EnergiekriseDrohende Energieknappheit – Bund sichert Axpo mit 4 Milliarden Franken ab
Aufgrund der Verwerfungen an den Energiemärkten und der unvorhersehbaren weiteren Entwicklung hat der Bund auf Antrag von Axpo eine nachrangige und unbesicherte Kreditlinie von bis zu 4 Milliarden Franken verfügt.
Darum gehts
«Aufgrund der beispiellosen Verwerfungen an den europäischen Energiemärkten und der unvorhersehbaren weiteren Entwicklung hat der Bund auf Antrag von Axpo eine nachrangige und unbesicherte Kreditlinie von bis zu vier Milliarden Franken verfügt», teilt Axpo in einer Medienmitteilung vom Dienstag mit. Der Schweizer Energieriese habe bislang keinen Abruf getätigt. Das Unternehmen bereite sich damit vor, selbst bei einer weiteren Verschärfung der weltweiten Energiekrise seinen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Schweiz weiterhin leisten zu können.
«Bereits seit dem 4. Quartal 2021 ereignen sich beispiellose Verwerfungen an den europäischen Energiemärkten. Die Situation hat sich in den letzten Wochen nochmals massiv verschärft. Die Grosshandelspreise für Strom haben sich gegenüber September 2021 mehr als verzehnfacht und die Preisschwankungen haben in den letzten Tagen neue Rekordwerte erreicht. Diese extreme Situation und die unvorhersehbare Entwicklung hat für alle Marktteilnehmer weitreichende Auswirkungen auf die Liquiditätsanforderungen», heisst es bei der Axpo weiter.
In vielen Ländern Europas (etwa Deutschland, Frankreich, Finnland, Tschechien, Spanien oder Schweden) hätten die Regierungen bereits Massnahmen getroffen, um Energieunternehmen vorübergehend mit ausreichend Liquidität auszustatten oder sie durch andere Unterstützungsmassnahmen zu entlasten.
Axpo verfügt über Liquidität von mehr als zwei Mrd. Franken
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung von Axpo hätten entschieden, beim Bund am 2. September 2022 einen Antrag auf eine Kreditlinie in Höhe von bis zu vier Milliarden Franken zu stellen. Der Bundesrat und die Finanzdelegation hätten diesem Antrag am 5. September 2022 zugestimmt. Die Kreditlinie gelte als nachrangig zu bestehenden Finanzierungen und bedinge keine Hinterlegung von Sicherheitsleistungen. Nachrangig bedeutet, dass im Falle einer Liquidation andere Kredite zuerst zurückbezahlt werden müssten.
Damit werde sichergestellt, dass Axpo auch bei einer weiteren Verschärfung der Situation in der Lage ist, die mit den langfristigen Stromlieferverträgen für ihre Kunden verbundenen Sicherheitsleistungen zu decken und weiterhin ihren wichtigen Beitrag zur Schweizer Versorgungssicherheit zu leisten. Bislang habe Axpo diese Kreditlinie nicht in Anspruch genommen. Per 5. September 2022 verfügte Axpo über eine verfügbare Liquidität von mehr als zwei Milliarden Franken.
Die Axpo Holding ist zu 100 Prozent in öffentlicher Hand. Sie gilt in der Schweiz als systemrelevant.
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