Familie des Opfers von Adlikon ZH«Unser Sohn musste vier Stunden operiert werden»
Ein Rottweiler griff Khaled (5) und Zahra (7) an, als sie am Spielen waren. Die Familie ist schockiert und hat den Hundebesitzer angezeigt.
Khaled (5) wurde von einem Rottweiler angegriffen.
privatDarum gehts
Ein einjähriger Rottweiler stürmte aus einem Wohnhaus und griff zwei Kinder an, die dort am Spielen waren.
Das Tier verletzte Khaled (5) schwer am Arm, auch seine Schwester Zahra (7) wurde verletzt.
Die Familie steht unter Schock: «Wir sind aus Syrien geflüchtet und glaubten, ein sicheres Land gefunden zu haben», sagt die Mutter zu 20 Minuten.
Die Hundehalter hätten sie angezeigt.
Was für ein Schock für die Familie D.* aus Adlikon ZH. Ein Rottweiler entwich am Montagabend aus ihrem Wohnblock und stürzte sich auf die Kinder Khaled (5) und Zahra (7), die vor dem Haus spielten. Vater Ibrahim (40) war kurz zuvor mit den Kindern vom Einkaufen nach Hause gekommen, die Kinder hätten noch ein wenig Spielen wollen vor dem Haus. Deshalb hätten sie die Tür zum Block offen gelassen.
«Plötzlich sah ich aus dem Fenster, dass dieser riesige Hund meinen Sohn gepackt hatte», erzählt Mutter Kulistan (39). Sie kommt gerade von einer Operation im Krankenhaus, als 20 Minuten am Dienstag vor Ort ist, ihr Arm ist dick eingebunden, auch an den Lippen und den Zähnen hat sie Verletzungen durch die Bissattacken. Der Vater sei sofort nach draussen gerannt und habe versucht, den Hund von seinem Sohn loszureissen. «Doch das Tier ging auch noch auf unsere Tochter los», erzählt Kulistan den Tränen nahe. «Ich habe noch versucht, das Tier mit einem Hammer von meinen Kindern wegzubringen. Ich mache mir riesige Vorwürfe, dass ich meine Tochter nicht besser schützen konnte», sagt Kulistan, obwohl ihr die Spuren vom Kampf gegen den Hund deutlich anzusehen sind.
Das Tier zu überwältigen, gelang später erst der Polizei, und selbst eine Polizistin wurde vom Rottweiler noch verletzt.
«Sind in ein sicheres Land geflüchtet und jetzt das»
Der Schock bei der Familie sitzt tief. «Wir sind aus Syrien hierher geflüchtet und haben gehofft, dass wir hier in Sicherheit sind. Und jetzt das. Wir sind erschüttert», erzählen die Eltern. Khaled leide an Autismus und sei beim Angriff schwer verletzt worden: «Sein Arm ist gebrochen und auch ein Nerv wurde durchtrennt. Die Ärzte haben ihn vier Stunden lang operiert und er ist immer noch im Spital.» Auch die Tochter habe für Abklärungen ins Spital müssen, sei mittlerweile aber wieder zu Hause.
Jetzt müssten sie das Erlebte erst einmal verdauen und hofften, dass ihre Kinder wieder gesund würden. «Die Ärzte sagen, dass sie noch nicht wissen, ob Khaled seinen Arm und die Hand wieder ohne Probleme wird brauchen können.» Zahra sei glücklicherweise nicht so schwer verletzt worden.
Anzeige gegen Hundehalter eingereicht
Unverständlich ist für die Familie auch, wie das überhaupt passieren konnte. «Es tut uns zwar leid, dass der Hund eingeschläfert werden musste. Und die Besitzerin versuchte auch, uns zu helfen. Aber wir haben gegen sie und ihren Mann Anzeige eingereicht.»
*Initialen geändert
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