«Es geht einzig um höhere Mieterträge»

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Eure Meinung«Es geht einzig um höhere Mieterträge»

Im Zürcher Kreis 5 wurden wegen einer geplanten Totalsanierung 105 Mietparteien gekündigt – aus heiterem Himmel. In der Community löst das grosses Kopfschütteln aus, doch gewisse Leser haben wenig Mitleid.

Über 200 Mieterinnen und Mieter im Zürcher Kreis 5 stehen bald vor einem unfreiwilligen Neuanfang.

Über 200 Mieterinnen und Mieter im Zürcher Kreis 5 stehen bald vor einem unfreiwilligen Neuanfang.

Nicola Pitaro / Tamedia AG

Darum gehts

  • Im Zürcher Kreis 5 wurden völlig überraschend 105 Mietparteien wegen einer geplanten Totalsanierung gekündigt.

  • In der Community vermuten viele finanzielle Motive hinter den Kündigungen.

  • Andere Nutzer meinen, in den Verträgen sei den Bedingungen zugestimmt worden.

Der Fall löst ein gewaltiges Echo aus: Über 200 Bewohner der Neugasse in Zürich müssen ihre Wohnungen innerhalb von drei Monaten räumen, 105 Mietparteien erhielten überraschend die Kündigung. Grund ist eine geplante Totalsanierung, nachzulesen hier. Dabei hatte die Verwaltung noch im September ein langfristiges Mietverhältnis in Aussicht gestellt.

Plötzlicher Gesinnungswechsel eckt an

In der 20-Minuten-Community wird der Entscheid der Eigentümerschaft heftig diskutiert. Der plötzliche Gesinnungswechsel stösst vielen sauer auf, so schreibt User journey: «Wie so oft bei Eigentümerwechseln ist die Aussicht auf höhere Einnahmen plötzlich mehr wert als vorhergegangene Aussagen.»

«Die Aussicht auf höhere Einnahmen ist plötzlich mehr wert als vorhergegangene Aussagen.»

User journey

Viele sehen Geldgier hinter der Kündigungswelle. So beispielsweise User DieNase, der im erklärten Ziel einer «nachhaltigen und ökologischen Zukunft» nur Phrasen sieht. Er ist überzeugt: «Auf gut Deutsch heisst das: Möglichst billig renovieren/sanieren und dann den Mietzins um etwa 1000 bis 1500 Franken anheben.»

User «mips» schreibt Ähnliches, er glaubt nicht an die Erklärung der Verwaltung: «Für eine ‹nachhaltige und ökologische Zukunft› ist nicht bei den Küchen und Bädern anzusetzen. (...) Es geht einzig um höhere Mieterträge.»

User froh über Wohneigentum

Angesichts der Hiobsbotschaft für 105 Mietparteien zeigen sich einige User glücklich darüber, dass sie über Wohneigentum verfügen. «Zum Glück haben wir uns ein Eigenheim gekauft und wohnen jetzt schon einige Zeit dort», schreibt User Höhlenforscher. Er freut sich: «Hier kann uns keine geldgeile Vermieterschaft rausschneiden.»

Viele 20-Minuten-Leserinnen und -Leser sehen Geldgier hinter der Kündigungswelle.

Viele 20-Minuten-Leserinnen und -Leser sehen Geldgier hinter der Kündigungswelle.

Tamedia

User Akademiker91 erinnert an die letzten Abstimmungen, die den Vermietern zusätzliche Rechte eingeräumt hätten: «Nur knapp unter 50 Prozent aller Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wollten den Vermietern sogar noch viel weitergehende Rechte in die Hand geben. Wo gibts sowas, ausser in der Schweiz?»

«Verträge sind Verträge»

Bei anderen Usern hält sich das Mitleid in Grenzen, sie sind der Ansicht, dass die angewandten Bedingungen damals in einem Vertrag akzeptiert wurden. «Sicherlich keine einfache Situation, jedoch: Verträge sind Verträge, somit muss verstanden werden, was man unterschreibt», schreibt etwa PippoTI.

Auch bei Hansli22 klingt das ähnlich: «Traurige Sache, aber schlussendlich gehört das Haus immer noch dem Vermieter und streng genommen kann er ja mit seinem Eigentum machen was er will.»

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