Ekrem ImamogluErdogan-Rivale verhaftet: Studenten durchbrechen Barrikade
Nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Imamoglu ziehen Studierende durch Istanbul, trotzen der Polizei und rufen zu Widerstand für Demokratie und Freiheit auf.
Ekrem Imamoglu: Studierende haben in Istanbul trotz eines Demonstrationsverbots mit Protesten auf die Festnahme des Bürgermeisters reagiert.
X/@BirGun_GazetesiDarum gehts
Die Verhaftung des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu löst in der Türkei Proteste aus.
Studenten in Istanbul durchbrachen Polizeibarrikaden und forderten Demokratie.
Die Polizei reagierte mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf die Proteste.
Nachdem Ekrem Imamoglu wenige Tage vor seiner geplanten Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten der CHP, der grössten Oppositionspartei in der Türkei, verhaftet worden ist, kommt es zu Protesten – obwohl solche offiziell untersagt wurden. Zahlreiche Studenten versammelten sich an der Universität Istanbul und forderten die Freilassung des grössten politischen Rivalen von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Wurde am Mittwochmorgen in seinem Haus festgenommen: Ekrem Imamoglu, Bürgermeister von Istanbul und wichtigster Gegenspieler von Präsident Erdogan.
AFPVor dem Haupttor der Universität erklärten die Studierenden: «Wir rufen alle unsere Kommilitoninnen und Kommilitonen dazu auf, sich für unsere demokratischen Rechte und Freiheiten einzusetzen.» Anschliessend setzten die jungen Menschen ihren Protestmarsch in Richtung Saraçhane, dem Sitz der Stadtverwaltung von Istanbul, fort.
In einer Erklärung der Studenten hiess es: «Dieser Prozess gegen gewählte Politiker zeigt erneut, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit mit Füssen getreten werden und der Wille des Volkes missachtet wird.»

Auch vor dem Hauptbüro der Oppositionspartei CHP versammelten sich zahlreiche Menschen.
Getty ImagesDie Istanbul-Universität hatte Imamoglu erst am Dienstag seinen Abschluss aberkannt und sich auf einen unrechtmässigen Universitätswechsel vor rund 30 Jahren berufen. In der Türkei ist ein Universitätsabschluss Voraussetzung für eine Kandidatur als Präsident.
Imamoglu hatte zuvor am Morgen auf der Plattform X ein Video veröffentlicht, in dem er davon sprach, dass Hunderte Polizisten vor seiner Haustür stünden. «Wir befinden uns im Angesicht einer grossen Tyrannei», schrieb er dazu. Er werde aber nicht aufgeben. Mehrere Fernsehsender berichteten, die Polizei habe sich Zutritt zu Imamoglus Anwesen verschafft und das Gebäude durchsucht.
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