Disorazol Z1: Neuer Hoffnungsträger in der Krebstherapie?

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MagdeburgDeutschen Forschern gelingt Durchbruch im Kampf gegen Krebs

Magdeburger Chemikern ist ein Durchbruch gelungen: Sie stellten Disorazol Z1 erstmals künstlich her – ein potentes Naturgift mit grosser Wirkung gegen Krebszellen.

Durchbruch in der Krebsforschung? Magdeburger Chemiker haben den natürlichen Wirkstoff Disorazol Z1 erstmals künstlich synthetisiert.
Die Substanz hemmt das Zellwachstum und könnte derzeit zur gezielten Abtötung von Tumorzellen dienen.
Der Naturstoff kommt weltweit vor, so entsteht er etwa in organischen Abfällen wie dem Mist von Ziegen. Nun ist die künstliche Herstellung erstmals gelungen.
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Durchbruch in der Krebsforschung? Magdeburger Chemiker haben den natürlichen Wirkstoff Disorazol Z1 erstmals künstlich synthetisiert.

Getty Images/Science Photo Library RF

Darum gehts

  • Magdeburger Forscher synthetisieren erstmals den Naturstoff Disorazol Z1.

  • Disorazol Z1 zeigt hohe Wirksamkeit gegen Krebszellen.

  • Der Stoff könnte die Krebstherapie revolutionieren.

  • Patentierung und Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit der Industrie sind geplant.

Disorazol Z1: So lautet der Name des vielversprechenden Wirkstoffs, den Magdeburger Forscher erstmals synthetisieren konnten. Wegen ihrer hohen Wirksamkeit gegen Krebs werden die Stoffe der Disorazol Z-Familie schon länger untersucht – sie könnten dereinst als natürliches Antikrebsmittel dienen.

Stoff hemmt und tötet Zellen

Als hochaktive und aggressive Substanz kann Disorazol Z1 das Wachstum sowohl menschlicher als auch tierischer Zellen verhindern und sie zerstören. Chemikern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) ist nun nach eigenen Angaben ein Durchbruch gelungen, da sie den sonst nur in der Natur vorkommenden Stoff künstlich hergestellt haben.

Professor Dieter Schinzer präsentiert ein Modell des Disorazol-Moleküls.

Professor Dieter Schinzer präsentiert ein Modell des Disorazol-Moleküls.

Uni Magdeburg

Wie Chemiker Dieter Schinzer erklärt, stellte man aufgrund der extremen Potenz des Stoffes nur etwa zwei Milligramm davon her – aus Sicherheitsgründen. In der Natur beobachtet man den normalerweise von Bakterien produzierten Stoff lediglich in picomolaren Konzentrationen, also zwölf Nullen hinter dem Komma.

Disorazol kommt weltweit in Natur vor

Spannend ist, dass der Naturstoff weltweit vorkommt, so entsteht er etwa in organischen Abfällen wie dem Mist von Ziegen. Dieter Schinzers Team ist gemäss der OVGU jetzt erstmals die Synthese, also die künstliche Herstellung im Labor, gelungen. Zukünftig sei es denkbar, den Wirkstoff zu verändern und gezielt in Tumorzellen einzusetzen. «Der Zelltod findet dann nur noch dort statt, wo er erwünscht ist», so Schinzer.

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Geplant sei nun die schnelle Patentierung und Veröffentlichung der Entdeckung. In Zusammenarbeit mit der Industrie solle die Substanz so weiterentwickelt werden, dass sie gezielt den Krebs angreift, während gesunde Zellen weitgehend verschont bleiben.

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