Basel«Ich dachte, ich hätte einen Helikopter im Wohnzimmer»
Verschiedene kantonale Behörden warnen eindringlich vor der Verbreitung der Asiatischen Hornisse und rufen dazu auf, diese zu melden. Auch die 20-Minuten-Community hat das Smartphone gezückt.
Darum gehts
Die aus Asien eingeschleppte Hornissenart vespa velutina hat sich in den letzten Monaten stark ausgebreitet.
Die 20-Minuten-Community hat pflichtbewusst ihr Smartphone gezückt und uns ihre Bilder geschickt.
Die Hornissen auf den eingeschickten Bildern sind jedoch alle europäisch.
In den letzten Monaten hat sich die aus Asien eingeschleppte Hornissenart, im Fachjargon vespa velutina genannt, stark ausgebreitet. Die Zahl der Hornissen, die im Gegensatz zu ihrer europäischen Schwesterart Bienen frisst, ist insbesondere in der Westschweiz im Jahr 2023 stark angestiegen.
Am Mittwoch haben die Behörden aller Nordwestschweizer Kantone dazu aufgerufen, Sichtungen von Asiatischen Hornissen zu melden. «Wenn du dieses Insekt siehst, musst du sofort dein Smartphone zücken», titelte 20 Minuten. Und die 20-Minuten-Community hat pflichtbewusst ihr Smartphone gezückt und jede Hornisse fotografiert, die vor die Linse flog. Nur: Die Hornissen auf den eingeschickten Bildern sind allesamt Europäische. Das überrascht den Experten gar nicht.
Für einen Laien sind die Unterschiede schwer zu erkennen
«Bei den Meldungen von der Bevölkerung handelt es sich meistens um eine Verwechslung mit der einheimischen Europäischen Hornisse», erklärt Entomologe Lukas Seehausen von der NGO Cabi auf Anfrage. «Das liegt daran, dass die Menschen nicht genügend informiert sind. Auch ist es nicht einfach, als Laie die Hornissen zu unterscheiden, man sieht sie ja nicht oft», so Seehausen weiter. Bei den Imkern und Imkerinnen sei das anders, da sei die Quote der korrekten Meldungen sehr hoch, so Seehausen.

Erkennen kann man die Asiatische Hornisse an ihrem auffällig dunklen Körper. Sie wirke fast schwarz im Gegensatz zur Europäischen. «Die einheimische Hornisse ist ein ganzes Stück grösser als die Asiatische und damit auch deutlich lauter», erklärt Seehausen. Damit dürfte es sich auch um eine heimische Hornisse gehandelt haben, die vor kurzem ins Wohnzimmer einer Leserin im Zürcher Unterland schwirrte. «Das Brummen war so laut, dass ich nachschauen ging», erzählt die Leserin. Sie habe Panik bekommen. «Ich dachte, ich hätte einen Helikopter im Wohnzimmer.»
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