Polizeihundeprüfung im Baselbiet

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Aesch BLEinen Morgen lang wurden sie von Polizeihunden gebissen

Am Freitag absolvierten die Polizeihunde, ihre Herrchen und Frauchen ihre Diensteignungsprüfung. 20 Minuten war vor Ort.

In Aesch BL wurde diese Woche die Polizeihundeprüfung durchgeführt. Hier sind einige Eindrücke vom Vormittag.

Jonas Gut

Darum gehts

  • Diese Woche fand in Aesch BL die Polizeihundeprüfung statt.

  • Dabei traten mehrere Hundeführende mit ihren vierbeinigen Kollegen für die alljährliche Dienstzertifizierung an.

  • 20 Minuten war vor Ort und sprach mit den Polizisten.

Am Freitagvormittag fand die jährliche Polizeihundeprüfung der Polizei Basel-Landschaft in Aesch statt. Bereits am frühen Morgen ab 7.30 Uhr versammelten sich zahlreiche Gäste und Teilnehmende bei der Mehrzweckhalle Löhrenacker, um die Fähigkeiten der Diensthunde und ihrer Hundeführer zu beobachten.

Zum zwölften Mal wurde die Veranstaltung gemeinsam mit der Kantonspolizei Basel-Stadt durchgeführt. Insgesamt traten 19 Hundeführerinnen und Hundeführer aus beiden Kantonen zur Prüfung an, die im Rahmen einer Schweizerischen Verbandsprüfung stattfand.

Die Hunde und ihre Führer wurden am Freitag auf ihre Dienstfähigkeit geprüft. Dazu gehörte auch der hier abgebildete Schutzdienst.

Die Hunde und ihre Führer wurden am Freitag auf ihre Dienstfähigkeit geprüft. Dazu gehörte auch der hier abgebildete Schutzdienst.

Jonas Gut

Die jährliche Prüfung lockt ein breites Publikum an. Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter der Justiz und Polizei schauen zu, um sich vor Ort ein Bild von der wichtigen Arbeit der Polizeihunde zu machen. So etwa auch Justiz- und Sicherheitsdirektorin des Kantons Basel-Stadt, Stephanie Eymann.

Zubeissen, aber auch wieder loslassen

Bei der Prüfung mussten die Teams, bestehend aus einem Diensthund und einem Hundeführer beziehungsweise einer Hundeführerin, verschiedene Aufgaben bewältigen, die das Zusammenspiel von Mensch und Tier in unterschiedlichen Einsatzsituationen testen.

«Gesamthaft sind es fünf Disziplinen. Heute ging es rein um die Unterordnung beziehungsweise wie gut der Hund gehorcht», sagt Tabias Erzer, Hundeführer bei der Polizei Basel-Landschaft und mit seinem Malinois namens Yazz, Gewinner der Hundeprüfung im Jahr 2021.

«Zusätzlich wurde heute auch noch der Schutzdienst geprüft. Dieser ist essenziell für die Schutzhunde bei der Polizei. Es wird geprüft, ob der Hund das Beuteobjekt beissen geht, aber natürlich, was noch viel wichtiger ist, lässt er auf Kommando auch wieder los?», erklärt Erzer.

Die beiden erprobten Schutzdiensthelfer Roman Grätzer (links) der Kapo ZH und Bastien Bugnon (rechts) von der Kapo FR liessen sich den ganzen Vormittag von den geprüften Hunden im Schutzanzug beissen. Um auf diese Weise mit den Hunden arbeiten zu können, absolvierten sie eine zweijährige Spezialausbildung.

Die beiden erprobten Schutzdiensthelfer Roman Grätzer (links) der Kapo ZH und Bastien Bugnon (rechts) von der Kapo FR liessen sich den ganzen Vormittag von den geprüften Hunden im Schutzanzug beissen. Um auf diese Weise mit den Hunden arbeiten zu können, absolvierten sie eine zweijährige Spezialausbildung.

