Harris AssociatesEinstiger Topinvestor trennt sich komplett von Credit Suisse
Der frühere Topaktionär der Credit Suisse, Harris Associates, hat alle seine Aktienanteile verkauft. Die neuen Hauptaktionäre sind nun die saudische Nationalbank und die Qatar Investment Authority.
Darum gehts
Der langjährige Topaktionär Harris Associates hat alle seine Aktien der Credit-Suisse verkauft.
Bereits im Oktober begann die Investmentfirma, ihr Engagement zu reduzieren.
Mit ihrem Ausstieg entfachten sich neue Gerüchte um eine mögliche Übernahme.
Gerade als die Aktienkurse einen neuen Tiefstand erreichen, verkauft einer der ältesten Aktionäre der Credit Suisse seine gesamte Beteiligung an der Schweizer Krisenbank. Die US-Investmentgesellschaft Harris Associates, dessen Vizepräsident und CIO David Herro jahrelang zu den prominentesten Unterstützern der Schweizer Bank gehörten, besass im vergangenen Jahr noch bis zu zehn Prozent der Aktien.
Bereits im Oktober begann Harris sein Engagement zu reduzieren, nachdem er von der Saudi National Bank als Top-Investor verdrängt wurde, wie Herro gegenüber der «Financial Times» sagte. Er stelle sich die Frage nach der Zukunft der Bank. «Es gab grosse Abflüsse aus dem Wealth Management.» Damit spielt Herro auf die 111 Milliarden Franken an, die von CS-Kunden in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres abgehoben wurden.
Aktienkurse sinken seit 2009
Harris ist nicht davon überzeugt, dass die geplante radikale Umstrukturierung der Bank das Ruder herumreissen kann. Die CS habe die Leistung des Unternehmens erheblich beeinträchtigt. «Wir treffen uns mit jedem Unternehmen, das wir besitzen, und man verbringt viel mehr Zeit mit seinen Sorgenkindern. Die Credit Suisse ist seit Jahren ein Zeit- und Wertefresser.»
2002 war die Investmentfirma bei einem Aktienpreis von 30 Franken bei der CS eingestiegen. Für mehr als den doppelten Preis verkaufte Harris die Wertpapiere 2008. Nur ein Jahr später stieg er abermals bei der Schweizer Bank ein und bezahlte 23 Franken pro Aktie. Seither sinken die Aktienkurse der Credit Suisse. Bei Handelsschluss am Freitag kostete eine Aktie gerade noch 2.78 Franken.
Nun sind die beiden grössten Aktionäre der Credit Suisse die saudische Nationalbank (10 Prozent) und die Qatar Investment Authority (7 Prozent). Mit seinem komplettem Rückzug entfachte Harris wohl neue Übernahmegerüchte rund um die Schweizer Traditionsbank.
Bei der CS verweist Sprecherin Simone Meier auf Anfrage auf die im vergangenen Oktober neu lancierte Strategie. Mit dieser wolle die CS sicherstellen, dass die Bank mittelfristig einen nachhaltigen Wert für alle Interessengruppen liefern könne.
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