Firmengründungen: 2023 wird zum Rekordjahr

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UnternehmensberaterKI-Boom sorgt für Rekord bei Firmengründungen

Noch nie gab es so viele neue Firmen wie in diesem Jahr. Neben der künstlichen Intelligenz sorgt auch das Ende der Pandemie dafür, dass derzeit viele neue Unternehmen entstehen.

Junge Gründerinnen und Gründer sorgen für einen Rekord bei der Anzahl neuer Firmen.
Mehr als 51’500 neue Unternehmen liessen sich dieses Jahr neu ins Handelsregister eingetragen.
Das grösste Wachstum im Vergleich zum Vorjahr gab es in Graubünden.
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Junge Gründerinnen und Gründer sorgen für einen Rekord bei der Anzahl neuer Firmen.

IMAGO/Eibner

Darum gehts

  • Dieses Jahr gibt es 51’500 neue Unternehmen – Rekord.

  • Die meisten sind Dienstleistungsfirmen.

  • Vor allem in der Nordwest- und der Ostschweiz sowie in Zürich gibt es deutlich mehr Unternehmen.

Die Schweiz ist ein Gründerland. Mehr als 51’500 neue Unternehmen liessen sich dieses Jahr neu ins Handelsregister eintragen – das sind so viele wie noch nie, wie die aufs Jahr hochgerechneten Zahlen der Firmengründungsplattform Startups.ch zeigen. Im Vorjahr waren es noch 49’800 neue Firmen.

Vor allem in der Nordwest- und der Ostschweiz sowie in Zürich gibt es deutlich mehr Unternehmen (siehe Grafik). Die Mehrheit sind Kleinstfirmen im Dienstleistungssektor. «Das geht von Hunde-Sitting über Nagelstudios bis zur Plattform für Hebammen», sagt Startups.ch-CEO Michele Blasucci.

Fast täglich gebe es ausserdem neue Dienstleistungsfirmen für künstliche Intelligenz (KI). «Es kommen ständig neue KI-Tools auf den Markt, ob zum Beantworten von Mails oder zur Terminvereinbarung. Deshalb braucht es Beratungsaufwand, das ist wie früher, als Firmen Hilfe beim Erstellen ihres Onlineshops brauchten», so Blasucci.

Viele junge Firmengründer bieten KI-Dienstleistungen

In diesem Bereich punkte vor allem die jüngere Generation mit Know-how. Viele gründeten neben dem Studium oder dem eigentlichen Job eine KI-Unternehmensberatung. Deshalb werden die Gründerinnen und Gründer immer jünger, so Blasucci. Gegen 40 Prozent seien zwischen 28 und 37 Jahre alt.

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Dank den sozialen Medien und AI sei alles einfacher geworden: vom Businessplan über die Finanzierung bis zum Vertrieb. «Heute kommt man viel einfacher an Know-how und Kapital als noch vor Jahren», so Blasucci. Es brauche nur eine Idee.

Wegen KI verschwinden aber auch Jobs. «So hart es klingt, aber Übersetzungsbüros braucht es immer weniger», sagt Blasucci. Auch der noch relativ junge Beruf des Content Creators, der Inhalte für verschiedene Kanäle wie Social Media erstellt, sei durch KI bedroht. Dasselbe gelte für den SEO-Analysten, der Inhalte für Suchmaschinen optimiert.

1730 Firmenkonkurse

Von Anfang Jahr bis zum 22. Dezember gab es etwa 30'200 Löschungen im Schweizerischen Handelsamtsblatt, das sind rund 7,5 Prozent mehr als 2022. Eine Löschung kann beispielsweise eine Firmenübernahme oder ein Firmenkonkurs bedeuten. Die Anzahl Firmenkonkurse betrug dieses Jahr bis 22. Dezember 1730, das sind rund 18 Prozent mehr als im Vorjahr, als es 1472 Firmenkonkurse gab.

Die Rekordzahl an Firmengründungen erklärt Blasucci auch mit dem Ende der Corona-Krise. «Viele haben mit der Gründung abgewartet, letztes Jahr waren sie sich noch nicht sicher, ob die Krise nicht zurückkommt», sagt Blasucci.

Die meisten Gründerinnen und Gründer haben den Schweizer Pass. Doch knapp 40 Prozent sind keine Schweizerinnen oder Schweizer. Das ist im Vergleich zur ausländischen Wohnbevölkerung überproportional hoch. Sie stammen vor allem aus Nachbarländern. Am meisten Unternehmen gründeten deutsche Staatsangehörige, gefolgt von französischen und italienischen.

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