Hypnose statt Narkose – Frau setzt sich für Operation selbst in Trance

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FrauenfeldHypnose statt Narkose – Frau setzt sich für Operation selbst in Trance

Ohne Narkose und Schmerzmittel liess sich eine Frau in Frauenfeld einen Hautkrebs aus dem Gesicht entfernen. Ihre Lösung: Hypnose.

Unter Hypnose liess sich eine Frau aus Frauenfeld einen Hautkrebs entfernen. (Symbolbild)
Sie verzichtete dabei vollständig auf eine Narkose und Schmerzmittel. (Symbolbild)
Es ist nicht die erste Operation, die Heidi Peter unter Hypnose durchführt. (Symbolbild)
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Unter Hypnose liess sich eine Frau aus Frauenfeld einen Hautkrebs entfernen. (Symbolbild)

Screenshot Youtube/HypnoseLive

Darum gehts

  • Weil sie allergisch auf die meisten Schmerzmittel reagiert, hat Heidi Peter aus Frauenfeld nach alternativen Lösungen gesucht.

  • Unter Hypnose liess sie sich einen bösartigen Hautkrebs unter dem rechten Auge entfernen.

  • Barbara Domenig, Fachärztin für Anästhesie und innere Medizin, spricht von schnellerer Heilung durch weniger Schmerzmittel in Kombination mit Hypnose.

«Ich bin komplett überwältigt» – dies schrieb die verantwortliche Oberärztin am Ende ihres Operationsberichtes.

Wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet, hat sie Mitte November einer Frau aus Frauenfeld Hautkrebs aus dem Gesicht entfernt. Doch das nicht etwa unter Narkose oder der Wirkung von Schmerzmitteln, sondern ausschliesslich hypnotisiert.

Allergisch auf Schmerzmittel

Aufgrund eines bösigartigen Hautkrebses unterhalb des rechten Auges musste sich die 70-jährige Patientin Heidi Peter unters Messer legen. Weil sie allergisch auf die meisten Schmerzmittel reagiert und einige sogar potenziell lebensbedrohlich sein könnten, habe sie nach Alternativen gesucht, schreibt die Zeitung.

Die jüngste Operation im Gesicht ist deshalb nicht der erste Eingriff, den Heidi Peter unter Hypnose übersteht. Auch eine Gebärmutter-Ausschabung (Curettage) und Schultergelenksspiegelung hat sie bereits narkosefrei bestritten.

Patientin hypnotisiert sich selbst

Heidi hypnotisiert sich vor Behandlungen üblicherweise selbst. Für die Operation im Gesicht wurde sie jedoch von Nicole Wackernagel, Leiterin des Swiss Hypnosis Institutes in Frauenfeld, unterstützt.

Weil Heidi Peter allergisch auf die meisten Schmerzmittel reagiert und einige sogar potenziell lebensbedrohlich sein könnten, habe sie nach Alternativen gesucht. (Symbolbild)

Weil Heidi Peter allergisch auf die meisten Schmerzmittel reagiert und einige sogar potenziell lebensbedrohlich sein könnten, habe sie nach Alternativen gesucht. (Symbolbild)

PantherMedia / Andriy Popov

So musste diese ein einziges Mal ganz kurz einschreiten, weil die 70-Jährige etwas spürte. Die Patientin konnte aber gleich wieder in eine tiefe Trance versetzt werden.

Patientin reagiert extrem gut auf Hypnose

Obwohl Wackernagel seit 15 Jahren als Hynosetherapeutin arbeitet, ist auch für sie eine Operation am Gesicht ausschliesslich unter Hypnose neu. «So etwas ist in unseren Breitengraden wohl einzigartig», sagt sie gegenüber der «Thurgauer Zeitung».

Dies zeige, dass in der Hypnose medinizisch noch grosses Potenzial stecke. Die 70-jährige Patientin gehöre gemäss Wachernagel aber auch zu den zwei Prozent der Menschen, welche extrem gut auf Hypnose reagierten.

Wunden schneller geheilt und rascher erholt

Dem stimmt auch Barbara Domenig zu. Die Fachärztin für Anästhesie und innere Medizin arbeitet in einer Praxis für ambulante Anästhesie in Solothurn und ist zudem ausgebildete Hypnosetherapeutin.

So habe sie bei ihrer Arbeit etwa positiv festgestellt, dass durch die Anwendung von Hypnose weniger Narkose- und Schmerzmittel nötig seien. Wie sie gegenüber der Zeitung berichtet, würden Studien belegen, dass sich Patienten dadurch im Nachhinein auch rascher erholen, weniger Blut verlieren und Wunden schneller heilen.

Bereits 2024 wurde ein Patient unter Hypnose operiert.

Bereits 2024 wurde ein Patient unter Hypnose operiert.

Kantonsspital Baden

Früherer Fall im Kantonsspital Baden

Anfang 2024 wurde im Kantonsspital Baden (KSB) erstmals ein hypnotisierter Mann operiert. Der 55-Jährige liess sich damals eine Metallplatte und mehrere Schrauben aus dem linken Schien- und Wadenbein entfernen. Dies ebenfalls ohne Narkose und Schmerzmittel, sondern unter Hypnose.

Auch wenn die Operation gut verlief, bliebe diese Methode aber die Ausnahme, sagte Karim Eid, Chefarzt für Orthopädie und Traumatologie am KSB. Die klassische Anästhesie gelte weiterhin als die sicherste Option.

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