FristlosFoto mit Nazi-Binde – Zuger Pharma-Manager gefeuert
Ein in der Schweiz wohnhafter Manager eines amerikanischen Pharmakonzerns posierte in Las Vegas mit Nazi-Armbinde. Seinen Job ist er gemäss der Firma los, sein Linkedin-Profil wurde gelöscht.
Darum gehts
Der Manager einer US-Pharmafirma hat sich in Las Vegas eine antisemitische Entgleisung geleistet.
Ein Foto zeigt ihn mit Hakenkreuzbinde am Arm. Der Konzern reagierte schnell und feuerte den in der Schweiz wohnhaften Mann.
Auf X erhält die Firma dafür viel Lob.
Es ist ein irritierendes Bild: Der junge Herr lächelt leicht, der Kopf ist schräg gen Himmel gerichtet, in der Sonnenbrille spiegeln sich Wolken, die Sonne und eine Palme. Am weissen Hemd steckt eine gelbe, schwarzgetupfte Fliege, ein passendes Einstecktuch ragt aus der Brusttasche des Jacketts – direkt neben der unübersehbaren rot-weiss-schwarzen Hakenkreuzbinde, die sich über den halben Arm zieht.
Der Herr auf dem Foto wird von «Inside Paradeplatz» und der indischen News-Plattform «Spotskeeda» als in der Schweiz wohnhafter Manager R.W. identifiziert. Verbreitet wurde das Foto ursprünglich vom X-Account «StopAntisemitism». Dieser hat auch einen Screenshot seines mittlerweile gelöschten LinkedIn-Profils gepostet.
«Super, dass die Firma so schnell reagiert»
Dort ist zu lesen, dass W. für Vertex Pharmaceuticals arbeitet, eine amerikanische Pharmafirma, die auch in Zug eine Niederlassung hat. Oder besser: arbeitete. Denn bereits am 14. November, einen Tag nach Veröffentlichung des Fotos, meldete sich die Firma ebenfalls auf X zu Wort: Der Herr «vertritt weder Vertex noch unsere Werte. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab und dulden keinen Antisemitismus. Ein solches Verhalten führt zu einer sofortigen Kündigung. Herr W. erbrachte früher über einen Dritten Dienstleistungen für Vertex. Er arbeitet nicht mehr mit Vertex zusammen.»
Der Manager scheint also per sofort entlassen worden zu sein. Dafür erntet die Firma auf X viel Lob: «Stark, dass ihr so schnell reagiert» – in die Richtung gehen die meisten Kommentare. Bei der Firma in Zug geht zwar jemand ans Telefon, mehr erfährt man aber nicht: «Wenn Sie mehr wissen wollen zum Fall muss ich Sie an meine Kollegin von der Kommunikationsabteilung verweisen», heisst es lediglich. Besagte Kollegin hat sich bis Redaktionsschluss aber weder zurückgemeldet noch wurde eine Anfrage an die US-Pressestelle des Unternehmens beantwortet.
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