Finanzmarkt: «Trump-Angst»: Amerikaner bunkern ihr Vermögen in der Schweiz

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Finanzmarkt«Trump-Angst»: Amerikaner bunkern ihr Vermögen in der Schweiz

Vermögensverwalter in der Schweiz erhalten vermehrt Anfragen von amerikanischen Kunden. Viele von ihnen brächten ihr Vermögen aus Angst vor der Trump-Regierung in die Schweiz, erzählt ein Berater.

Vermögensverwalter in der Schweiz erhalten vermehrt Anfragen von US-Kunden.
«Seit der Wahl gibt es einige Anti-Trump-Kunden, und viele handeln aus Angst», stellt der Vermögensberater Pierre Gabris fest.
«Ein derartiges Interesse habe ich zuletzt während der Finanzkrise erlebt, als eine Angst vor Zusammenbrüchen US-amerikanischer Banken herrschte», sagt Josh Matthews, Mitgründer von Maseco.
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Vermögensverwalter in der Schweiz erhalten vermehrt Anfragen von US-Kunden.

Moritz Hager

Darum gehts

  • Viele Amerikaner transferieren ihr Vermögen in die Schweiz wegen Unsicherheiten unter Trump.

  • Schweizer Vermögensverwalter erleben einen Boom an Anfragen von US-Kunden.

  • Strenge Vorschriften wie Fatca müssen von den Banken eingehalten werden.

Private Banker, Multi-Family-Offices sowie Vermögensverwaltungsgruppen in der Schweiz verzeichnen einen starken Anstieg von Kundennachfragen. Insbesondere gefragt sind Konten, die den US-Steuervorschriften entsprechen.

«Ein derartiges Interesse habe ich zuletzt während der Finanzkrise erlebt, als eine Angst vor Zusammenbrüchen US-amerikanischer Banken herrschte. Heute geschieht dies wegen der Unsicherheit der Trump-Präsidentschaft», sagt Josh Matthews, Mitgründer von Maseco, gegenüber der «Financial Times». Sein Unternehmen bietet Vermögensverwaltung für im Ausland lebende Amerikaner an. Ein anderer Vermögensverwalter gibt an, er helfe einer Familie gerade, zwischen fünf und zehn Millionen Dollar in die Schweiz zu transferieren.

«Seit der Wahl gibt es einige Anti-Trump-Kunden, und viele handeln aus Angst», stellt der Vermögensberater Pierre Gabris fest.

«Seit der Wahl gibt es einige Anti-Trump-Kunden, und viele handeln aus Angst», stellt der Vermögensberater Pierre Gabris fest.

IMAGO/Xinhua

Strenge Vorschriften

«Seit der Wahl gibt es einige Anti-Trump-Kunden, und viele handeln aus Angst», stellt auch der Vermögensberater Pierre Gabris fest. Auch sein Unternehmen habe Anfragen von Amerikanerinnen und Amerikanern erhalten. Insbesondere von solchen mit internationalen Wurzeln, etwa Israel oder Indien.

Der Schweizer Finanzplatz positionierte sich im BCG Global Wealth Report 2024 mit einem Anlagevermögen im Wert von 2,2 Billionen Franken auf dem Spitzenplatz. Damit Amerikanerinnen und Amerikaner hierzulande ein Bankkonto anlegen dürfen, müssen strenge Vorschriften erfüllt sein.

Dazu gehört der Foreign Account Tax Compliance Act (Fatca). Diese Regelung verpflichtet ausländische Banken, US-Kontoinhaber der Steuerbehörde Internal Revenue Service zu melden. Ist ein Schweizer Vermögens- oder Anlageverwalter aber bei der US-Börsenaufsicht SEC registriert, kann er Kunden beim Eröffnen von Konten und der Verwaltung ihres Geldes helfen.

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