Zweiter «Grindadráp»Färöer töten trotz internationalem Aufschrei weiter Delfine
Zehn Tage nachdem Einwohner der Färöer-Inseln über 1400 Delfine getötet haben, wurde die zweite Treibjagd veranstaltet. Dieses Mal starben 52 Grindwale.
Darum gehts
Vor zehn Tagen wurden auf den Färöern mehr als 1400 Delfine in eine Bucht gehetzt und mit Messern und Harpunen geschlachtet – eine besonders hohe Zahl. Es folgte internationale Kritik.
Nun wurden erneut Tiere in die Bucht getrieben, dieses Mal starben 52 Grindwale.
Tierschutzorganisationen fordern die EU dazu auf, nötigenfalls Druck auf Dänemark auszuüben, damit die Färöer die Tötung von Walen und Delfinen einstellt.
Nur zehn Tage nach der Massentötung von 1428 Atlantischen Weissseiten-Delfinen wurde am Mittwoch auf den Färöer-Inseln erneut eine Treibjagd durchgeführt. Diesmal wurden 52 Grindwale in eine Bucht getrieben und brutal getötet.
Zwar hatte die Autonomie-Regierung der Färöer-Inseln als Reaktion auf den internationalen Aufschrei nach dem ersten Blutbad angekündigt, die Rahmenbedingungen der Jagd auf Weissseiten-Delfine zu überprüfen, doch unterdessen fiel der Jagd vom Mittwoch bereits eine andere Delfinart zum Opfer.
Grindwale sind eine Delfinart, die seitens der EU-Artenschutzgesetzgebung streng geschützt ist. Die zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln sind jedoch kein Teil der Europäischen Union und fühlen sich somit nicht an die Walschutzbestimmungen gebunden.
In zehn Jahren fast 9000 tote Tiere
Auch die Tierschutzorganisation Ocean Care fordert nun, dass die EU handelt. Die Jagden sollten von offizieller Seite verurteilt werden. Auch solle die EU positive Anreize schaffen oder nötigenfalls Druck auf Dänemark ausüben, damit die Färöer die Tötung von Walen und Delfinen einstellt.
Laut den Zahlen von Ocean Care wurden zwischen 2011 und 2020 auf den Färöern 7553 Grindwale, 1204 Weissseiten-Delfine, 21 Rundkopf-Delfine und 16 Grosse Tümmler getötet – insgesamt 8774 Tiere.
Die Jagd auf die Meeressäuger wird als «Grindadrap» bezeichnet und seit Jahrhunderten auf den zum dänischen Königreich zählenden, aber weitgehend autonomen Inseln im Nordatlantik betrieben. Die Bewohnerinnen und Bewohner treiben jedes Jahr etwa 1000 Tiere – meistens Grindwale – auf die Küste zu und schlachten sie im flachen Wasser von Hand mit Harpunen und Messern. Fleisch und Fett werden in den Gemeinden aufgeteilt.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 044 211 22 22 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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