Amazon verkauft ausländerfeindliche Sylt-Fanartikel

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EklatAmazon verkauft ausländerfeindliche Sylt-Fanartikel

Nach dem Eklat mit den ausländerfeindlichen Lyrics zum Song «L'amour toujours» auf Sylt kann man auf Amazon nun Shirts und andere Produkte dazu kaufen.

Ein Verkäufer auf Amazon verherrlicht den ausländerfeindlichen Vorfall auf Sylt im Mai mit Motiven.
Dabei wird auch die «Melodie» des Songs aufgenommen.
Andere angebotene Produkte lassen auf die politische Einstellung des Verkäufers schliessen.
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Ein Verkäufer auf Amazon verherrlicht den ausländerfeindlichen Vorfall auf Sylt im Mai mit Motiven.

Screenshot / Amazon

Darum gehts

  • Im Mai sorgte ein Video von ausländerfeindlichen Partygängern für einen Eklat.

  • Nun sind auf Amazon Produkte zu finden, die den Vorfall verherrlichen.

  • Amazon hat sich bisher nicht geäussert.

Ein paar Tage nach Pfingsten sorgte ein Video auf X für Aufregung. Es zeigt, wie eine Gruppe von Gästen im «Pony» auf Sylt zu Gigi D'Agostinos Lied «L'amour toujours» rechte Parolen grölen. Das Video löste eine riesige mediale Diskussion aus, seither gab es mehrere ähnliche Vorfälle.

Seit wenigen Tagen tauchen T-Shirts, Aufkleber und Tragetaschen auf Amazon auf, die den Vorfall auf Sylt verherrlichen, wie Focus.de berichtet. Die Verkäufer bieten die Taschen mit unscheinbaren Hinweisen wie «Sylt-Vibes» und der Anmerkung «Döp-Döp-Döp» an. Der Anbieter wird als Klein- und Mittelunternehmen bezeichnet.

Ältere Produkte zeigen Aufschriften, die sich gegen die Grüne Partei Deutschlands oder die gesamte Ampel-Regierung richten. Auch die Nato wird angegriffen, dafür aber Unterstützung für Russland ausgesprochen. Einige Shirts lassen den Träger oder die Trägerin deren Stolz ausdrücken, rechtsextrem zu sein und befürworten die AfD.

Kunden können mit den angebotenen Shirts ihre politischen Einstellungen zum Ausdruck bringen.

Kunden können mit den angebotenen Shirts ihre politischen Einstellungen zum Ausdruck bringen.

Screenshot / Amazon

Amazon äusserte sich bisher nicht

Einige der angebotenen Produkte wurden nach eigenen Angaben auf der Amazon-Seite «mehr als 50 Mal» oder «mehr als 100 Mal» verkauft. Ob diese Angaben stimmen, ist unklar.

Amazon könnte den Verkauf der Produkte verbieten, doch auf Anfrage von Focus.de hat die Pressestelle von Amazon noch keine Antwort gegeben. Schon in früheren Fällen wurden rechtsextreme Artikel über Amazon verkauft. Die Plattform sagte dazu: «Erlangen wir Kenntnis über einen Verstoss, ergreifen wir entsprechende Massnahmen, die die Schliessung des Verkäufer-Kontos beinhalten können.»

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