Medikamenten-KriseDiese Initiative will Engpässe bei Medikamenten verhindern
Immer wieder fehlen wichtige Medikamente in der Schweiz. Am Freitag wird eine Initiative lanciert, die gegen die Mangellage vorgehen und Versorgungswege sicherstellen will.
Darum gehts
Die Schweiz war in den letzten Monaten mit einem immer schlimmer werdenden Medikamentenengpass konfrontiert.
Teils wurden lebenswichtige Medikamente knapp.
Das soll künftig verhindert werden: Eine breite Allianz aus dem Gesundheitswesen lanciert eine Initiative.
Am Freitag werden an einer Medienkonferenz die Details vorgestellt.
In der Schweiz herrscht seit Monaten ein Medikamentenmangel – unter anderem waren und sind gewisse Schmerzmittel, Hustensirup oder Methadon teilweise nicht verfügbar. Stand Mittwoch waren 156 Medikamente nicht lieferbar. Bereits während der Corona-Pandemie fehlten phasenweise wichtige Laborprodukte, wie Entnahmekits aus Italien, was dazu führte, dass die Corona-Testbemühungen einbrachen.
Um die Versorgungslage zu stabilisieren, hat der Bund eine Taskforce gegründet. Nun werden auch verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen aktiv und lancieren am Freitag eine Volksinitiative zur medizinischen Versorgungssicherheit. Das sind die wichtigsten Antworten.
Warum kommt es zu Medikamenten-Engpässen?
Viele Medikamente und Grundstoffe würden bei Herstellern in China oder Indien bestellt, erklärte der Jurist, Gesundheitsberater und ehemalige BAG-Vize Andreas Faller im 20-Minuten-Interview. «Fallen diese Produktionen aus, sind auf einen Schlag mehrere Medikamente betroffen.» Kurzfristig könne man einzelne Lieferengpässe oder Störungen entschärfen, indem man etwa auf Pflichtlager zurückgreife. Mittel- und langfristig sei dies aber keine Lösung.
Macht dir der Medikamenten-Engpass Sorgen?
Was will die neue Volksinitiative?
Sie verfolgt laut Faller drei Ziele:
• Erstens soll die medizinische Versorgungssicherheit Bundesaufgabe werden. Derzeit sind die Kantone verantwortlich.
• Zweitens muss der Standort Schweiz gestärkt werden. Forschung, Entwicklung und Produktion sind in den letzten Jahren bedenklich geschwächt worden.
• Drittens braucht es sichere Versorgungswege aus dem Ausland.
Wie sollen diese Ziele erreicht werden?
Das ist noch nicht im Detail geklärt. Das Initiativkomitee lädt am Freitag um 13.30 Uhr zu einer Medienkonferenz zur Lancierung der Initiative.
Wer steht hinter dem Anliegen?
Hinter der Initiative stehen 16 Verbände und Organisationen aus Ärzteschaft, Apothekerschaft, Drogistinnen und Drogisten, Labormedizin und der Pharmaindustrie. Auch Babette Sigg Frank, Geschäftsführende Präsidentin des Schweizerischen Konsumentenforums, oder Dr. Enea Martinelli.
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