E-Bike-Studie: So gesund ist Velofahren mit Motor wirklich

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60'000 Fahrten analysiertIst Velofahren mit E-Bike wirklich gesund? Studie gibt Antwort

Die motorisierten Fahrräder und ihre Besitzer haben in der Gümmeler-Szene nicht den besten Ruf. Eine grossangelegte Studie zeigt nun aber, dass das Radeln auch mit Motor viele Vorteile hat.

E-Bike-Fahrer haben den Ruf, im Gegensatz zu ihren trampelnden Gegenstücken eher faul zu sein.
Eine grosse Studie kommt nun aber zum Schluss, dass die E-Velos praktisch genauso viele Vorteile für die Gesundheit haben.
Denn während die Belastung kleiner ist, sind E-Bike-Lenker tendenziell deutlich mehr auf ihrem Gefährt unterwegs als jene mit klassischen Velos.
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E-Bike-Fahrer haben den Ruf, im Gegensatz zu ihren trampelnden Gegenstücken eher faul zu sein.

MARCEL BIERI PRESSEFOTOGRAF BR

Darum gehts

  • Eine Studie zeigt, dass E-Bike-Fahren ähnlich gesund ist wie herkömmliches Radeln.

  • E-Bike-Nutzer verbringen durchschnittlich 135 Minuten pro Woche im Sattel.

  • Die elektrische Unterstützung hilft besonders Menschen mit Vorerkrankungen.

  • E-Bikes sind bei älteren Personen mit hohem BMI besonders beliebt.

  • Die Zahl der tödlichen E-Bike-Unfälle hat zugenommen, Vorsicht ist geboten.

Während man schwitzend in die Pedalen tritt, zischen die E-Bike-Fahrer an einem vorbei: Die motorisierten Fahrräder und ihre Lenker sind nicht bei allen Velofahrern beliebt und teils auch als faul verpönt – doch auf dem E-Bike tut man seinem Körper mehr Gutes als gedacht, wie eine deutsche Studie zeigt.

Über drei Jahre lang verglichen Sportmediziner die Gesundheitsdaten von Radfahrern mit und ohne Elektromotor. Über 58'000 Fahrten wurden analysiert, inklusive Streckenlänge und Herzfrequenz. Das Ergebnis: E-Bike-Fahren ist für das Herz-Kreislauf-System genauso effektiv wie herkömmliches Radeln.

Diese gesundheitlichen Vorteile hat das E-Bike

Von den Probanden hatte rund ein Drittel der E-Bike-Nutzer in der Studie Vorerkrankungen. Laut den Forschenden bietet das E-Bike für sie einen idealen Einstieg oder Wiedereinstieg ins Training – gelenkschonend, kontrollierbar und mit deutlich positiven Effekten auf den Blutdruck. «Eine moderate Runde auf dem E-Bike wirkt beinahe so gut wie ein Medikament», sagt Studienleiter Professor Uwe Tegtbur gegenüber «Chip».

Hast du schon einmal ein E-Bike ausprobiert?

Die elektrische Unterstützung senkt zwar die Belastung etwas – doch die Unterschiede im Herzschlag bleiben überraschend klein. Im Gegenteil: Viele E-Biker verbringen länger Zeit im Sattel als ihre unmotorisierten Gegenstücke. Durchschnittlich 135 Minuten pro Woche waren es in der Studie. Das reicht laut Tegtbur bereits, um das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck um bis zu 40 Prozent zu senken.

Mit grosser Geschwindigkeit kommt grosse Gefahr

Die Studie zeigt auch, in welchen Alterssegmenten E-Bikes besonders beliebt sind: Bei einem Grossteil der Probanden handelt es sich um ältere Personen mit hohem BMI, die oftmals an Vorerkrankungen leiden. Dementsprechend ist auch zur Vorsicht geraten, wenn man das erste Mal auf dem E-Bike ist: Die Zahl der tödlichen E-Bike-Unfälle, oft mit älteren Personen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

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