagenturen im Jahr 2018 anscheinend ein Anwesen im Wert von 91 Millionen Dollar (umgerechnet rund 85 Millionen Franken) von der Familie des aserbaidschanischen Präsidenten gekauft haben.
Der BBC zufolge, die sich eben auf die durchgesickerten Dokumente beruft, soll die Familie von Ilham Aliyev (59) mit dem Verkauf an The Crown Estate einen Gewinn von 42 Millionen Dollar (umgerechnet rund 40 Millionen Franken) gemacht haben. In den vergangenen 15 Jahren soll die Präsidentenfamilie Immobilien über Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln erworben und mit riesen Gewinnen wieder verkauft haben. Alles völlig legal. Doch es gibt einen Beigeschmack, denn Aliyev, der 2003 Präsident von Aserbaidschan wurde, wird Korruption, Wahlfälschung, Menschenrechtsverletzung und Bestechung vorgeworfen.
Auf die königliche «Pandora Papers»-Enthüllung meldete sich jetzt ein Sprecher der Crown Estate gegenüber dem «Business Insider» zu Wort, der bestätigt, dass vor dem Kauf die nötigen Untersuchungen durchgeführt wurden. «Wir haben zu diesem Zeitpunkt keinen Grund gefunden, warum die Transaktion nicht durchgeführt werden sollte. Angesichts der aktuellen Entwicklungen und Bedenken prüfen wir die Angelegenheit», heisst es. Denn es bestehe der Verdacht auf Geldwäsche.
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Auch Jordaniens Königfamilie im Visier
Doch auch die Königsfamilie von Jordanien wird in den «Pandora Papers» aufgeführt. Demnach sollen König Abdullah II. bin al-Hussein (59) und Königin Rania (51) für über 107 Millionen Franken 14 Luxus-Immobilien auf der ganzen Welt gekauft haben, alle über Briefkastenfirmen, die sich auf den Britischen Jungferninseln befinden.
Der Beigeschmack: Die Wirtschaft Jordaniens läuft laut «Bild» lediglich mit Milliarden-Krediten aus dem Ausland. Ein Sprecher des Palastes teilte in einem Statement mit, dass die Informationen in den Dokumenten veraltet und falsch seien.
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