Reisende hässigEndlose Schlangen am Flughafen – wann handeln die Verantwortlichen?
Fast täglich kommt es am Flughafen Zürich zu langen Wartezeiten, Reisende sind genervt. Das sind die grössten Probleme, diese Lösungen gibt es – und wann handelt der Flughafen?
Es ist nicht jeden Tag so schlimm am Flughafen wie auf diesem Video. Doch wegen Personalmangels kommt es auch zu solchen Situationen.
20min/NewsscoutDarum gehts
Der Flughafen Zürich hat mit Personalmangel und hohen Passagieraufkommen zu kämpfen.
Deshalb kommt es immer wieder zu langen Wartezeiten.
Genf und Basel kennen diese Probleme nicht.
Laut den Verantwortlichen von Flughafen und Polizei werden Massnahmen ergriffen, um das Chaos in den Griff zu bekommen.
Wartezeiten, lange Schlangen und hässige Kundinnen und Kunden: Die Negativschlagzeilen vom Flughafen Zürich häufen sich derzeit. Dabei haben die Sommerferien noch nicht einmal angefangen. News-Scout Dario berichtete diese Woche von chaotischen Zuständen bei der Einreise. «Es wirkte alles etwas improvisiert.» Für ihn war die Situation eine «Vollkatastrophe» und «beschämend». Das Personal bei der Passkontrolle sei «völlig überlastet» gewesen, sagt er gegenüber 20 Minuten. Ein anderer Leser befürchtete kürzlich seinen Flug zu verpassen, da die Schlange vor der Sicherheitskontrolle derart lange war: «Es herrschte wieder einmal pures Chaos.»
Das sind aktuell die grössten Probleme, diese Lösungsansätze gibt es und das sagen die Verantwortlichen.
Das Hauptproblem: zu wenig Personal
Laut Medienchefin Bettina Kunz kommt es aktuell zu längeren Wartezeiten, als man es sonst vom Flughafen Zürich gewohnt sei: «Über den Tag verteilt kann es zwischen drei und fünf Mal zu längeren Warteschlangen kommen. Die Schlangen sind dann jeweils für 30 bis 60 Minuten zu sehen.» Wie in vielen anderen Branchen fehlt es an Personal, etwa für die Sicherheitskontrollen.
Weiteres Problem: sehr viele Reisende
Das wenige Personal muss zudem mehr Reisende abfertigen, als üblicherweise. «Die Passagierzahlen während der Tagesspitzen liegen derzeit über dem Niveau von vor Corona», sagt Kunz.
Genf und Basel haben keine Probleme
Von den Flughäfen Genf und Basel hört man keine derartigen Meldungen. In Basel zum Beispiel warteten die Passagiere bei der Sicherheitskontrolle in den letzten Wochen maximal 15 Minuten, wie der Euroairport auf Anfrage schreibt.
Das machen Genf und Basel anders
Der Flughafen Genf macht gute Erfahrungen mit 3D-Scannern, die das Handgepäck durchleuchten und so das Auspacken von elektronischen Geräten oder Flüssigkeiten überflüssig machen. «Dadurch werden die Abläufe beschleunigt», sagt Ignace Jeannerat vom Flughafen Genf.
In Genf konnten die Wartezeiten dank Personalaufstockung ab der letzten Wintersaison verkürzt werden. Im Unterschied zu Zürich, wo ausschliesslich die Kantonspolizei für die Sicherheitskontrollen verantwortlich ist, setzen die Flughäfen Basel und Genf auf private Unternehmen oder eigenes Personal.
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Wieso hat Zürich keine 3D-Scanner?
In Genf wurden zwei solcher Geräte bereits 2019 bei der Sicherheitskontrolle implementiert. In Zürich beginnt eine Testphase mit 3D-Scannern frühestens 2024, schreibt der «Zürcher Unterländer». Gegenüber 20 Minuten bestätigt der Flughafen die Ausschreibung, kommentiert das aber nicht weiter.
Wieso heuert der Flughafen Zürich kein privates Personal an?
Das ist laut den Zürcher Gesetzen nicht möglich. Im Flughafengesetz ist klar festgehalten, dass die Kantonspolizei Zürich für die Sicherheit am Flughafen zuständig ist.
Was unternehmen die Flughafenverantwortlichen?
Laut Medienchefin Kunz wurden «Massnahmen zur Verbesserung eingeleitet, wie zum Beispiel zusätzliches Personal sowie weitere Optimierungen im Prozessablauf und der Passagier-Information».
Was macht die Kantonspolizei?
Die Kantonspolizei Zürich rekrutiere aktuell zusätzliches, temporäres Assistenzpersonal, das in den Sommermonaten die Vorbereitung der Sicherheitskontrolle unterstützt. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt sei jedoch angespannt. «Eine rasche Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist herausfordernd», sagt Sprecher Kenneth Jones. Um das Personalproblem langfristig in den Griff zu bekommen, sind dieses Jahr fünf Lehrgänge für Kontrollpersonen geplant: «Die Ausbildung von neuen Mitarbeitenden für die Flughafenkontrollabteilung ist in vollem Gange. Zwei Lehrgänge wurden bereits durchgeführt», sagt Jones.
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