Unfall am Escher-Wyss-Platz: Petition soll Druck auf Stadt erhöhen

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Drama am Escher-Wyss-PlatzFünfjähriger stirbt bei Unfall – Petition soll Druck auf die Stadt erhöhen

Nach dem Unglück im Zürcher Kreis 5 wird ein Paradigmenwechsel in der Planung und im Bau der Stadt Zürich gefordert. Die Petitionärin erhebt gegenüber der Politik schwere Vorwürfe.

An dieser Stelle in Zürich wurde nach einem Unfall am Mittwoch ein Bub tot aufgefunden.
In einer Petition wird nun ein Paradigmenwechsel der Stadt gefordert.
Innert kürzester Zeit haben über 130 Personen die Petition unterzeichnet.
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An dieser Stelle in Zürich wurde nach einem Unfall am Mittwoch ein Bub tot aufgefunden.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Am Mittwochmorgen starb ein Fünfjähriger auf dem Weg in den Kindergarten.

  • Die Polizei spricht von einem Verkehrsunfall. 

  • Die Trauer im Quartier ist riesig. Nun wurde eine Petition lanciert.

  • Darin wird ein Paradigmenwechsel in der Planung und im Bau von Zürcher Plätzen und Strassen gefordert.

Ein fünfjähriger Bub kam am Mittwoch bei einem Verkehrsunfall am Escher-Wyss-Platz in Zürich ums Leben – im Fokus der Ermittlungen liegen ein Lastwagen- und zwei Autofahrer. Am Sonntag wurde hierzu eine Online-Petition lanciert. «Der Escher-Wyss-Platz zeigt, was passiert, wenn die Politik das Ziel eines flüssigen Autoverkehrs über die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmenden stellt», schreibt die Petitionärin und wendet sich dabei an den Zürcher Stadtrat und den Regierungsrat. 

Forderungen nach Unfall

Die Forderungen sind zahlreich, wollen im Kern aber alle eines: einen Paradigmenwechsel in der städtischen Bau- und Verkehrspolitik. Im Bezug auf die Schulwege wird explizit gefordert, dass die Sichtweiten erhöht, die Geschwindigkeiten reduziert und die Flächen für die Stadtzürcher Kinder gesichert werden. Weitere Punkte betreffen das Verschwinden des Durchgangsverkehrs aus der Stadt, den Abbau von Gefahrenstellen für Fuss- und Veloverkehr sowie deren Priorisierung auch dort, wo dies Abstriche für den Autoverkehr bedeutet.

Die Industriequartiere seien aktuell vor allem auf den Durchgangsverkehr ausgerichtet. «Räume für Menschen sind entweder inexistent, eng, unübersichtlich oder für Kinder kaum verständlich.» Der Unfall vom Mittwoch wie auch der tödliche Velounfall beim Lochergut vom Oktober seien traurige Folgen davon, wirft die Petitionärin der Stadt vor. Nicht die Kapazität der städtischen Verkehrsknoten oder die Anzahl der Autos soll vorgeben, wie diese auszusehen haben, sondern die Bedürfnisse der Menschen. 

Innert weniger Stunden wurde die Petition über 200 Mal unterzeichnet.

Sachlage abwarten

Im Gemeinderat hat Sandra Bienek, Gemeinderätin und Vorständin im Quartierverein Industrie, bereits am Mittwoch gefordert, dass die zuständigen städtischen Behörden mit den Eltern der Liegenschaft, in welcher das verstorbene Kind wohnte, Kontakt aufnehmen und sich dem Problem der Schulwegsicherung annehmen.

Gegenüber 20 Minuten sagte das Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich am Donnerstag, dass Massnahmen als Folge des tödlichen Unfalls erst dann geplant oder getroffen werden, wenn man weiss, was an diesem genau passiert ist. 

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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