Frau von Ignazio Cassis betreute «Putin-Ärztin» bis zu ihrem Tod

«Putin-Ärztin» Natalia Thiebaud Kondratieva wurde selbst in ihren letzten Jahren von Paola Rodoni Cassis, die Frau von Bundesrat Ignazio Cassis betreut: Erst am Dienstag identifizierten die Investigativjournalisten des unabhängigen russischen Medienunternehmens Proekt sie als «Putins Ärztin». Daraufhin stellt sich heraus, dass Thiebaud Kondratieva am Jahrestag des Krieges in der Schweiz starb.

Dem Proekt-Bericht zufolge half sie bei der Geburt von Kindern des russischen Präsidenten mit der Turnerin Alina Kabajewa. Die 63-Jährige soll bei der Entbindung das medizinische Team geleitet haben. Nur Monate nach der Entbindung erkrankte Kondratieva selbst und es folgten drei Operationen, um den Tumor in ihrer Lunge zu entfernen.  

In den vergangenen Wochen sei es Natalia Kondratieva zunehmend schlechter gegangen, erzählt ihr langjähriger Lebensgefährte Giorgio Grandini gegenüber dem «Blick». Im Ärzteteam, das Kondratieva begleitet hat, ist auch die Radiologin Paola Rodoni Cassis. «Die Radiologie war für die Behandlung sehr wichtig», so Grandini. 

Bereits am Tag nach ihrem Tod soll Berichten zufolge die Beerdigung der Gynäkologin stattgefunden haben. «Sie hat es so gewünscht. Ich dachte, es wird eine Feier im engen Familienkreis», sagt ihr Lebensgefährte. Erschienen sind aber über 500 Menschen, auch aus Russland, und es seien über 220 Blumensträusse aufs Grab gelegt worden, erzählt ihr Lebensgefährte weiter.