Jonas Gut

«Die Grundausbildung, bis man überhaupt an die Prüfung gehen kann, dauert zweieinhalb bis drei Jahre. Sehr wichtig neben dem Training ist die Bindung zwischen Mensch und Hund. Wenn die Bindung stark ist, holt man die Punkte am Ende einfacher raus», so Erzer, «Die Prüfung sollte grundsätzlich aber jeder und jede bestehen, obwohl sie sehr fordernd ist.»

Der Schäferhund als Alleskönner

«Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn man als Hundeführer fit ist. Gerade bei der Verfolgung von Tätern ist es wichtig, dass man dem Hund und dem Täter auch nach kann. Ich jogge viel und mache generell viel Fitness oder trainiere mit dem Hund», sagt Alex Wallaberger, ebenfalls Hundeführer bei der Baselbieter Polizei. «Es gibt aber auch Leute, die sich mit dem Alter ein wenig gehen lassen. Das kommt aber seltener vor», ergänzt Tobias Erzer.

Hundeführer Alex Wallaberger und sein Deutscher Schäfer Loop sind mit ihrer Leistung an der diesjährigen Prüfung sehr zufrieden.
Polizist Tim Burtolf mit seinem Malinois Scarface. Im Prüfungsteil "Unterordnung" erzielen die beiden eine gute Note und holen dieses Jahr insgesamt den zweiten Platz.
Auch Christian Spring und Leeroy kommen mit Teamwork im Parkour gut weg.
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Hundeführer Alex Wallaberger und sein Deutscher Schäfer Loop sind mit ihrer Leistung an der diesjährigen Prüfung sehr zufrieden.

Jonas Gut

«Mit dem Schäferhund funktioniert es grundsätzlich sehr gut, weil er einen hohen Arbeitswillen hat, einen hohen Will to Please. Er will dem Hundeführer gefallen und er bringt die nötige Ernsthaftigkeit mit, wenn es darauf ankommt», erklärt Tobias Erzer.

«Der Hund wird durch die Prüfung jedes Jahr neu zertifiziert, ob er einsatzfähig ist. Wenn man die Prüfung jetzt nicht besteht, muss man im Folgejahr an die Nachholprüfung. Falls man diese auch nicht besteht, fällt man mit dem Hund aus dem Dienst, weil er seine Eignung für den Beruf nicht unter Beweis stellen kann», so Wallaberger.

Zeigen, was man kann!

Die Veranstaltung bietet auch den Hundeführern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Wettbewerb unter Beweis zu stellen und Erfahrungen mit Kollegen auszutauschen. Für die Besucher ist es eine seltene Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeit der Polizei zu erhalten.

Die Polizeihundeprüfung war auch dieses Jahr gut besucht. «Man fiebert mit den anderen Hundeführern mit, unterstützt sich und hilft sich gegenseitig. Auch wenn man sich gerne mit den andern an der Prüfung vergleicht», sagt Alex Wallaberger, Hundeführer der Polizei Basellandschaft.

Die Polizeihundeprüfung war auch dieses Jahr gut besucht. «Man fiebert mit den anderen Hundeführern mit, unterstützt sich und hilft sich gegenseitig. Auch wenn man sich gerne mit den andern an der Prüfung vergleicht», sagt Alex Wallaberger, Hundeführer der Polizei Basellandschaft.

Jonas Gut

Alex Wallaberger erklärt, dass sich die Arbeit mit dem Hund im Vergleich zu früher extrem verändert hat: «Man sieht den Hunden heute auch an, dass sie eigentlich permanent Freude haben. Die Tiere wollen arbeiten, da wir sehr stark mit Motivation trainieren – entweder mit Futter oder mit Spiel. Das A und O ist, dass es beiden Spass macht. Der Lerneffekt ist über Freude viel grösser, als etwa über Schmerz oder Angst.»
«Auch wir arbeiten besser, wenn wir Ende Monat Lohn erhalten. Für den Hund ist dies das gleiche», ergänzt sein Kollege Tobias Erzer.

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